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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Das kann ich mir denken, Doktor. Aber soweit ist es mit mir noch nicht gekommen. Ich will Ihnen mal was zeigen, kommen Sie.«
    John trat an die Wand und deutete mit dem Zeigefinger auf die Stelle, wo er die Namen gelesen hatte.
    Doch die Stelle war leer!
    Doktor Conrad griff in die Kitteltasche, holte seine Bille hervor und setzte sie auf.
    »Tut mir leid, ich sehe nichts!« Verständnislos wandte er sich dem Geisterjäger zu. »Was sollte ich denn dort zu sehen bekommen?«
    »Schon gut.« John winkte ab. »Es hat sich erübrigt.«
    Aus den Augenwinkeln fing er Monty Parkers Blick auf. John erkannte deutlich den Ausdruck des Triumphes in den Augen des Mörders. Und Hass las er darin. Hass auf John Sinclair und die Menschen, die Monty Parker in diese Anstalt gebracht hatten.
    »Dann sind Sie wohl hier fertig?« fragte der Direktor.
    »Ja.«
    Die Wärter hatten die Zelle schon verlassen. Bevor John Sinclair auch hinausging, blieb er noch einmal vor Monty Parker stehen. Die Narbe auf seiner Wange brannte wie Feuer. Ein Zeichen, daß John Sinclair erregt war.
    »Ich weiß, daß du es warst, Monty Parker«, sagte John Sinclair leise. »Doch eins versichere ich dir: ich werde nicht ruhen, bis ich dich überführt habe. Du stehst mit dem Satan im Bunde. Aber diesen Pakt haben viele vor dir auch geschlossen. Es hat ihnen nichts genützt. Das Gute war stärker. Merk dir das, Monty Parker!«
    Dann machte John auf dem Absatz kehrt und ging wieder hinaus. Der glatzköpfige Wärter drückte die Tür zu und schloß sie sorgfältig ab. Der Direktor gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, daß er verschwinden könne.
    John ging mit dem Direktor, in dessen Büro zurück.
    »Einen Cognac auf den Schreck, Oberinspektor?« fragte Doktor Conrad.
    »Nein, danke. Aber wenn Sie vielleicht eine Tasse Kaffee hätten?«
    »Sicher.«
    Der Direktor sagte seiner Sekretärin Bescheid, und zwei Minuten später stand das heiße Getränk vor John Sinclair.
    Der Geisterjäger nippte daran und zündete sich eine Zigarette an. Doktor Conrad lehnte ein Stäbchen ab.
    »Und Sie glauben immer noch, daß dieser Monty Parker hinter dem Mord steckt?«
    »Das glaube ich allerdings.«
    »Ich verstehe das nicht. Dieser Mann kann nicht aus seiner Zelle. Es ist unmöglich.«
    »Das Wort unmöglich habe ich aus meinem Sprachschatz gestrichen; Doktor.«
    »Ich kann Sie verstehen, Herr Oberinspektor. Sie beschäftigen sich mit okkulten Phänomenen. Aber daß sich ein Mensch in Luft auflöst, wie es in diesem Fall ja nur sein kann, das erscheint mir doch ein wenig zu weit hergeholt. Eine andere Erklärung gibt es für mich nicht. Tut mir leid. Schließlich bin ich Wissenschaftler und kein Zauberer oder Scharlatan.«
    John machte erst gar nicht den Versuch, den Direktor mit seinen Argumenten zu überzeugen. Es hatte doch keinen Sinn. Nur eine Bitte hatte der Geisterjäger noch.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Doktor«, sagte John Sinclair. »Halten Sie Monty Parker unter ständiger Kontrolle. In manchen Anstalten gibt es Fernsehkameras. Haben Sie hier so etwas auch?«
    »Leider nicht. Wir sollten diese technische Neuheit bekommen. Aber im Augenblick hat der Staat kein Geld. Sie kennen ja selbst die Finanzmisere.«
    »Ich weiß, Doktor. Dann setzen Sie aber wenigstens einen Aufpasser vor die Tür. Es können ja mehrere Männer sein, die sich gegenseitig ablösen. Es ist enorm wichtig. Die Leute sollen Monty Parker immer unter Kontrolle haben. Schärfen Sie es Ihnen ein.«
    »Ich werde mein Bestes tun, Herr Oberinspektor. Aber jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    »Ich wollte sowieso fahren«, sagte John und verabschiedete sich von Doktor Conrad.
    Den Weg nach unten fand er allein. Draußen schneite es noch immer, und John mußte die Scheiben des Bentley freiwischen. Bevor er sich in seinen Wagen setzte, sah er noch mal an der grauen Fassade der Anstalt hoch.
    Plötzlich stockte ihm der Atem.
    Eine Hand ragte aus einem der Zellenfenster. Und die Finger umklammerten ein Messer, dessen Klinge blutverschmiert war.
    John schloß für Sekunden die Augen. Dabei murmelte er: »Noch hast du nicht gewonnen, Monty Parker…«
    ***
    John Sinclair fand den Staatsanwalt in der Kantine des Gerichtsgebäudes.
    Er saß allein an einem Tisch und rauchte eine Zigarette. Vor ihm dampfte eine Tasse Kaffee.
    »Ah, hoher Besuch«, sagte William Mansing, als John Sinclair an den Tisch trat.
    Die beiden Männer kannte sich. John war in den letzten

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