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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klatschen hörte, begann er zu lachen. Vom schrägen Dach des Hauses hatte sich der Schneematsch gelöst und war zu Boden gefallen.
    Und er hatte schon gedacht, der Mörder wäre gekommen. Seine Nerven waren wirklich nicht mehr die besten.
    Hastig steckte er sich eine Zigarette an. Seine Augen waren rotumrändert, der Rauch brannte. Irgendwann kam Mansing der Gedanke an sein Testament. Er hatte es noch gar nicht gemacht. Wenn er jetzt starb, würden sich einige entfernte Verwandte um sein Vermögen und um die Münzsammlung reißen.
    Ein Wagen kam die kleine Straße hinaufgefahren. Mansing sah die Scheinwerfer wie übergroße Augen aus dem Schneevorhang auftauchen.
    Der Fahrer fuhr langsam, es schien so, als suche er etwas.
    Der Staatsanwalt dachte an die beiden Polizisten, die man zu ihm abstellen wollte. Sollten sie tatsächlich schon eingetroffen sein?
    Es sah so aus. Der Wagen hielt vor seinem Haus. Die Scheinwerfer verlöschten.
    Eine Tür klappte zu.
    Noch konnte Mansing nicht erkennen, wer ausgestiegen war, doch dann sah er die Umrisse eines hochgewachsenen Mannes. Der Unbekannte ging mit raschen Schritten durch den Vorgarten, und Sekunden später hörte Mansing die Klingel.
    Im ersten Augenblick wollte der Staatsanwalt nicht öffnen. Er kannte den Mann nicht. Aber vielleicht war es ein Bote von Oberinspektor Torring, der ihm etwas ausrichten sollte. Mansing kam plötzlich der Gedanke an die Schutzhaft. Sicher, warum hatte er sich nicht in Schutzhaft begeben. Alles wäre viel leichter gewesen. Aber was nicht war, konnte man ja noch nachholen.
    Wieder schellte es.
    Mansing steckte die Waffe in die Rocktasche und ging zur Tür.
    »Wer ist da?« fragte er sicherheitshalber.
    »Mein Name ist Bill Conolly. Ich bin der Freund von Oberinspektor Sinclair. Bitte, machen Sie auf, Sir.«
    »Augenblick.«
    William Mansing schloß auf und zog auch die Sicherheitskette zur Seite. »Guten Abend, Sir«, sagte Bill höflich und trat ein.
    Mansing musterte den Ankömmling mit einem kurzen, aber alles umfassenden Blick.
    Bill Conolly war ein Typ, der Vertrauen einflößte. Er war hochgewachsen, braungebrannt und hatte dichtes schwarzes Haar. Seine blauen Augen blickten kühl und ehrlich.
    Der Reporter reichte William Mansing die Hand. »Ich weiß, was vorgefallen ist«, sagte er zur Begrüßung. »Und ich werde versuchen, John Sinclairs Aufgabe zu übernehmen.«
    Mansing schloß die Tür. »Aber bitte, kommen Sie doch herein.« Er führte Bill ins Arbeitszimmer und bot ihm einen Platz an, den der Reporter dankend annahm.
    »Ich verstehe nicht, Mister Conolly, wieso Sie sich um die Aufgaben der Polizei kümmern. Entschuldigen Sie mein Mißtrauen, aber so etwas ist zumindest ungewöhnlich.«
    »Da haben Sie recht«, gab Bill Conolly zu. »Aber zwischen John Sinclair und mir bestand zuerst eine Partnerschaft, die sich hinterher zur echten Freundschaft entwickelt hat. Ich habe den Oberinspektor bei den meisten seiner Einsätze begleitet, und ich habe sogar meine. Frau während eines geheimnisvollen Falles kennengelernt. Aber das gehört nicht hierher. Es war auch nur zur Information gedacht, damit Ihr berechtigtes Mißtrauen aus der Welt geschafft wird.«
    »Sie wissen ja, was passiert ist, Mister Conolly?«
    Bills Gesicht war sehr ernst, als er zustimmend nickte. »Ich weiß es, Sir. Aber ich kann mir noch immer nicht vorstellen, daß John wirklich tot sein soll. Ich bin nicht mehr dazu gekommen, genau zu recherchieren, aber so einfach macht es John Sinclair keinem Gegner.«
    »Wie wollen Sie sich denn gegen eine Kugel aus dem Hinterhalt schützen?« stellte Mansing die Frage.
    »Man kann sich nicht gegen eine Kugel aus dem Hinterhalt schützen. Aber Sie vergessen, Sir, daß wir es hier nicht mit normalen Gangstern zu tun haben, sondern mit Phänomenen, die unserem Verstand unbegreiflich sind. Dämonen und Geister schießen nicht mit Kugeln.«
    »Dann halten Sie Monty Parker also für einen Geist?« fragte der Staatsanwalt.
    »Nein.«
    »Dann raus mit der Sprache.«
    »In Monty Parkers Fall beruht die Entstehung eines Doppelkörpers auf Schwarzer Magie. Das Phantom von Soho muß – soviel ich weiß – mit dem Teufel einen Pakt geschlossen haben. Wir müßten diesen Pakt durch einen Gegenzauber lösen, um den Zweitkörper ein für allemal in die Dimensionen des Wahnsinns zu verbannen.«
    William Mansing schaute Bill ungläubig an.
    Der Reporter lachte. »Zugegeben, das hört sich ziemlich märchenhaft an, aber verlassen Sie sich

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