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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war Johns Chance.
    Er zog die Beine an und rammte sie blitzschnell vor. Seine Füße trafen etwas Weiches, und dann erfolgte ein gurgelnder Laut. Dean Jagger hatte diesen Tritt mit aller Wucht mitbekommen.
    John Sinclair kam wieder auf die Füße. An der rauhen Mauer stützte er sich ab. Wie ein Betrunkener schwankte er von einer Seite zur anderen. Jaggers mit voller Wucht geführten Tritte hatten ihm doch verdammt zugesetzt.
    John höre den jungen Mann in der Dunkelheit keuchen. Dann seine Schreie: »Lukretia? Wo bist du? Warte auf mich, ich komme!«
    John ging vorsichtig einige Schritte vor, orientierte sich nach den Rufen.
    Er faßte ins Leere. Dean Jagger war instinktiv zur Seite gewichen, und lief jetzt weiter in den Tunnel hinein.
    Immer wieder brüllte er den Namen der Hexe. Dazwischen mischten sich Jaggers Flüche, wenn er in der absoluten Dunkelheit über irgend etwas gestolpert war.
    Doch dann verstummte Jaggers Stimme. Entweder war er stehengeblieben, oder er mußte irgendwo hinter einer Seitentür untergetaucht sein.
    John hielt den Atem an und lauschte.
    Nichts war zu hören. Nicht einmal das Klatschen der Wassertropfen. Grabesstille lag über dem Stollen.
    Mit dem Handrücken wischte sich der Oberinspektor den Schweiß von der Stirn. Er hätte jetzt gern eine Zigarette geraucht, doch er unterdrückte das Verlangen.
    Schritt für Schritt tastete er sich weiter, fühlte mit den Händen immer wieder an der rauhen Tunnelwand entlang. Weit konnte Dean Jagger in der Zeit nicht gekommen sein. Er mußte also den Eingang zu dem bewußten Gewölbe gefunden haben.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Geister-Jäger!«
    Die Stimme der Hexe ließ John erstarren. Unwillkürlich griff er nach seiner Waffe.
    Es schien, als hätte die Hexe die Bewegung gesehen, denn noch im gleichen Atemzug brandete wieder ihre Stimme auf. »Es hat keinen Zweck, Geister-Jäger. Mit Kugeln kannst du mich nicht besiegen. Ich bin stärker. Ich habe die Jahrhunderte überdauert und werde auch dich überleben.«
    »Das werden wir erst mal sehen«, erwiderte John kalt. »Zeig dich doch, wenn du Mut hast. Du wärst nicht die erste Hexe, die ich zum Teufel geschickt hätte.«
    »Zum Teufel?« Lukretia lachte. »Was meinst du, wo ich herkomme? Der Satan selbst gibt mir die Kraft, um Menschen wie dich in meine Gewalt zu bekommen. Aber ich sehe schon, du gehörst zu den Unbelehrbaren. So wird denn meine Strafe dich mit gnadenloser Härte treffen. Deine Minuten sind gezählt, Geister-Jäger!«
    John hielt längst seine Waffe in der Hand. Er stand breitbeinig da, den Rücken gegen die Gangwand gepreßt.
    Welch eine Teufelei hatte sich dieses Hexenweib ausgedacht? Wie wollte sie ihn töten?
    Der Oberinspektor setzte sich unwillkürlich in Bewegung, ging tiefer in den Tunnel hinein. Wenn es ihm gelang, im letzten Moment noch den Eingang zum Hexenclub zu finden, dann…
    Johns Gedanken stockten.
    Vier gleißende Scheinwerfer bohrten lange Lichtbahnen in die Dunkelheit.
    Taghell wurde es in dem Tunnel des Grauens, und John Sinclair mußte geblendet miterleben, daß die vier Scheinwerfer ihn erfaßten und auf der Stelle bannten.
    Schwere Schritte kamen auf ihn zu. Das Licht der Scheinwerfer wurde greller. John konnte die Personen nicht erkennen, die diese Marterinstrumente hielten.
    John schloß die Augen zu Schlitzen, wandte den Kopf.
    »Nun, John Sinclair«, hörte er wieder die Stimme der Hexe. »Bist du immer noch so siegessicher? Ich brauche nur ein Wort zu sagen, und dein Körper wird von Kugeln durchlöchert.«
    Lukretia legte eine Pause ein, wollte ihre Worte wirken lassen.
    Ihre Helfer waren stehengeblieben. Nach wie vor jedoch nagelten die Lichtkegel John auf der Stelle fest.
    Dann sprach die Hexe weiter. Und es waren lockere Worte, die aus ihrem Mund kamen. »Es gibt natürlich noch eine zweite Möglichkeit für dich, John Sinclair. Du kannst mein Diener werden und die Freuden der Hölle erleben. Träte das ein, gäbe es im Reich der Finsternis ein Fest. Viele haben schon versucht, dich zur Strecke zu bringen, Geister-Jäger, doch es ist keinem bisher gelungen. Asmodis, der oberste Höllenfürst, hat eine Belohnung auf deinen Kopf ausgesetzt, doch diese Prämie ist nichts dagegen, wenn es mir gelänge, dich umzukehren. Du mußt dich entscheiden, Geister-Jäger. Jetzt und hier!« John Sinclair biß die Zähne zusammen. Die Worte der Hexe hatten ihn geschockt. Wie sollte er sich entscheiden? Kämpfen? Nein, die Helfer der Hexe hätten ihn gnadenlos

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