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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wissenschaftler.
    »Sie hat ja auch einiges ausgehalten«, meinte John.
    »Ja, ich habe schon davon gehört. Die Bleihummeln sind weggespritzt wie Hagelkörner. Da, Inspektor, sehen Sie mal.«
    John beugte sich vor.
    Der Teil eines Gesichtes war unter der zerlaufenden Schicht zu erkennen.
    John sah einen weit aufgerissenen Mund, den Teil einer Wange und das Auge, wo seine Kugel getroffen hatte.
    Dr. Brennan machte weiter.
    Stück für Stück von der Wachsschicht schmolz dahin. Bald konnte John das ganze Gesicht erkennen.
    Der Inspektor kannte den Mann nicht. Es mußte eine von den Personen sein, die in London immer spurlos verschwanden, ohne daß sich jemand groß darum kümmerte.
    »Hoffentlich haben sie den armen Teufel nicht bei lebendigem Leib mit Wachs übergossen«, sagte John leise. »Können Sie eigentlich noch feststellen, wann der Tod eingetreten ist?« fragte er Dr. Brennan.
    Der Wissenschaftler nickte, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
    »Das wird sich machen lassen. Versprechen Sie sich etwas davon, Inspektor?«
    »Vielleicht. Man könnte immerhin Rückschlüsse ziehen, wie lange Dr. Tod schon sein Handwerk verübt.«
    »Dr. Tod?« fragte der Wissenschaftler. »Wer ist das denn? Ein Spinner?«
    »Ich wünschte, er wäre es. Aber Dr. Tod ist ein gefährlicher Verbrecher, der sich mit dem Satan verbündet hat.«
    Dr. Brennan lachte leise. »Um einen Menschen mit Wachs zu überziehen, brauche ich mich nicht mit dem Satan zu verbünden.«
    »Sie vergessen, daß diese Wachspuppe gelebt hat.«
    »Zum Teufel, Inspektor, Sie haben recht.«
    »Und noch eins, Doc. Behalten Sie über das, was ich Ihnen erzählt habe, Stillschweigen.«
    »Wer bin ich denn, Inspektor?«
    »Gut.« John verabschiedete sich.
    »Den genauen Bericht schicke ich Ihnen noch zu«, rief Dr. Brennan, als der Inspektor schon an der Tür war.
    »In Ordnung, Doc.«
    John Sinclair fuhr mit dem Lift nach oben. Er wollte sich in seinen Wagen setzen und nach Hause fahren. Morgen würde er dem Horror-Kabinett einen Besuch abstatten.
    John hörte die keifende Frauenstimme schon, als er noch im Lift war.
    »Und ich sage Ihnen, ich will einen Ihrer Bullen sprechen, Mann!«
    Die Lifttüren öffneten sich.
    John mußte unwillkürlich grinsen. Vor dem Nachtdienstbeamten an der Auskunft stand eine der Londoner Bordsteinschwalben. Sie schimpfte wie ein türkischer Mauleseltreiber.
    »Da kommt man schon freiwillig zu den Bullen, und dann wird man noch fertiggemacht! Geben Sie mir jetzt irgendeinen von den Oberbullen, oder ich schlage Ihnen den Laden zusammen!«
    Der Beamte an der Auskunft warf John einen hilfesuchenden Blick zu.
    Die Frau hatte ihn wohl bemerkt, denn sie wandte sich um.
    »Ist das einer von denen?«
    »Inspektor, ich…«
    Der Beamte rang die Hände.
    John winkte ab. »Kann ich irgend etwas für Sie tun, Miss…?«
    »Polly. Nennen Sie mich einfach Polly. Ja, Sie können was für mich tun. Ich komme ja sonst nie freiwillig, aber diesem Kerl, dem will ich doch eins auswischen.«
    »Wenn Sie Ihren Zuhälter meinen, dann sind Sie bei mir falsch. Ich werde Inspektor…«
    »Quatsch, Zuhälter. Denken Sie, ich arbeite mit ‘nem Loddel? Nee, meine Scheine kann ich allein ausgeben. Aber dieser verdammte Turpin hat mich doch tatsächlich in den A… – ich meine in das verlängerte Hinterteil getreten.«
    »Und deshalb kommen Sie zur Polizei?« fragte John, dem die gute Polly mittlerweile auch auf die Nerven ging.
    »Lassen Sie mich doch mal ausreden, Kerl! Denn dieser arrogante Fatzke macht nebenbei gute Geschäfte. Und wissen Sie womit, Inspektor? Er verscheuert nämlich Leichen. Jetzt sind Sie platt, was?«
    ***
    Dr. Tods Gesicht war haßverzerrt. Er hatte aus sicherer Entfernung die Vernichtung der Wachspuppe miterlebt. Und er hatte sich das Gesicht des Mannes, der dies zu verantworten hatte, genau eingeprägt.
    Er würde es nie vergessen.
    Dr. Tod ahnte instinktiv, daß dieser Mann sein Feind war. Daß der ihm sogar gefährlich werden konnte. Und er mußte damit rechnen, daß die beiden jungen Leute sein Versteck verrieten.
    Aber das war eingeplant.
    Bestimmt würde dieser Mann kommen – und dann…
    Für ihn hatte sich Dr. Tod eine ganz besondere Art zu sterben ausgedacht.
    Der Unheimliche saß hinter dem Steuer seines Leichenwagens.
    Auf der Ladefläche lagen noch immer die vier Leichen. Noch heute nacht wollte er sie präparieren, zu mordenden Monstern machen, um so schnell wie möglich zuzuschlagen.
    Der dunkle Leichenwagen raste über

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