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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anlag.
    »Aber meine Lieben«, sagte die Frau, breitete beide Arme aus und kam auf die Neuankömmlinge zu. »Bitte, warum kommen Sie denn nicht herein? Sie sollen doch nicht hier…«
    Die Frau stutzte. Ihr Blick war auf Jane Collins gefallen.
    Sekundenlang hatte die Detektivin das Gefühl, zwei Dolche würden sie durchbohren, dann überzog wieder ein verbindliches Lächeln das Gesicht der Frau.
    »Pardon, Mademoiselle, aber ich kann mich nicht erinnern, Sie eingeladen zu haben. Vielleicht ist mir auch ein Fehler unterlaufen.«
    »Nein, nein, Sie haben schon recht«, sagte George Plummer. »Ich habe Miß Collins mitgebracht.«
    »Sie?« Die Frau hob ihre Augenbrauen, »Aber in der Einladung stand doch ausdrücklich, daß Sie allein…«
    Plummer ließ die Frau wiederum nicht ausreden. »Miß Collins ist meine Sekretärin. Wenn Sie gehen muß, dann gehe ich auch, Madame. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.«
    »Entschuldigen Sie, Mister Plummer, so war es nicht gemeint. Sicherlich kann Ihre Sekretärin bei Ihnen bleiben.«
    »Woher kennen Sie eigentlich meinen Namen?« fragte der Waffenhändler lauernd.
    »Das werde ich Ihnen später erklären. Jetzt kommen Sie aber erst einmal ins Haus. Und Sie natürlich auch, Mr. Danton.«
    Der Schriftsteller warf Jane einen undefinierbaren Blick zu. Die Detektivin hob nur die Schultern. Jane sah noch nicht ganz klar, sie wollte erst noch abwarten.
    Die beiden gingen hinter der Frau und dem Waffenhändler her. Die ältere Dame hatte George Plummer untergehakt und sagte: »Ich bin Madame Millau. Den Brief haben Sie natürlich mir zu verdanken, und es wird nicht mehr lange dauern, da bekommen Sie auch eine Erklärung. Ich kann Ihnen jetzt schon verraten, Sie werden überrascht sein.«
    »Ja, da bin ich mal gespannt«, flüsterte Ray Danton.
    Jane Collins erwiderte nichts. Sie betraten das Haus, und Madame Millau schloß hinter ihnen die Tür. Das Geräusch hörte sich irgendwie endgültig an. Wie bei einer Grabkammer, dachte Jane.
    Eine Empfangshalle nahm die Neuankömmlinge auf. Sie war prächtig ausgestattet. Auf dem Holzboden lagen echte Teppiche. Seidentapeten schmückten die Wände. Die Fenster wurden von schweren Vorhängen eingerahmt, und an der Decke hing ein prächtiger Kristallüster, dessen kerzenförmige Birnen warmes Licht verströmten.
    Unter dem Leuchter stand ein langer, rechteckiger Tisch, ähnlich wie bei den Rittern der Tafelrunde. Ein vierarmiger Leuchter mit brennenden Kerzen schmückte die Platte. Und ihr Licht fiel auf die Personen, die um den Tisch saßen.
    Es waren drei. Domingos Leibwächter standen. Sie hatten ihren Boß eingerahmt.
    Eine halbe Minute verging durch die schweigsame Musterung. Jane sah das Aufleuchten in den Augen der Männer, als sie erkannten, daß eine Frau mitgekommen war.
    Domingo und seine Leibwächter kannten Jane. Der Rauschgiftboß blickte an der Detektivin vorbei, als wäre sie für ihn Luft. Domingo saß am Kopfende des Tisches.
    Zu seiner Rechten hatte sich ein etwa dreißigjähriger Mann niedergelassen, mit braunen, lockigen Haaren und einem buschigen Schnäuzer. Das Gesicht des Mannes erinnerte Jane etwas an den Filmschauspieler Lee van Cleef, nur war es mit unzähligen Narben bedeckt. Der Mann hatte beide Hände auf der Tischplatte liegen, und Jane erkannte, daß sie mit einem buschigen Pelz schwarzer Haare bedeckt waren.
    »Wollen Sie uns die Mademoiselle nicht vorstellen, Madame?« wandte sich der Mann an die Millau und verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Ja, der Meinung bin ich auch«, erwiderte der Typ, der dem Schnauzbärtigen gegenübersaß und sich auf seinem Stuhl gedreht hatte.
    Der Kerl sah aus wie ein Spießbürger, der nachts unter Decke heimlich Pornos liest. Flachsblondes, dünnes Haar, unzählige Sommersprossen im Gesicht, ziemlich korpulent und wäßrige, tückische Augen. Dabei hatte sein Gesicht den traurigen Ausdruck eines Seehundes.
    »Entschuldigen Sie, Monsieur Fontaine. Aber ich war momentan ein wenig durcheinander.«
    Das »Seehundgesicht« winkte, ab. »Kann ja jedem passieren, ha – ha.«
    Niemand lachte über die Bemerkung. Überhaupt war die Atmosphäre steif und mit Mißtrauen geladen.
    Madame Millau übernahm dann die Vorstellung. Jane erfuhr, daß der Typ mit dem Schnäuzer-Pierre Lassalle hieß und das Seehundgesicht Fontaine mit Vornamen Marcel.
    Dann wurden Jane Collins, George Plummer und Ray Danton gebeten, Platz zu nehmen. Jane setzte sich Lassalle gegenüber. Der Mann

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