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GK0098 - Bruderschaft des Satans

GK0098 - Bruderschaft des Satans

Titel: GK0098 - Bruderschaft des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst Kriege geführt.«
    Er ging weiter, erreichte den Kreuzgang.
    Still war es. Es war keine natürliche Ruhe, sondern eine Stille, die wie Blei lastete und an den Nerven zerrte.
    Lefèvres Blick tastete die Umgebung ab. Nirgendwo sah er eine verdächtige Bewegung, kein Geräusch warnte ihn.
    Der Inspektor sah die Tür, die in das Innere des Klosters führte. Er wußte nicht, daß auch schon der Polizist Pascal durch diese Tür gegangen war…
    Germaine war dem Beamten gefolgt. Lefèvre hatte bereits seine Hand auf dem Türgriff liegen, als er sich noch mal umwandte.
    »Bleiben Sie vorerst hier, Madame. Gewissermaßen als Rückendeckung. Ich weiß nicht, was mich in diesem Gemäuer erwartet. Sollte ich in einer Stunde nichts von mir hören lassen, fahren Sie zurück und alarmieren meine Dienststelle in Colmar. Hier sind die Wagenschlüssel.«
    Lefèvre warf Germaine die Schlüssel zu. Die Frau griff daneben, so nervös war sie.
    Mit einem optimistischen Lächeln verschwand Inspektor Lefèvre hinter den Mauern des Klosters.
    Germaine wartete. Sie spürte, wie ihr Herz schneller klopfte.
    Um sich zu beruhigen, begann sie in dem Innenhof auf und ab zu gehen. Das Geräusch der Schritte tat den Nerven gut. Hoch über ihr zog ein Flugzeug seine Bahn. Germaine wünschte sich jetzt, dort in der Maschine zu sitzen und irgendwo hinzufliegen.
    Die Zeit vertickte.
    Immer wieder sah die Frau auf ihre Uhr. Doch es waren noch nicht einmal zehn Minuten vergangen.
    Langsam entfernte sich Germaine von der Vorderfront des Klosters. Sie gelangte an die Rückseite und entdeckte plötzlich einen alten Brunnen, der wie ein Fremdkörper wirkte. Der Wald wuchs hier fast bis an die hohen Mauern.
    Der Brunnen fesselte Germaines Aufmerksamkeit. Er war kreisrund und etwa hüfthoch. Eine Winde fehlte.
    Germaine schaute in den Schacht hinab. Sie sah rostige Steigeisen, die sich in der Tiefe des Brunnens verloren. Spinnweben zogen sich von Rand zu Rand.
    Germaine wollte sich gerade abwenden, als sie hinter ihrem Rücken ein Geräusch hörte.
    Sie kam nicht mehr dazu, herumzufahren.
    Eine kalte Hand umschloß ihren Hals, würgte die Luft ab.
    Germaines Schrei wurde zu einem Röcheln. Plötzlich fühlte sie sich an den Beinen gepackt, hochgehoben, und sie schwebte auf einmal über dem Brunnenschacht.
    In diesen höllischen Augenblicken stockte jeder Gedanke.
    Germaine sah nur die gähnende Tiefe und wußte, daß sie diesen Sturz nicht überleben konnte.
    Da ließ der Unbekannte sie los.
    Wie ein Stein sauste Germaine in den Schacht…
    ***
    Dumpf schlug die Tür hinter Inspektor Lefèvre zu. Der Beamte zuckte zusammen und schalt sich innerlich einen Narren, daß er die Tür zu fest geschlossen hatte.
    Ein großer Saal empfing ihn. Sorgfältig aufgereiht, standen dort lange Tische und hohe Stühle. Dicker Staub bedeckte die Flächen.
    Der Inspektor ging weiter. Durch die schmalen Fenster fiel nur wenig Licht. Die Scheiben absorbierten einen großen Teil.
    Trotzdem konnte sich Lefèvre orientieren.
    Er strich mit dem Finger über eine der hohen Stuhllehnen.
    Dabei fiel sein Blick auf die Sitzfläche.
    Sie war blank, als wäre sie erst heute geputzt worden. Lefèvre starrte auf seinen Finger, der eine Staubspur zeigte. Und die Fläche des Stuhls war sauber? Das ließ gewisse Rückschlüsse zu.
    Lefèvre atmete gepreßt. Unwillkürlich sah er sich um.
    Doch da war niemand.
    Er befand sich allein in der Halle.
    Lefèvre kontrollierte sämtliche Stühle. Sieben Stück zählte er, bei denen die Sitzfläche blank war.
    Sieben Teufelsmönche?
    Der Gedanke kam dem Inspektor von allein. Demnach existierten sie wirklich.
    Auf einmal spürte Lefèvre auch die Kälte, die in dem Saal herrschte. Unsichtbare Augen schienen jede seiner Bewegungen zu beobachten.
    Lefèvre rieselte ein Schauer über den Rücken. Er ahnte, daß es hier in diesen Mauern etwas gab, das man mit dem normalen Verstand kaum erfassen konnte. Dieses Kloster barg ein schreckliches Geheimnis, und jeder, der diesem Rätsel auf der Spur war, mußte zwangsläufig verlieren.
    Lefèvres Gedankenkette zerbrach.
    Eine Tür war in sein Blickfeld geraten. Eine hohe schmale Tür mit einem verzierten Knauf.
    Die Tür war offen.
    Lefèvre nahm allen Mut zusammen und steckte seinen Kopf in das dahinter liegende Zimmer.
    Es war eine Bibliothek. In den Ausmaßen mindestens so groß wie der Speisesaal. Die Regale reichten bis zur Decke und waren leer. Die Fächer gähnten dem Inspektor entgegen.
    Lefèvres

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