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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einige Augenblicke schöpfte sie Kraft. Jetzt kam ihr doch der Nebel sehr gelegen, denn bei einer klaren Nacht wäre ihr blasses Gesicht sofort zu sehen gewesen.
    Shirley Adams legte sich auf den Rücken und schwamm dem Ufer zu. Zum Glück hatte sie sich diese Richtung genau eingeprägt.
    Das Geräusch des Motors wurde leiser. Shirley atmete auf. Bestimmt hatte der Kerl aufgegeben.
    Da zuckte der Strahl eines Suchscheinwerfers über die Wasseroberfläche.
    Nur mühsam unterdrückte Shirley Adams einen Schrei. Noch hatte der Kegel sie nicht getroffen, doch er wanderte immer weiter auf sie zu.
    Nur noch eine Frage von Sekunden, dann…
    Shirley tauchte weg. Sie konnte die glitzernde Stelle sehen, wo der Kegel über sie hinwegstech.
    Unter Wasser schwamm das Girl weiter. Sie wußte selbst nicht, woher sie all die Kraft nahm, doch bei jedem Menschen gab es wohl einen Punkt, an dem der Überlebenswille stärker war als alles andere.
    Shirley mußte auftauchen.
    Gierig schnappte sie nach Luft. Aber sie konnte auch befreit aufatmen.
    Das Motorboot hatte beigedreht. Der Fahrer suchte an einer anderen Stelle.
    Shirley Adams legte sich wieder auf den Rücken und schwamm langsam dem Ufer entgegen. Trotz der isolierenden Schicht des Taucheranzuges drang die Kälte immer weiter vor. Wenn sie nicht bald das Ufer erreichte, war sie nicht mehr in der Lage, Schwimmbewegungen zu machen.
    Und dann hatte es Shirley Adams geschafft. Über sich sah sie die weit vorspringenden Äste der Bäume, zwischen denen die Nebelfetzen wie unheimliche Gestalten aus einer anderen Welt tanzten.
    Shirley spürte Grund unter den Füßen.
    Mit letzter Kraft watete sie ans Ufer. Und dort fiel sie zu Boden und blieb liegen.
    Irgendwann raffte sich Shirley auf. Sie hatte den Platz, an dem ihre Kleidung lag, verfehlt. Aber das war nicht weiter schlimm. Sie würde ihn schon wiederfinden.
    Shirley nahm die jetzt hinderlichen Schwimmflossen ab und lief barfuß weiter. Sie war dies von Kind auf gewöhnt, und unter ihren Füßen hatte sich schon eine feste Hornhaut gebildet.
    Shirley kletterte einen mit Büschen bewachsenen Hang hoch, lief noch ein paar Meter und stand schließlich auf der Straße, die rund um den See führte. Manchmal dicht am Ufer, dann wieder einige Kilometer weg.
    Shirley kannte sich einigermaßen aus und wußte nach kurzer Orientierung, in welche Richtung sie zu laufen hatte.
    Sie lief schnell, um sich wieder aufzuwärmen.
    Plötzlich tauchten vor ihr zwei Scheinwerfer auf. Shirley wollte erst zwischen den Büschen verschwinden, überlegte es sich aber dann anders.
    Sie stellte sich mitten auf die Straße und winkte mit beiden Armen.
    Sie wußte nicht, daß sie vom Regen in die Traufe kam…
    ***
    Feuchtes Gras benetzte das Gesicht des Rockers, holte ihn aus den unendlichen Tiefen der Bewußtlosigkeit zurück.
    Er öffnete die Augen.
    Dunkelheit umgab ihn. Ein kühler Wind fächerte sein Gesicht und rauschte durch die Baumwipfel.
    Der Rocker lag in einem Wald.
    Im Zeitlupentempo richtete er sich auf. Schwach sickerte das Mondlicht auf den Moos- und Humusteppich. Vereinzelte Nebelfetzen hingen zwischen den Ästen.
    Man roch die Nähe des Wassers, demnach war der See nicht weit entfernt.
    Der Rocker hielt sich seinen Kopf. Er hatte ein dumpfes Gefühl im Schädel, spürte jedoch keinen Schmerz.
    Was war geschehen? Der Rocker erinnerte sich an das alte Haus, an das Heroin – und dann…
    Bruchstückhaft waren ihm die weiteren Ereignisse im Gedächtnis haften geblieben.
    Sie waren in einen Kellerraum gekommen, dort hatte ein Mann sie erwartet…
    Der Rocker atmete gepreßt aus, konzentrierte sich. Da fiel ihm das Feuer wieder ein. Das Feuer – und…
    Ja, jetzt hatte er es. Das Brandmal. Sie hatten ein Brandmal bekommen. Er meinte noch, den Geruch des verbrannten Fleisches zu spüren.
    Der Rocker senkte den Kopf.
    Die Lederjacke stand bis zum Bauchnabel offen. Und mitten auf seiner Brust prangte rotglühend die Teufelsfratze.
    Im ersten Augenblick überkam den Rocker die Panik. Hastig schloß er die Jacke wieder und sah sich gehetzt um.
    Er war allein. Niemand konnte das Mal sehen.
    Der Rocker suchte in seiner Tasche nach Zigaretten, fand sie und zündete sich mit zitternden Fingern ein Stäbchen an.
    Der Rauch beruhigte ihn etwas.
    Der Rocker dachte nach. Was hatte das alles zu bedeuten? Was hatte man mit ihm gemacht? Und plötzlich fühlte er die fremden Gedankenströme in seinem Gehirn, die stärker waren als seine eigenen und Schreckliches

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