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GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

Titel: GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem handgeschnitzten Griffstück. Das Messer gehörte ihrem Mann. Er hatte es immer mit auf die Jagd genommen. Die Klinge war gut gepflegt und höllisch scharf.
    Mrs. Young legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Dort, über der Küche, schlief ihre Schwiegertochter.
    Dann sah sie wieder auf das Messer. Ja, sie würde das Mädchen töten. Kein Fremder sollte je dieses Dorf wieder verlassen. So wollten es die Dämonen haben.
    Mrs. Young schlich zurück in den Wohnraum und stellte die Lampe wieder auf den Tisch. Den Weg nach oben fand sie auch im Dunkeln. Die Treppe war aus Holz und sehr steil. Die Stufen knarrten unter den Schritten.
    Das Messer lag in Mrs. Youngs rechter Hand. Sie hatte die Finger hart um den Griff gekrallt. Die Knöchel traten spitz hervor.
    Vor der schmalen Kammertür blieb sie stehen. Lauschte.
    Schweres Atmen drang an ihr Ohr. Die Fremde schlief. Um so besser.
    Mrs. Youngs freie Hand legte sich auf die Klinke, drückte sie nach unten. Die Tür schwang auf.
    Kerzenschein traf Mrs. Youngs Augen. Chris lag auf dem Bett. Sie hatte der Eintretenden den Rücken zugewandt. Ihr Atem ging unregelmäßig und laut. Sicher hat sie Alpträume, dachte die Frau und näherte sich auf Zehenspitzen dem Bett. Chris schlief weiter.
    Die Alte kicherte lautlos. Starr blickte sie auf den Rücken der Schlafenden. Unendlich langsam hob sie den rechten Arm. Der Kerzenschein warf einen blitzenden Lichtreflex auf die Klinge.
    Im gleichen Augenblick knallte unten die Haustür!
    ***
    Die alte Frau erstarrte. Der Arm mit dem Messer blieb wie von einem Band festgehalten mitten in der Luft hängen.
    Mrs. Youngs Gesicht verzerrte sich. Wut und Enttäuschung bildeten eine Grimasse.
    Da wurde Chris wach.
    Erschreckt fuhr sie hoch, drehte den Kopf, sah das Messer in der Hand ihrer Schwiegermutter und brauchte Sekunden, um zu begreifen.
    Dann schrie sie gellend auf.
    »Mutter!« dröhnte gleich darauf ein Ruf durch das Haus.
    »Mutter, was ist los?«
    Hastige Schritte polterten über die Treppenstufen.
    Die Alte fauchte. Dieser verdammte Bengel hatte mit seiner Rückkehr ihren Plan durchkreuzt.
    »Mutter, was ist denn…!«
    Fred Young stockte.
    Er hatte die Tür aufgerissen und sah das Messer in der Hand der Alten.
    Chris Schrei war abgebrochen. Das Mädchen lag auf dem Bett und schluchzte.
    Die Augen des jungen Mannes weiteten sich ungläubig. Dann zuckte sein Blick zwischen dem Messer und dem Gesicht seiner Mutter hin und her.
    »Was - was wolltest du damit?« flüsterte er heiser.
    Die alte Frau öffnete den Mund. Ihre Pupillen waren unnatürlich geweitet.
    »Ich wollte sie töten. Ja, sie sollte sterben, denn sie ist eine Fremde.«
    »Aber sie ist meine Frau!« brüllte Fred verzweifelt. »Ich habe sie geheiratet.«
    »Trotzdem!« Die Alte schüttelte stur den Kopf. »Und du bist auch ein Fremder geworden, Fred. Weißt du, was das bedeutet?«
    Die Alte kam mit schleichenden Schritten auf ihren Sohn zu.
    Den Arm mit dem Messer hielt sie leicht vorgestreckt.
    Fred huschte von der Tür weg, stellte sich in eine freie Ecke des kleinen Zimmers.
    »Du bist verrückt, Mutter!« keuchte er. »Nein, du kannst nicht normal sein. Bitte, hör auf, bitte!«
    »Nein!«
    Die Alte ging weiter. Langsam, aber unaufhaltsam.
    Fred Young fror plötzlich. Mit aller Deutlichkeit wurde ihm klar, daß er seine Mutter nicht mehr stoppen konnte. Sie wollte morden. Ihn und seine Frau.
    Keinen Augenblick dachte Fred daran, daß er selbst einen Mordplan gefaßt hatte. Daß durch seine Hand dieser Inspektor sterben sollte.
    Das Stemmeisen!
    Siedendheiß fiel Fred die Waffe wieder ein.
    Er hatte das Stemmeisen in seine weite Jackentasche gesteckt, so daß es nicht zu sehen war.
    Freds rechte Hand glitt in die Tasche, riß das Stemmeisen hervor.
    Der junge Mann duckte sich. Breitbeinig stand er da, wie ein in die Enge getriebenes Raubtier.
    »Keinen Schritt näher!« schrie er seine Mutter an. »Sonst… bei Gott, ich mache es wahr!«
    Das Stemmeisen war etwa ellenlang. Es war unten abgeflacht und lief in einer kleinen Spitze aus. Eine mörderische Waffe.
    »Du willst deine eigene Mutter töten?« keuchte die Frau und lachte schrill.
    »Hattest du etwas anderes mit mir vor?«
    »Nein, aber mir wurde es befohlen!«
    »Wer hat es dir befohlen? Wer, zum Teufel?«
    »Teufel?« Wieder lachte die Alte. »Ja, der Teufel hat eine Rolle gespielt. Er wird uns bald regieren. Er…«
    Im gleichen Moment stieß die Alte zu. Wie eine Klapperschlange schnellte die

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