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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Robinson mit den Händen berührte, rot aufglühte.
    Die Konturen eines Gesichts tauchten im Gefüge des Steins auf. Es war das Gesicht der Hexe Lukretia.
    Und Paul Robinson begann mit seiner dämonischen Beschwörung. Er rief die Geister der Hölle an, bat um ihren Beistand, um ihm mitzuhelfen, einen Mann zu vernichten.
    John Sinclair!
    Dumpf hallten die Worte durch das Verlies. Die Luft knisterte. Unsichtbare Ströme – geschickt aus den Dimensionen des Grauens – vereinigten sich mit den beschwörenden Worten.
    Und plötzlich erklang eine Stimme. Sie schien aus unendlichen Fernen zu kommen und war doch klar und deutlich zu verstehen. Der Stein leuchtete blutrot. Klar und deutlich stach jetzt das Gesicht der Hexe hervor. Doch es war haßverzerrt. Die Lippen öffneten sich und formten klare Worte.
    »Ja, Paul Robinson, ich werde dir helfen, und Satan selbst wird an meiner Seite sein!«
    Paul Robinson lachte. Für ihn waren John Sinclair und Dean Jagger schon so gut wie tot…
    ***
    »Hier hat man Sie also zusammengeschlagen«, sagte John einige Stunden später.
    Er und Dean Jagger standen vor dem stillgelegten U-Bahn-Schacht in Nähe der Haltestelle Earl’s Court.
    Sie schienen in einer toten Welt zu sein. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, eine Absperrung zu bauen. In den letzten drei Jahren war hier alles vergammelt. Zwar brannten noch einige Lampen, doch der Schein reichte gerade aus, um nicht durch einen Fehltritt auf dem Gleiskörper zu landen. Aus dem Schacht, der wie der Eingang zur Hölle wirkte, zog es. John Sinclair und Dean Jagger fröstelten. John hatte eine Taschenlampe mitgenommen. Er leuchtete in den Schacht hinein, doch der gebündelte Strahl verlor sich schnell in der Dunkelheit.
    Dean Jagger sah blaß aus. Er hatte ein langes Gespräch mit Ruth Foster geführt und versucht, ihr alles zu erklären. John Sinclair war dabei gewesen, er hatte in Dean Jaggers Sinn geredet. Es war schwer gewesen, das Girl zu überzeugen, dem noch immer der Schock des Mordversuchs in den Knochen steckte. Doch schließlich hatte sie Dean Jagger geglaubt, nicht zuletzt, da auch John mit Engelszungen geredet hatte.
    Die Geräusche der noch im Betrieb befindlichen U-Bahn-Station waren nur gedämpft zu vernehmen. Menschen hatten John und Dean in diesem abgelegenen Teil nicht angetroffen.
    »Irgendwie kann ich das alles noch nicht begreifen«, meinte Dean Jagger. »Es ist doch so – ich bin nicht der einzige, der zu diesem Hexenclub gehört. Es waren doch eine Anzahl Personen anwesend. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie alle durch, diesen Schacht hier gehen. So was müßte doch auffallen.«
    »Vielleicht gibt es einen zweiten Zugang«, erwiderte der Oberinspektor. »Aber den werden wir wohl so leicht nicht finden. Und dieser Schacht dort«, John deutete mit der Hand auf den gähnenden Eingang, »ist der einzige Weg, den wir haben.«
    »Damit ist noch nicht gesagt, daß es auch der richtige ist«, sagte Dean.
    »Genau. Aber das Risiko müssen wir eingehen.«
    Dean Jagger hatte sich während des Gesprächs einige Schritte von John entfernt. Jetzt zog der Oberinspektor den nervösen jungen Mann wieder in die Deckung des Kassenhäuschens.
    Sie hatten diesen Platz gewählt, weil man von hier aus einen guten Überblick besaß. Man konnte sowohl den Teil zu der Station Earl’s Court hin einsehen, als auch in die Richtung zum stillgelegten Schacht.
    Papiertüten segelten über die kahlen Bahnsteige. Sie blieben neben einer gefliesten Wand liegen, in einer windstillen Zone, wo sich auch schon anderer Abfall angesammelt hatte.
    John sah auf seine Uhr. Noch eine Stunde bis Mitternacht.
    Dean Jagger hatte den Blick bemerkt. »Jetzt wird Robinson wohl nicht mehr kommen. Es ist klar, der hat Lunte gerochen.«
    »Dann gehen wir eben allein.«
    »Sie meinen – in den Schacht.«
    »Natürlich. Irgendwo werden wir den Eingang schon finden. In U-Bahn-Schächten gibt es in gewissen Abständen Türen, die zum Teil in Lagerkammern führen oder den Zutritt zu irgendwelchen elektrischen Anlagen darstellen.«
    »Und wie ist es mit Notausgängen?«
    »Auch die muß es geben«, erwiderte John. »Aber was soll das lange Rätselraten. Kommen Sie.«
    Die beiden Männer lösten sich aus der Deckung des Kassenhäuschens und sprangen auf den verrosteten Gleiskörper.
    Sekunden später hatte die Dunkelheit des Schachtes sie verschluckt.
    Sie hatten keinen Blick zurückgeworfen und sahen deshalb auch nicht die schwarzhaarige Frau, die ihnen aus

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