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GK0098 - Bruderschaft des Satans

GK0098 - Bruderschaft des Satans

Titel: GK0098 - Bruderschaft des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bei Tag, versteht sich. Und da wollte ich Sie fragen…«
    »… ob ich Sie begleite«, vollendete Lefèvre.
    »Ja, das war es.«
    Der Inspektor legte beide Handflächen gegeneinander. »Sie wissen ja hoffentlich, was Sie sich da vorgenommen haben.«
    Germaine nickte.
    »Haben Sie denn keine Angst, Madame?«
    »Das schon, aber ich möchte endlich hinter das Geheimnis kommen.«
    »Und Ihr Freund? Dieser Pierre Saval?«
    »Ich weiß nicht, ob er den Kelch des Feuers tatsächlich gefunden hat. Aber so lange will ich nicht warten, jetzt, da ich direkt betroffen bin.«
    »Das kann ich sogar verstehen, Madame.« Lefèvre blies den Rauch gegen die Decke. »Auch ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, zu diesem Kloster hinaufzugehen. Abgemacht, ich werde Sie begleiten.«
    Germaine stand auf. »Ich danke Ihnen, Inspektor.«
    Lefèvre winkte ab. »Danken Sie mir nicht zu früh.«
    Germaine Bousseau sah auf ihre Uhr. »Sagen wir in einer halben Stunde?«
    »Einverstanden. Wir treffen uns vor dem Hotel. Wir fahren dann mit meinem Wagen.«
    »Und den Weg kenne ich«, rief Germaine noch, während sie schon an der Tür war.
    Lefèvre setzte sich noch einmal hin. Er wollte noch ein paar Minuten allein sein, doch der Wirt störte ihn. Leise kam er an den Tisch geschlichen.
    »Hat es Ihnen geschmeckt, Monsieur Inspekteur?« fragte er.
    Lefèvre wußte, daß dies eine Ausrede des Wirtes war. Trotzdem sagte er: »Ja, sehr gut.«
    Der Wirt lächelte gequält und trug das Geschirr vom Tisch.
    »Äh, was ich noch sagen wollte, Monsieur Inspekteur, haben Sie schon einen Verdacht oder eine Spur?«
    »Welchen Verdacht?«
    »Äh, ich meine, also…«
    »Sie meinen gar nichts.« Lefèvre stand auf. »Hier ist jemand umgebracht worden, und wenn der Mord aufgeklärt worden ist, erfahren Sie es bestimmt. Vorher nicht.«
    Der Wirt bekam einen roten Kopf und beeilte sich, den Raum zu verlassen.
    Lefèvre grinste, zog seine Jacke über und ging nach draußen.
    Im ersten Moment blendeten ihn die Sonnenstrahlen, und Lefèvre ärgerte sich, daß seine Sonnenbrille oben im Zimmer lag.
    Er ging sie holen. Dann fuhr er zur Polizeistation, um nachzusehen, ob Pascal nicht doch da war.
    Er war es nicht. Auch nicht in seinem Haus.
    Die Menschen, denen Lefèvre begegnete, sahen ihn scheu und ängstlich an. Irgendwie konnte er sie sogar verstehen. Schließlich passierte nicht alle Tage ein Mord in Billon. Und dazu verschwand noch die Leiche. Wenn das keinen Gesprächsstoff gab, dann würde Lefèvre sofort seinen Job wechseln.
    ***
    Germaine Bousseau war pünktlich.
    Lefèvre, der im Wagen auf sie gewartet hatte, öffnete die Tür.
    »Ich habe in Pierres Wohnung noch eine Nachricht für ihn hinterlassen«, sagte die Frau.
    »Hat Sie jemand gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Und wenn schon, es würde mich auch nicht mehr kümmern.«
    »Sie müssen es wissen.«
    Sie erreichten das Ortsende, mußten noch einige Minuten fahren und dann zu Fuß weitergehen.
    Im Wald war es angenehm kühl. Das Sonnenlicht wurde durch das Blätterdach der Bäume gefiltert. Die Wege waren sogar noch feucht vom vergangenen Gewitter.
    »Sie hätten sich andere Schuhe anziehen sollen«, sagte Lefèvre und deutete auf Germaines hochhackige Absätze.
    »Ach was.« Die Frau winkte ab. »Es wird schon gehen.«
    Lefèvre zuckte mit den Schultern. Er ging voraus, wirkte wie ein bulliger Spürhund. Die erloschene Zigarette klebte zwischen seinen Lippen.
    Je näher sie dem Kloster kamen, um so stiller wurde es. Das Zwitschern der Vögel, das sie den bisherigen Weg begleitet hatte, war verstummt.
    Seltsam…
    Es ging bergauf, und Germaine hatte Mühe, mit dem Inspektor Schritt zu halten.
    Doch schließlich hatten sie es geschafft.
    Das Kloster lag vor ihnen.
    Dunkel, drohend, ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten.
    Nicht einmal die Sonnenstrahlen vermochten den düsteren Eindruck zu vertreiben.
    Die Steinmauern waren dick, schienen unüberwindlich. Moos wucherte in den Fugen zwischen den einzelnen großen Quadern.
    Das mächtige Tor stand offen.
    Lefèvre sah Germaine an. »Dann wollen wir mal«, sagte er.
    Man hörte aus seiner Stimme eine gewisse Spannung heraus.
    »Sie können auch hier warten, Madame.«
    Germaine schüttelte den Kopf. »Mitgegangen, mitgehangen.«
    »Dann los«, sagte Lefèvre und nahm seine Dienstpistole in die rechte Hand.
    Schon bald standen sie im Innenhof des Klosters. Lefèvre sah sich um. »Ist wie eine Burg gebaut, das Ding«, murmelte er. »Na ja, die haben ja früher

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