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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von ihm verlangten.
    Der Rocker war programmiert auf Mord!
    Die teuflische Tätowierung bestimmte sein Handeln, Denken und Fühlen. Von nun an war er ein Diener der Hölle.
    Behutsam öffnete der Rocker seine Lederjacke Es kam ihm vor, als würde die Fratze noch stärker glühen. Er tastete mit den Fingerspitzen darüber.
    Die Tätowierung bestand aus einer dicken Kruste. Wie eine feste Hornhaut.
    Der Rocker warf die Zigarette weg, trat sie aus. Er ging ein paar Schritte weiter, und ein freudiges Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
    An einem Baumstamm lehnte seine Maschine. Es war eine Honda, und sie war hervorragend gepflegt. Schon fühlte sich der Rocker wesentlich besser.
    Aber wie kam die Maschine hierher? Und er selbst? Wer hatte ihn hergeschleppt?
    Da hörte er hinter sich ein Geräusch.
    Blitzschnell wirbelte der Rocker herum und griff nach seinem Messer, das in einer ledernen Gürtelscheide steckte.
    Eine Gestalt tauchte zwischen den Büschen auf.
    Es war Archie, sein Kumpan.
    Beruhigt ließ der Rocker die Hand sinken.
    Archie hielt sich den Schädel. »Hast du auch solch ein komisches Gefühl, Paddy?«
    Paddy nickte. Starr sah er auf die Brust seines Kumpans. Der bemerkte den Blick und zog den Reißverschluß der Lederjacke herunter. »Ja, ich habe auch solch ein Ding. Mensch, ich weiß gar nicht, wie ich darangekommen bin. Außerdem habe ich das Gefühl, als würde die Fratze leben.«
    »Mir geht’s nicht anders«, erwiderte Paddy rauh.
    Archie sah sich um. »Weißt du wo die anderen sind?«
    »Keine Ahnung.«
    »Komisch. Wir waren doch noch alle zusammen.« Archie hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als er sich plötzlich vor Schmerzen krümmte.
    »Hölle«, ächzte er, »dieses Brandmal – es… es frißt mich auf.«
    Aus schreckgeweiteten Augen beobachtete Paddy wie sein Freund zu Boden fiel und sich stöhnend auf der Erde herumwälzte. Dabei begann die Teufelsfratze noch stärker zu glühen, und Paddy hatte das Gefühl, als würde sie sich sogar bewegen.
    Er wollte seinem Freund helfen, doch da verspürte er die gleichen verzehrenden Schmerzen in seinem Körper hochschießen. Rote Kreise tanzten auf einmal vor seinen Augen. Er hatte das Gefühl, in eine Flammenhölle getaucht worden zu sein.
    In wilden Zuckungen wanden sich die beiden Rocker auf dem Boden.
    Der Anfall dauerte nur wenige Minuten. Er ging genauso schnell vorbei wie er gekommen war.
    Taumelnd standen die Rocker auf. Mit herabhängenden Armen blieben sie stehen und starrten sich gegenseitig an. Knurr- und Fauchlaute drangen aus ihren halb geöffneten Mündern. In ihren Augen lag ein teuflisches Glitzern.
    Satan hatte sie in der Gewalt.
    Die Fratzen auf ihrer Brust begannen zu leben. Sie bewegten sich im Rhythmus der Atemzüge. Die widerlichen Mäuler öffneten und schlossen sich. Nach Schwefel riechender Rauch drang daraus hervor.
    Paddy ging zu seiner Maschine und schwang sich auf den Sattel. Archie verschwand im Gebüsch, um seine Maschine zu holen.
    Die Rocker spürten, daß die Teufelsfratzen auf ihrer Brust schon ein Stück von ihnen selbst waren. Daß sie ihre Handlungen leiteten. Einer Feuersbrunst gleich breitete sich das Böse in ihnen aus.
    Töte!, hämmerte es in ihren Köpfen. Töte für den Dämon!
    Und die Rocker gehorchten.
    Sie fanden einen schmalen Weg, der sie aus dem Wald herausführte. Geduckt hockten sie im Sattel. Lebende Mordmaschinen. Kreaturen in der Hand eines Teufels.
    Der schmale Weg mündete auf die Seestraße.
    Die schweren Maschinen brüllten auf. Die beiden Mordbestien jagten in Richtung Aweshire, wo nichtsahnende Menschen im tiefsten Schlaf lagen.
    Die Rocker fuhren dicht nebeneinander, so daß sich die Fußrasten fast berührten. Die Lichtkegel der Scheinwerfer warfen ihre hellen Bahnen auf die Fahrbahn. Ein einzelnes Reh huschte aufgeschreckt aus dem grellweißen Schein.
    Die Fratzen auf ihrer Brust brannten wie Feuer. Ununterbrochen hämmerten schreckliche Gedanken auf sie ein.
    Eine weitgeschwungene Kurve tauchte auf. Mit röhrenden Motoren schnitten die Rocker sie an.
    Dann kam wieder eine Gerade.
    Und da sahen sie plötzlich das Mädchen.
    Wie ein Wesen aus einer anderen Welt stand es auf der Fahrbahn und winkte.
    Die Rocker handelten synchron.
    Bremsen quietschten. Die Maschinen schleuderten und standen schließlich.
    Die Rocker sprangen von den Motorrädern und kickten den Ständer nach unten.
    Das Mädchen lief den beiden entgegen. Noch war es ahnungslos, wußte nicht, daß es das erste

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