Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wäre natürlich eine Sache.«
    Bill schlug seinem Freund John auf die Schulter. »Mensch, John, wenn das klappen würde.«
    »Aber wer soll ihn hypnotisieren?« fragte Tolini. »Sie vielleicht, Signor Sinclair?«
    John lächelte. »Nein, ich nicht.«
    Tolinis Gesicht verschloß sich. »Dann sehe ich die Chancen schwinden. Ich persönlich kenne nämlich niemand, der in der Lage wäre…«
    »Aber ich«, sagte John. »Hören Sie zu. An der Universität Mailand unterrichtet ein Bekannter von mir. Dr. Mensing. Er ist Österreicher, genau gesagt, er stammt aus Südtirol. Ich habe ihn vor Jahren während eines Skiurlaubes kennengelernt. Wir sind eigentlich immer in Verbindung geblieben. Außerdem habe ich in einigen Fachzeitschriften fesselnde Berichte von ihm gelesen. Dieser Mann ist eine Kapazität. Ich werde Dr. Mensing heute noch anrufen. Von Mailand ist es schließlich nicht weit. Können Sie uns im Präsidium einen Raum zur Verfügung stellen, Commissario?«
    »Selbstverständlich, dann brauchen wir hier keine Zeit mehr zu verlieren. Aber was geschieht mit der Frau?« John meinte damit Signora Bonetti.
    Tolini hob die Schultern. »Wir werden sie in ein Hospital einliefern. Es ist im Moment für sie das beste.«
    Der Geisterjäger nickte.
    Tolini zog Ricci auf die Beine, starrte ihm sekundenlang in die Augen und warf ihn dann auf einen Stuhl. »Man sollte sich an euch gar nicht die Finger schmutzig machen!« zischte der Commissario.
    Ricci verzog das Gesicht. »Drecksbulle!«
    Diese Bezeichnung für Polizisten war wohl international. Tolini überhörte die Beleidigung und wandte sich den eintretenden Männern der Mordkommission zu.
    Zwei Krankenpfleger in weißen Kitteln legten Mario Stefani auf eine Trage und transportierten ihn nach unten. Der junge Italiener hatte die Augen geschlossen und atmete flach.
    Tolini legte mit einigen Worten die Sachlage klar. Dann sagte er: »Wir können gehen.«
    »Okay!« John packte den Mörder am rechten Arm und zog ihn vom Stuhl hoch.
    Der Verbrecher wollte dem Geisterjäger den Schädel in den Magen stoßen. John griff blitzschnell in die Haare des Mannes und hielt den Kopf fest.
    »Wag es nicht noch einmal!« sagte der Oberinspektor gefährlich leise.
    Bill war von seinem Stuhl aufgesprungen. »Teufel, John«, rief er. »Laß mich mit diesem Kerl nur zehn Minuten allein, und wir wissen alles, was wir wissen müssen.«
    »Ich sage nichts«, sagte der Killer keuchend. »Gar nichts. Und wenn ihr mich foltert. Der Goldene Löwe wird euch mit in die tiefste Hölle ziehen.«
    »Schon gut!« John schob den Mann nach draußen in den Treppenflur, wo er weiter seine Haßtiraden ausspie.
    Schweigend sahen die Hausbewohner zu, wie der Mann abgeführt wurde. Und ebenso wortlos bildeten die Menschen unten auf der Straße eine Gasse.
    Das Gesicht des Mörders hatte eine maskenhafte Starre angenommen. John war klar, daß er mit normalen Mitteln aus diesem Mann nichts herausbekommen konnte.
    Blieb nur noch eine Hoffnung.
    Die Hypnose…
    ***
    Dämmerlicht füllte den Raum.
    Dunkle Vorhänge verdeckten die Fenster und ließen das Tageslicht nur gedämpft hindurch.
    Zwei Stühle bildeten die gesamte Einrichtung des Zimmers. Die Sitzmöbel standen sich gegenüber, waren mit braunem Leder gepolstert und hatten Armlehnen.
    Auf einem der Stühle hockte Tino Ricci. Seine gefesselten Hände lagen auf den Knien. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn. Ricci trug nur seine Hose und ein Hemd, das auf der Brust offenstand und einen dichten Haarpelz sehen ließ.
    Der Killer war erschöpft und gleichzeitig unruhig. Er war, wie man so schön sagt, durch die Verhörmühlen gedreht worden, hatte aber geschwiegen wie ein Fisch. Die Beamten hatten ihn mit Zigaretten, Alkohol und Straferleichterung gelockt. Vergebens.
    Nach fünf Stunden war Ricci wieder in seine Einzelzelle gebracht worden. Man hatte ihm ein karges Frühstück gereicht, doch er hatte die Speisen nicht angerührt. Nicht einmal einen Schluck Wasser hatte er zu sich genommen.
    Dann hatten sie ihn wieder abgeholt und in das dunkle Zimmer gebracht. Dieser Trick war Ricci neu. Wollten sie ihn jetzt auf die psychologische Masche fertigmachen? Er glaubte es, und da er das Verfahren nicht kannte, war er hochgradig nervös.
    »Was habt ihr denn mit mir vor, zum Teufel?« brüllte er plötzlich und warf seinen Kopf wild hin und her.
    Die beiden Uniformierten, die links und rechts des Stuhles standen und Wache hielten, gaben keine Antwort. Sie hatten nur

Weitere Kostenlose Bücher