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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klebriges zwischen den Fingern. Blut.
    Der Oberinspektor verzog das Gesicht. Hoffentlich habe ich mir keine Gehirnerschütterung eingefangen, dachte er, doch die Anzeichen, die darauf hinweisen – wie zum Beispiel Übelkeit – fehlten.
    John Sinclair lag auf dem Bauch. Um ihn herum war es stockdunkel.
    Langsam zog er seinen Körper zusammen, ignorierte die Schmerzen im Kopf und setzte sich auf die unterste Stufe der Stiege. Dann winkelte er das rechte Bein an, stützte sich mit beiden Händen ab und stand schließlich.
    Zuerst drehte sich alles, doch nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, fühlte er sich besser.
    Er begann mit vorsichtigen Schritten sein Gefängnis zu durchmessen.
    Allerlei Gerümpel lag im Weg herum, und schon bald stießen seine vorgestreckten Hände gegen eine Wand.
    John hielt sich an der Wand, ging nach rechts und tastete sich so weiter.
    Das Schlimmste für John Sinclair war, daß er keine Waffe besaß. Er war den Gefahren, die auf ihn zukommen konnten, praktisch ausgeliefert und konnte sich nur auf seine Fäuste verlassen. John hatte nicht einmal Streichhölzer, um Licht zu machen, und so suchte er im Dunkeln nach einer Waffe.
    Er fand schließlich einen Holzstab, etwa armlang und relativ stabil.
    Besser als gar nichts, dachte der Geister-Jäger mit Galgenhumor.
    Er ging weiter – und fand eine Tür.
    John suchte nach der Klinke, bekam sie auch zu fassen, aber die Tür war abgeschlossen.
    Der Oberinspektor biß sich auf die Lippen.
    Welches Geheimnis verbarg sich hinter der Tür? Was hatte der Meister dort versteckt? Daß er hinter den geheimnisvollen Ausbrüchen steckte, das war John jetzt völlig klar. Er mußte nur noch hinter das Motiv des rätselhaften Meisters kommen.
    John ging wieder zurück und setzte sich auf die Stiege. Den Stock legte er vor sich auf die Knie. Er wollte erst einmal abwarten. Der Meister würde schon von selbst kommen.
    John Sinclair entspannte sich völlig. Mittlerweile hatte auch der Kopfschmerz nachgelassen, und John fühlte sich den Umständen entsprechend wohl.
    Er hatte ein Nervenkostüm, das aus Drahtseilen zu bestehen schien. Er wäre sogar eingeschlafen, wenn ihm nicht plötzlich das seltsame knarrende Geräusch aufgefallen wäre.
    Augenblicklich war John voll da. Seine Finger umklammerten die primitive Schlagwaffe fester. Er spitzte die Ohren wie ein Luchs.
    Da war es wieder! Dieses knarrende Geräusch, als würde eine Tür in den Angeln bewegt.
    Eine Tür?
    John fiel die Tür ein, die er ertastet hatte.
    Mit einem Ruck stand der Geister-Jäger auf. Eine fieberhafte Spannung hatte ihn gepackt. Würde sich jetzt das Rätsel, das dieses Haus wie ein Schleier umgab, lösen?
    John starrte in Richtung der Tür – und sah plötzlich in der Dunkelheit, etwa in Kopfhöhe, zwei weiße, mit roten Äderchen durchzogene Kreise leuchten.
    Zwei Augen…
    Und im nächsten Augenblick zerriß ein nervenzerfetzendes Heulen die lastende Stille…
    ***
    Frederick K. Bannisters Blicke tasteten die rissige Vorderfront des Gasthauses ab. Er hatte den Wagen ein Stück weiter hinten abgestellt und war die letzten Yards zu Fuß gegangen Bannister hatte beide Hände in den Taschen versenkt, die Finger seiner Rechten um klammerten den Griff der Pistole.
    Bannister hatte diesen Gasthof noch nie betreten. Er kannte das Dartmoor Inn nur vom Hörensagen und hatte es immer unter seiner Würde empfunden, in einem Lokal zu verkehren, in dem auch oft seine Angestellten saßen.
    Doch jetzt mußte er hineingehen!
    Die Fenster waren verstaubt. Die Wand zeigte fingerdicke Risse.
    Dieses Haus mußte unbedingt renoviert werden, wenn es nicht in den nächsten Jahren einstürzen sollte.
    Unter den Fenstern der oberen Etage rankte wilder Wein. Wie eine grüne blättrige Schlange schlängelte er sich an der Hauswand entlang.
    Spinnen hatten zwischen dem Blattwerk ihre Netze gewoben, die im Wind träge schaukelten.
    Das Haus machte auf den ersten Blick einen harmlosen, ja romantischen Eindruck, und dafür hatte es Bannister auch immer gehalten, bis er jetzt von einem unbekannten Anrufer hierher gelockt worden war. Der Zuchthausdirektor gab sich einen Ruck und ging auf das Haus zu.
    Sicher wurde er schon beobachtet, er wollte aber keine Schwäche zeigen.
    Vor der Tür blieb er stehen Sie war ebenfalls alt, die Farbe schon zum Teil abgeblättert. Nur die geschwungene Klinke war erneuert worden. Jemand hatte den Messinggriff eifrig geputzt. Er glänzte wie ein Spiegel. Die obere Hälfte der

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