GK0120 - Die Geisterhöhle
Frau im Würgegriff drei Schritte vor, bückte sich blitzschnell und hob Johns mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole auf.
Das heißt, er wollte sie aufheben. Doch kaum hatten seine Finger das Metall berührt, als der Rocker wütend aufschrie. Das geweihte Silber machte ihm zu schaffen. Die Kraft der Kugeln drang auch nach außen.
Seine Haut begann plötzlich zu brennen. Für einen Moment achtete er nur auf seinen Schmerz und nicht auf Sheila.
Trotz aller Erregung hatte Bills Frau noch die Nerven bewahrt. Sie sah das Messer nicht mehr in unmittelbarer Nähe ihres Körpers und tat das für sie einzig Richtige.
Sie ließ sich fallen.
Der Monster-Rocker konnte sie nicht halten. Sheila rutschte aus seinem Griff und tauchte zur Seite weg.
Für einen Moment verlor der Monster-Rocker die Übersicht.
Wie vom Katapult abgeschossen flog John Sinclair durch die Luft. Seine Fäuste bohrten sich in Soccers Magengrube.
Die Horrorgestalt flog zurück, verwandelte den Sturz jedoch in eine Rolle rückwärts, war gedankenschnell wieder auf den Beinen und erreichte mit zwei langen Sprüngen seine Maschine. Das Messer hatte er zwischen sein grinsendes Totengebiß geklemmt.
Der Monster-Rocker trat den Starter.
Der Motor kam sofort, röhrte auf.
Soccer gab Gas.
Da peitschten die Schüsse. Die Kugeleinschläge warfen Soccer auf der schweren Maschine hin und her. Doch anhaben konnten sie ihm nichts. Im Gegenteil, sie steigerten nur noch seine Wut. »Feuer einstellen!« brüllte John. Da preschte Soccer los.
John hechtete auf seine Pistole zu, warf sich herum, wollte feuern…
Soccer war schon verschwunden.
John schnellte auf die Füße. Von allen Seiten kamen Polizisten angelaufen. »Kümmert euch um die Frau!« rief John den Beamten zu und holte ein kleines Walkie-Talkie aus seiner Jackentasche, um mit der Zentrale Verbindung aufzunehmen.
Es klappte nicht.
John Sinclair zerbiß einen Fluch. Und der Unheimliche gewann immer mehr Vorsprung.
Da peitschten wieder Schüsse. Jetzt weiter entfernt. Es waren die Kollegen des zweiten Ringes, die den Monster-Rocker entdeckt hatten.
»Es hat keinen Zweck«, rief John und fand zum Glück den Einsatzleiter dieser Polizeigruppe. Der hatte ein Sprechfunkgerät.
John riß es ihm sofort aus den Händen. Einen Lidschlag später hatte er die Verbindung.
»Sergeant O’Hara!« rief John.
»O’Hara hier!« hörte John die aufgeregte Stimme des Sergeanten. »Hier ist der Teufel los. Wir haben einen Rocker niedergeschlagen, der sich… verdammt was ist das denn…«
Deutlich hörte John das Dröhnen eines schweren Motorrades. Soccer mußte O’Hara und seine Gruppe erreicht haben.
»O’Hara!« brüllte John. »Hören Sie mich…«
»Ich – ha.«
Das letzte, was John Sinclair vernahm, war ein Schrei. Dann war die Verbindung unterbrochen.
John Sinclair handelte auf der Stelle. Er warf dem Beamten das Sprechgerät zu und rannte auf die zweite Maschine zu, die dem Monster-Rocker gehört hatte, der jetzt tot am Boden lag.
John wußte, wie man mit einer BMW 900 umgehen mußte. Er schwang sich auf den Sattel und brauste Sekunden später los…
***
Der rothaarige O’Hara sah die Horrorgestalt auf sich zurasen. Sekundenlang schockte ihn dieser Anblick. Und dann war es zu spät, um sich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Übergroß wuchs die Maschine vor ihm auf.
Dann kam der Aufprall. O’Hara spürte einen stechenden Schmerz, der ihm die Luft raubte, und wurde wie ein Blatt Papier zur Seite gefegt.
Hart krachte er auf den Boden. Bevor er bewußtlos wurde, hörte er noch die Schüsse, dann wurde es stockfinstere Nacht um den rothaarigen Sergeanten.
Die Polizisten zielten schlecht. Zu sehr waren sie von dem Anblick des Monster-Rockers aus der Fassung gebracht worden.
Geduckt hockte Soccer auf dem Sattel, bot so wenig Ziel wie möglich.
Die meisten Kugeln flogen an ihm vorbei. Ein paar Streifschüsse fuhren über seinen Rücken, über die Soccer nur lachen konnte.
Schnell hatte er den Platz hinter sich gebracht. Ein siegessicheres Lachen drang aus seinem häßlichen Maul. Die hatte er abgeschüttelt.
Doch hier irrte sich Soccer.
Es gab noch jemanden außer John Sinclair, der vor dem Monster-Rocker keine Angst hatte. Tom Tarras!
Er war schon längst aus seiner Ohnmacht erwacht. In dem allgemeinen Durcheinander hatte man nicht mehr auf ihn geachtet. Und die Unaufmerksamkeit nutzte Tarras eiskalt aus.
Seine Harley Davidson stand startbereit. Die Beamten, die ihn umringt
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