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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feuerte.
    Es gab einen peitschenden Knall. Das Silbergeschoß drang in den Körper des Werwolfs ein, genau an der Stelle, wo das Herz saß.
    Der Werwolf stieß ein markerschütterndes Brüllen aus. Sein Angriff wurde mitten in der Bewegung gestoppt. Wild warf er den Kopf hin und her.
    Geifer troff aus seiner Kehle. Und plötzlich brach er in die Knie. John Sinclair konnte die Bestie nicht weiter beobachten, denn der zweite Werwolf griff ihn an. Er sprang kurzerhand über seinen am Boden liegenden Artgenossen. John zog den Stecher der Waffe durch. Die Kugel klatschte in das Fell des Tieres, bereitete der Bestie zwar entsetzliche Schmerzen, tötete sie aber nicht. Im Gegenteil. Sie wurde nur noch wütender. John sah den Koloß auf sich zufliegen und warf sich auf der Stelle zurück, weiter nach hinten in den Gang. Der Werwolf verfehlte ihn.
    Mit seinem gesamten Gewicht krachte er gegen die linke Gangwand.
    Brüllend riß er sich wieder hoch.
    Aber auch John Sinclair stand schon wieder auf den Beinen. Und diesmal zielte er besser.
    Das Projektil aus geweihtem Silber tötete die Bestie auf der Stelle.
    Der braunschwarze Körper zuckte noch einmal und rutschte dann an der Gangwand hinab zu Boden. John wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er hatte den Kampf gewonnen.
    John stakste über den erledigten Werwolf hinweg und sah sich die Bestie an, die er zuerst getötet hatte. Die Nackenhaare sträubten sich dem Oberinspektor. Der tote Werwolf hatte sich verwandelt. Er war wieder zu dem geworden, was er einmal war. Zu einem Menschen.
    John mußte den unsichtbaren Kloß hinunterwürgen, der auf einmal in seinem Hals saß.
    Vor ihm auf dem Boden lag ein nackter, schon älterer Mann. In Höhe des Herzens, wo ihn Johns Kugel getroffen hatte, befand sich ein roter Fleck.
    Der Mann hatte schütteres Haar. Das rechte Bein hatte er angewinkelt. Die Augen starrten blicklos gegen die Decke. John Sinclair wandte sich ab und trat zu dem zweiten Werwolf. Hier war die Verwandlung noch im Gange. Das braunschwarze Fell verschwand. Es löste sich einfach auf.
    Die Haare am Kopf traten zurück und ließen ein noch junges Gesicht entstehen.
    Rasend schnell ging diese Rückverwandlung vor sich. Als die ersten Türen geöffnet wurden, lagen zwei nackte Leichen auf dem Gang. Stimmen wurden laut. Ärzte liefen herbei. John hielt einen an der Schulter fest. »Kümmern Sie sich um den Mann dort«, sagte der Oberinspektor und zeigte auf den am Boden liegenden blutenden Wärter. Der Arzt nickte.
    John ging ein paar Schritte zurück und öffnete die Tür zu Vivian Delanos Büro. Die Frau war nicht mehr da. John fluchte.
    Vivian mußte während des Kampfes verschwunden sein. Hatte sie ein schlechtes Gewissen?
    Wahrscheinlich. Bestimmt steckte sie tief in dem Fall drin. John nahm sich vor, noch einige Worte mit der rothaarigen Ärztin zu reden. Weglaufen würde sie ihm bestimmt nicht. Aber erst war Dr. Cazalis an der Reihe. John ging wieder zurück auf den Gang. Er hielt einen der Pfleger an.
    »Wo kann ich Dr. Cazalis finden?«
    Der Pfleger blickte ihn an und knurrte: »Was wollen Sie denn von ihm?«
    »Das werde ich ihm selber sagen.« Der Pfleger zuckte mit den Schultern. »Gehen Sie ein Stockwerk höher. Dort hat Dr. Cazalis sein Büro.«
    »Danke.«
    Man hatte die beiden Toten inzwischen weggeschafft. Auch der verletzte Wärter war nicht mehr zu sehen. John schnappte Gesprächsfetzen auf. Es war fraglich, ob der Mann durchkommen würde.
    Über die Treppe ging John Sinclair ein Stockwerk nach oben. Hier sah alles so aus wie auch schon eine Etage tiefer. Dr. Cazalis’ Büro war schnell gefunden.
    John wollte gerade anklopfen, als er Schritte vernahm. Er wandte sich um.
    Ein Mann im blütenweißen Arztkittel kam ihm entgegen. Die rote Krawatte leuchtete wie frisches Blut. Und ohne daß John den Mann gekannt hatte, ahnte er, daß ihm Ramon Cazalis gegenüberstand.
    Auch Cazalis wußte, mit wem er es zu tun hatte. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. »John Sinclair, nehme ich an.«
    »Erraten.«
    »Bitte. Kommen Sie doch herein.«
    Ramon Cazalis öffnete die Bürotür und ließ John vorgehen. Der Oberinspektor sah nicht den tückischen Ausdruck in den Augen des Mannes. Dr. Cazalis sah John schon als neues Opfer an…
    ***
    »Aber nehmen Sie doch Platz, Mr. Sinclair.« Ramon Cazalis tat sehr verbindlich, spielte den freundlichen und aufmerksamen Gastgeber. »Einen Whisky?«
    »Nein danke, ich möchte im Augenblick nichts.«
    Cazalis

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