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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß die höllische Bestie sich in der Auflösephase befand.
    Geschafft! dachte John.
    Er gönnte sich einige Sekunden Pause und bückte sich dann, um nach dem jungen Mann zu sehen.
    Er lebte. Nur eine große Platzwunde zierte seinen Schädel.
    Wahrscheinlich hatte er eine Gehirnerschütterung, aber die ging vorbei.
    Das Mädchen hatte sich bereits besser erholt. Es keuchte zwar und würgte noch, und als John sich jetzt über sie beugte, stand sofort wieder die Todesangst in ihren Augen.
    Der Oberinspektor lächelte. »Keine Angst, Miß, Sie sind gerettet.«
    »Aber – ich – George? Wie geht es ihm?«
    »Soweit gut. Er wird ein paar Tage liegen, dann ist er wieder auf dem Damm.«
    Das Mädchen versuchte ein Lächeln. »Wer sind Sie? Haben Sie uns vor dem Skelett…?«
    »Ja, ich habe Sie gerettet. Mein Name ist John Sinclair, und ich bin von Scotland Yard.«
    Das Mädchen atmete auf. »Ich glaube, es war alles nur ein böser Traum«, flüsterte sie. »Das war es doch, nicht wahr?«
    »Ja, Miß«, erwiderte John mit weicher Stimme. »Für Sie war alles nur ein Traum…«
    ***
    Lana Leroy starrte mit tränenfeuchtem Gesicht in den Wandspiegel.
    Hinter ihrer Stirn jagten die Gedanken. Sie wußte nicht mehr, wie es weitergehen sollte.
    Schreckensstarr hatte sie verfolgt, wie der Mandarin Ricky Lord seine Bedingungen diktiert hatte. Und Ricky war nichts anderes übriggeblieben, als anzunehmen.
    Dann waren die Männer in den Keller gegangen, doch vorher hatten sie Lana in das kleine Bad gesperrt, das nicht einmal ein Fenster besaß. Lana hatte sich auf den Rand der schwarzgekachelten Wanne gehockt und ihren Tränen freien Lauf gelassen. Sie wußte, daß sie sich in einen Teufelskreis begeben hatte, aus dem es nur schwerlich ein Entrinnen gab. Sie hatte sich den Kopf nach einem Ausweg zermartert, doch es war ihr keine Idee gekommen.
    Lana Leroy strich mit allen zehn Fingern durch ihre rote Haarpracht.
    Ihr Make-up war verlaufen, die Spiegelfläche enthüllte deutlich die kleinen Krähenfüße in ihren Augenwinkeln. Der erste Lack war ab, und gerade darum war Lana froh gewesen, einen Mann wie Ricky Lord gefunden zu haben.
    Und nun dies.
    Lana schluckte den würgenden Kloß in ihrem Hals hinunter und wusch sich das Gesicht. Mit einem weißen flauschigen Handtuch tupfte sie die Haut danach ab und zeichnete mit einem perlmuttfarbenen Stift die Konturen ihrer Lippen nach.
    Sie wollte gerade wieder neues Make-up auflegen, als sie die Schüsse hörte.
    Es war ein dumpfes wummerndes Knattern und schien aus dem Keller des Hauses zu kommen.
    Lana Leroy stand wie zu einem Eiszapfen festgefroren.
    Immer noch wurde geschossen. Lana hörte ihr Herz schlagen, sie wankte zurück, bis sie gegen die Tür des Badezimmers stieß.
    Ihr erster Gedanke galt Ricky Lord. Hatten diese Monster ihn erschossen?
    Lanas geballte rechte Faust fuhr hoch zu den Lippen, verschloß den Mund, um einen Angstschrei zu ersticken. Mit bebenden Gliedern lauschte sie. Sie mußte alle Beherrschung aufbringen, um nicht mit beiden Fäusten gegen die Tür zu trommeln.
    Dann verstummten die Schüsse.
    Es wurde wieder ruhig.
    Eine gefährliche nervenaufreibende Ruhe, Auf Zehenspitzen ging Lana Leroy zur Tür, als hätte sie Angst, von jemandem gehört zu werden.
    Sie preßte ihr Ohr gegen das Holz und vernahm Stimmen. Noch konnte sie nicht unterscheiden, wer sprach, doch dann atmete sie erleichtert auf.
    Sie hatte Ricky Lords Stimme deutlich erkannt. Und die des Mandarins.
    Es fehlte Jamie Tyler.
    Ein furchtbarer Verdacht keimte in Lana auf und verdichtete sich zur Gewißheit. Die Schüsse, die sie gehört hatte, sie hatten Jamie Tyler gegolten.
    Dann war Tyler tot.
    Aber wer hatte ihn erschossen? Ricky? Lana verdrängte den Gedanken weit fort. Das konnte nicht sein, Ricky war kein Mörder. Oder doch?
    Vielleicht war er gezwungen worden. Vielleicht…
    Das Drehen des Schlüssels im Schloß der Badezimmertür riß Lana aus ihren Überlegungen. Die Klinke wurde nach unten gedrückt und die Tür aufgestoßen.
    Dann stand Ricky Lord auf der Schwelle.
    »Ricky«, flüsterte Lana Leroy tränenerstickt, lief auf Lord zu und warf sich in dessen Arme. »Mein Gott, Ricky, was ist geschehen? Wie siehst du aus.«
    Ricky Lord war blaß wie ein Leichentuch. Mit zitternden Fingern strich er über das Haar seiner Geliebten.
    »Es war schrecklich«, stöhnte er, »Ich – ich wollte es gar nicht…«
    Lana hob den Kopf und blickte Ricky Lord in die verschleierten Augen.
    »Du hast es

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