GK0125 - Der Hexenclub
haben, die nach draußen in den stillgelegten U-Bahn-Schacht führte.
Plötzlich blendete sie ein greller Lichtschein. Sekundenlang schloß John die Augen und packte unwillkürlich das Schwert fester.
Ein irres Kichern ertönte hinter dem Lichtkegel. Dann tanzte der Strahl auf und nieder.
John machte kurzen Prozeß. Er sprang vor, bekam einen Arm zu fassen und wand der Person die Lampe aus der Hand. John drehte sie herum.
Vor ihm stand einer der Kapuzenmänner. Sein Gesicht war verzerrt, und in seinen Augen flackerte der Wahnsinn. Die anderen drei Kuttenträger hockten auf dem Boden. Ihre Köpfe wiegten sich zu unhörbaren Melodien.
Die Menschen hatten die Konfrontation mit der Hölle nicht überstanden. Sie waren wahnsinnig geworden. Wie Spielzeuge hielten sie ihre Schußwaffen in den Händen. John nahm ihnen die Pistolen ab.
Die Tür, die zum U-Bahn-Schacht führte, war offen. John Sinclair zog Dean Jagger in den Gang.
»Was geschieht mit den Leuten?« fragte Dean Jagger leise.
»Ich werde sie abholen lassen«, erwiderte John. »Aber jetzt kommen Sie. Ich kenne da jemanden, der auf Sie wartet.«
***
Ruth Foster war überglücklich, als sie ihren Dean in die Arme schloß. Von den vergangenen Stunden wurde nicht mehr gesprochen. Die Sache war erledigt, vergessen.
Allerdings nicht für den Oberinspektor. Er hatte noch eine Menge Papierkrieg zu erledigen. Über den Hexenclub wurde der Mantel des Schweigens gesetzt. Schließlich waren Personen daran beteiligt gewesen, die im Rampenlicht der Öffentlichkeit standen. Paul Robinsons Tod wurde einem Herzversagen zugeschrieben.
Etwa vier Wochen später – John Sinclair hatte längst schon wieder einen anderen Fall übernommen – fand er eine Einladung in seinem Briefkasten.
Er sollte den Trauzeugen bei einer Hochzeit spielen. Ruth Foster und Dean Jagger hatten beschlossen, zu heiraten.
Selbstverständlich nahm John die Einladung an. Und es wurde ein rauschendes Fest. Von der Vergangenheit sprach niemand, nur gegen Mitternacht kam Dean Jagger kurz zu John Sinclair an die Bar.
»Ich wollte es Ihnen immer schon mal sagen, Herr Oberinspektor. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen danken soll, daß Sie mich damals…«
Jahn unterbrach den jungen Bräutigam mit einer Handbewegung. »Lassen Sie es gut sein, Dean. Aber wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf, dann würde ich sagen, wenn Sie einen Taufpaten benötigen, stelle ich mich hiermit freiwillig zur Verfügung.«
Dean Jaggers Gesicht strahlte. »Das soll ein Wort sein, Herr Oberinspektor! Darauf müssen wir einfach anstoßen.«
Sie taten es. Und man muß ehrlich sagen, es blieb nicht bei einem Glas.
ENDE
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