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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Pfeil auf trockenen Boden führte.
    John ging über den Steg. Die Kleidung klebte ihm klamm am Körper.
    Der Regen hatte nachgelassen. Nur noch in winzigen feinen Tropfen fiel das Wasser aus den tiefhängenden Wolken.
    Der Geister-Jäger schlenkerte den rechten Fuß hin und her, er war ihm während des Liegens eingeschlafen, und jetzt schienen tausend Ameisen in seinen Zehen zu kribbeln.
    Der Steg mündete in eine satte grüne Wiese, die sich an die Hinterfront eines alten Hauses anschloß. Das Gebäude war einstöckig und ziemlich breit. John schätzte, daß es Jahrhunderte auf dem Buckel hatte.
    Der Meister ging vor und schloß eine Hintertür auf. Sie quietschte in den Angeln, als er sie aufzog.
    Dunkelheit schlug John entgegen.
    Er verhielt seinen Schritt.
    »Na los«, sagte der Meister, »geh rein, es frißt dich schon niemand.«
    Sinclair produzierte ein Lächeln. »Ich weiß nicht, Sir, aber ich habe ein komisches Gefühl Was – was haben Sie mit mir vor?«
    Der Meister lachte. »Hast du Angst? Ein Kerl, der Kubak besiegt hat, hat Angst. So etwas habe ich noch nie gehört. Geh jetzt rein, zum Teufel!«
    John hob die Schultern und gehorchte.
    Witternd zog er die Luft ein. Es roch zwar muffig und feucht, aber gleichzeitig lag noch ein anderer Geruch in der Luft. Ein schaler Gestank wie in einer Kneipe…
    Ja, das war es. Zu diesem Haus mußte ein Lokal gehören!
    John blieb stehen und drehte sich halb um. »Haben Sie ein Gasthaus, Sir?« Der Meister war stehengeblieben. Die Tür hatte er noch nicht ganz geschlossen. Ein armbreiter Lichtstreifen fiel von draußen her ins Haus.
    »Wie kommst du darauf?« Die Stimme des Mannes klang lauernd.
    »Es riecht hier nach schalem Bier und kaltem Rauch. Genau wie in einer Kneipe.«
    Der Meister lachte plötzlich. »Gut beobachtet, John«, sagte er. »Es ist tatsächlich eine Wirtschaft.« Der Meister drehte am Lichtschalter.
    Eine trübe Glühbirne verbreitete milchiges Licht. John konnte erkennen, daß sie sich in einem schmale Flur befanden. An der rechten Wandseite standen einige Kisten mit leeren Flaschen. Am Ende des Flurs führte eine Treppe in die obere Etage. Sie begann direkt neben einer verschlossenen Tür, auf der das Wort Gastraum stand.
    »Wollen wir zur Begrüßung nicht einen Schluck trinken?« fragte John. »Ich habe lange nichts mehr bekommen, und auch eine Zigarette wäre nicht unübel.«
    Der Meister schüttelte demonstrativ den. Kopf. »Nichts mehr, Sinclair. Ich werde Sie jetzt verstecken, und wenn Gras über Ihren Ausbruch gewachsen ist, reden wir weiter.«
    »Aber was haben Sie mit mir vor?« fragte John. Bewußt spielte er den Unsicheren, Hilflosen.
    »Erzähle ich dir später. Jetzt gehen wir erst einmal in den Keller.«
    Der Meister drückte sich an John vorbei, umrundete den Treppenaufgang und öffnete eine im Boden eingelassene Falltür.
    Das Licht aus dem Flur reichte aus, um eine in die Tiefe führende Holzstiege erkennen zu können.
    Der Meister drehte den ausgestreckten Daumen der linken Hand nach unten. »Dort wird dein Platz für die nächsten beiden Tage sein«, sagte er zu John.
    Der Oberinspektor blieb neben der Falltür stehen. »Ich – ich weiß nicht«, sagte er zögernd. »Da war es im Knast sogar noch gemütlicher.«
    »Willst du damit sagen, daß es dir dort besser gefallen hat?« fragte der Meister drohend.
    »Nein, Nein, Sir, ich bin schon…«
    »Dann geh hinunter, verdammt!«
    John hob die Schultern. Er warf dem Meister einen schnellen Blick zu und ihm entging nicht das triumphierende Leuchten in dessen Augen.
    Der Meister mußte dicht vor seinem Ziel stehen.
    Zögernd betrat der Geister-Jäger die erste Stufe.
    Die zweite…
    In diesem Augenblick spürte er das Kribbeln in seinem Nacken. Sein Hirn signalisierte Gefahr.
    Aber da war es schon zu spät.
    Ehe John reagieren konnte, traf ein mörderischer Schlag seinen ungeschützten Schädel.
    Bei John Sinclair gingen sämtliche Lichter aus.
    Polternd stürzte er die Stiege hinab und hörte nicht mehr das satanische Lachen des Meisters…
    ***
    Fassungslos standen die Wärter vor ihrem toten Kollegen!
    Titus McGivern war bleich wie ein Leichentuch. Nicht, weil ihm der Tod des Wärters an die Nieren gegangen wäre, nein, er hatte die Verantwortung getragen, und ihn würde man zur Rechenschaft ziehen Einmal wegen des Mordes und zum zweiten wegen der Flucht des Gefangenen. Seinen Job war McGivern los.
    Über Funk hatte er bereits im Zuchthaus Alarm geschlagen, und von dort

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