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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte kurz den Kopf.
    »Steck die Waffe weg, wir fahren weiter. Und du, Frenell, komm hoch!«
    Frenell hatte Janes Attacke noch immer nicht ganz überwunden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht quälte er sich auf die Beine. Dabei bedachte er Jane Collins mit haßerfüllten Blicken. Jane wußte, daß sie sich einen Todfeind geschaffen hatte. Sie warf dem Mann die Waffe zu, der sie auffing und wegsteckte.
    Rückwärts gingen die beiden Schießer zu ihrem Wagen. Gu Domingo blieb noch stehen.
    »Ist noch was?« fragte Jane Collins.
    »Ja«, quetschte Domingo hervor, »Ich weiß nicht, wohin Sie fahren, aber hüten Sie sich, uns noch mal in die Quere zu kommen. Ich bin dafür bekannt, daß ich auch auf Frauen keine Rücksicht nehmen. Diesmal haben Sie Glück gehabt, Mademoiselle. Beim nächstenmal geht es bestimmt schief.«
    Nach diesen Worten ging er zu seinem Wagen, warf sich in den Fond, und Sekunden später fuhr der Peugeot los.
    Plummer hob die Schultern. Ray Danton hatte wieder im Fond Platz genommen. »Meinetwegen können wir weiterfahren«, sagte er. »Ich bin direkt gespannt auf Maison Bayeus.«
    »Okay«, meinte Plummer. »Ich bin überstimmt und gebe mich geschlagen.«
    »Na bitte«, sagte Jane lächelnd. »Nur etwas finde ich doch sehr rätselhaft.« Plummer ließ den Motor an »Irgendwie müssen wir doch alle in einer gewissen Verbindung zu dem Haus stehen. Domingo und Ray Danton zum Beispiel trennen Welten, Aber es muß etwas Gemeinsames geben.«
    »Um das herauszufinden, fahren wir ja hin«, sagte die Detektivin. »Und ich schätze auch, daß wir dort noch einige Leute treffen werden.«
    »Vielleicht auch den Geist der Lucille Latour«, ließ sich Ray Danton vom Rücksitz her vernehmen.
    »Erzählen Sie doch keinen Mist«, knurrte George Plummer. »Geister gibt es nicht und damit basta.«
    Jane Collins enthielt sich einer Antwort, denn sie wußte es besser.
    ***
    »Das also ist Maison Bayeus«, sagte Jane Collins und stemmte ihre Fäuste in die Hüften.
    Mit forschenden Blicken sah sich die Detektivin um. George Plummer war ein Stück vorausgegangen und hatte die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. Anscheinend fühlte er sich unwohl, und das war sogar verständlich.
    Ray Danton stand neben Jane. Er betrachtete das alte Haus prüfend. »Irgendwie hat es eine komische Ausstrahlung«, meinte er und rückte seine Brille zurecht.
    »Finde ich auch«, erwiderte Jane.
    Die drei Menschen standen in der klaren Luft eines anbrechenden Abends. Im Westen waren Wolken aufgezogen, innerhalb von Sekunden war das klare Frühlingswetter vorbei. Es sah nach Regen aus, und ein auffrischender Wind peitschte die graublaue See. Schaumkämme glitzerten auf den Wogen.
    Maison Bayeus umgab tatsächlich eine etwas beklemmende Atmosphäre. Die Mauern waren düster, alt – unheimlich. Der Zahn der Zeit hatte an ihnen genagt. Risse durchzogen das Gestein wie ein Spinnennetz. Moos wucherte in den Ritzen, oft von Efeu überdeckt. Vogelnester klebten unter den Mauervorsprüngen. Im oberen Stockwerk stand ein Fenster offen. Der Wind bewegte knarrend den Flügel.
    Das Haus lag auf der Spitze eines Felskegels. Ein schmaler Serpentinenweg führte von der Straße hoch, und Jane Collins wunderte sich jetzt noch, daß der Mercedes die Strecke ohne Schrammen und Beulen überstanden hatte.
    Hinter einigen Fenstern brannte schon Licht. Stimmengemurmel war zu hören. Jane vernahm nur Männerstimmen, vielleicht war sie die einzige Frau.
    Der Gedanke daran bereitete ihr Unbehagen.
    »Scheint eine illustre Gesellschaft zu werden«, meinte Ray Danton und deutete auf die drei Wagen, die an der Westseite des Hauses dicht am Abgrund standen und wegen Platzmangels direkt hintereinander geparkt waren. Domingos Peugeot befand sich auch darunter. Die anderen beiden waren ein Renault 20 und ein Citroën DS.
    Für den Mercedes war kein Platz mehr, und deshalb ließ George Plummer den Wagen auch so stehen.
    Der Waffenhändler wandte sich an Jane und Ray Danton. »Ein Empfangskomitee scheint es hier wohl nicht zu geben«, murmelte er. »Wenn ich mir so die Bauweise des Hauses ansehe, habe ich zumindest einen Diener in Pumphosen erwartet.«
    Plummer lachte über seinen Scherz, erntete aber keinen Beifall. Doch als hätte er ein Stichwort gegeben, wurde plötzlich die Tür geöffnet.
    Warmer Lichtschein umspielte die Gestalt einer schon älteren Frau. Sie trug ein dunkles, bis zum Boden reichendes Kleid. Das graue Haar war kurz geschnitten, so daß es eng am Kopf

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