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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zuchthaus verlief schweigend. McGivern rauchte unentwegt, und als das schwere Tor vor dem Wagen aufschwang, warf er seine dritte Zigarettenkippe weg.
    Bannister fuhr bis dicht vor den Verwaltungstrakt. Dort sprang er aus dem Wagen und lief hoch in sein Büro. Titus McGivern blieb abwartend an der Tür stehen. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    Frederick K. Bannister gönnte ihm keinen Blick. Mit einer heftigen Bewegung schloß er das Fenster. »Ich habe London bereits informiert«, sagte er, »und selbst das Disziplinarverfahren gegen mich eingeleitet Sie wissen, McGivern, was das bedeutet. Auch für Sie wird es Konsequenzen geben. Kraft meines Amtes suspendiere ich Sie vom Dienst.«
    McGivern hatte einen hochroten Kopf bekommen. Er stand an der Tür wie ein Denkmal und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Kann ich jetzt gehen, Sir.«
    »Ja, natürlich. Ich wollte Ihnen das nur nicht vor den Leuten sagen.«
    Bannisters Stimme klang kraftlos. Der Mann schien in der letzten Stunde um Jahre gealtert.
    McGivern öffnete behutsam die Tür und verließ lautlos das Zimmer des Zuchthausdirektors.
    Bannister setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Mit leerem Blick starrte er auf die Platte, und als plötzlich das Telefon schrillte, zuckte er regelrecht zusammen.
    Mit einer fahrigen Bewegung griff er nach dem Hörer.
    »Bannister.«
    Wieder erklang das hohle Kichern Frederick K. Bannister versteifte. Den Anrufer hatte er schon vergessen, doch nun hatte sich dieser Mann wieder gemeldet.
    Bannister spürte plötzlich, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bil deten. Sein Herz klopfte schneller.
    »Was wollen Sie?« fragte er.
    Wieder kicherte der Unbekannte. »Haben Sie die Leiche schon entdeckt, Bannister? Schön, nicht wahr. Jetzt können Sie Ihren Job an den Nagel hängen.«
    »Kommen Sie endlich zur Sache«, sagte der Zuchthausdirektor.
    »Ja doch, nur nicht so eilig, mein Freund. Sie sind sicherlich daran interessiert zu erfahren, wer den guten Joe Cramer umgelegt und Sinclair befreit hat.«
    Bannister zögerte mit der Antwort. In seinem Gehirn überschlugen sich die Gedanken. Der unbekannte Anrufer schien tatsächlich mehr zu wissen. Bestimmt würde er ihm Vorschläge machen. Wenn er nun darauf einging und so herausbekam, wer der Mörder war, hatte er unter Umständen noch eine Chance, seinen Job zu retten. Er mußte jetzt nur diplomatisch vorgehen.
    »Hören Sie, Mister«, sagte Bannister und wunderte sich, wie fest seine Stimme klang. »Sicher interessiert es mich, wer Cramer umgebracht hat. Und wenn Sie es wissen, dann sagen Sie mir den Namen.«
    Der Unbekannte lachte, und wieder wurde Bannister das Gefühl nicht los, die Stimme schon mal gehört zu haben. »So einfach ist das nicht, Mister Bannister. Sie müssen sich schon selbst zu mir bemühen. Hören Sie jetzt genau zu: Ich erwarte Sie in einer halben Stunde im Dartmoor Inn. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Gut, und kommen Sie pünktlich.« Mit diesen Worten legte der Anrufer auf.
    Frederick K. Bannister blieb zwei Minuten ruhig auf seinem Platz sitzen. Dann zog er die Schreibtischschublade auf und holte eine flache Astra-Pistole hervor, die er in der Tasche seiner Uniformjacke verstaute.
    Er stand auf, ließ seinen Mantel an der Geraderobe hängen und verließ das Büro.
    Unten im Zuchthaushof stieg er in seinen Jeep. Er schenkte den Posten nicht einen Blick, als er das Zuchthaus verließ. Er hatte niemand gesagt, wohin er fuhr.
    Wenige Minuten nach ihm verließ ein anderer Mann den Zuchthauskomplex. Der Mann war Titus McGivern. Er hatte sich umgezogen, trug jetzt eine Lederkombination und einen roten Sturzhelm. McGivern saß im Sattel seiner Honda. Er hatte die Suspendierung vom Dienst nicht überwinden können und wollte sich richtig betrinken.
    In dieser Gegend gab es nur eine Wirtschaft, die schon geöffnet hatte.
    Das Dartmoor Inn…
    ***
    John Sinclair hatte sich nichts gebrochen. Das stellte er als erstes fest, als er aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte. Nur sein Schädel schmerzte zum Zerspringen.
    John blieb erst einmal ruhig liegen. Er war die gesamte Stiege hinuntergefallen und fühlte unter seinen Handflächen rauhen kalten Steinboden.
    Jetzt kam auch die Erinnerung wieder zurück. John dachte daran, daß ihm der Meister den heimtückischen Schlag versetzt hatte, und er ärgerte sich nun, daß er nicht besser aufgepaßt hatte, John hob seinen linken Arm und betastete seinen Schädel. Er fühlte eine etwa taubeneigroße Beule und etwas

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