Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
heftiges Prickeln in der Rückengegend. Seine Nackenhaut spannte sich…
    »He, du«, sagte plötzlich eine heisere Stimme hinter ihm.
    John wandte sich um.
    Vor ihm stand ein Mann. Er trug einen langen, bis zum Boden reichenden Mantel, dessen Kragen hochgeschlagen war und die untere Hälfte des Gesichtes verdeckte. Die obere Hälfte wurde von der breiten Hutkrempe beschattet, so daß von dem Gesicht des Unbekannten kaum etwas zu erkennen war.
    In Johns Innern rasselten sämtliche Alarmglocken. Er wußte, daß er die erste Spur gefunden hatte, die ihn zu den drei Vermißten fuhren würde.
    Der Unheimliche winkte mit der rechten Hand, John sah, daß sich eine fast weiße Haut über die Finger spannte.
    »Willst du mit mir in die Freiheit?« zischte der Mann.
    John nickte.
    »Dann komm!«
    Der Oberinspektor zögerte nicht eine Sekunde länger. Mit raschen Schritten huschte er auf den Unbekannten zu, und wenig später hatte sie die üppige Vegetation des Moores verschluckt.
    John Sinclair hatte zwar eine Spur gefunden. Er wußte aber nicht, daß er einem menschlichen Teufel in die Klauen gefallen war…
    ***
    »Wer sind Sie?« fragte John Sinclair, als sie das versteckt liegende Boot erreicht hatten und sein »Retter« den Kahn lostäute.
    Der Mann drehte sich um und warf das Tau in das Boot »Du sollst keine langen Fragen stellen. Sei froh, daß ich dich gerettet habe. Doch zuvor will ich deinen Namen wissen.«
    »John Sinclair!«
    Der Mann nickte. »Und du hast fünfzehn Jahre bekommen?«
    »Ja.« John wunderte sich, woher der Kerl das wußte. Er mußte gute Beziehungen zum Zuchthaus besitzen.
    »Weshalb hat man dir diese Strafe aufgebrummt?« wollte der Unheimliche wissen.
    »Ich habe meine Frau umgebracht.« John zögerte bewußt, ehe er weitersprach. »Das Gericht hat auf Totschlag erkannt.«
    Der Mann kicherte. »Totschlag oder Mord. Im Endeffekt bleibt es sich gleich. Ob du fünfzehn oder zwanzig Jahre sitzt, dieser Unterschied spielt keine Rolle mehr. Aber du hast mich vorhin gefragt, wer ich bin. Nun, du kannst mich den Meister nennen. Mein wirklicher Name braucht dich nicht zu interessieren.«
    »Kennt man dich hier in der Gegend?« wollte John wissen.
    Der Meister zuckte zusammen. »Das soll deine Sorge nicht sein. Und jetzt steig ein, wir haben schon genug Zeit vertrödelt.«
    John ging die paar Schritte bis zum Boot und stieg ein. Der Meister hatte die Plane etwas angehoben. »Leg dich darunter«, sagte er. »Es ist sicherer.«
    John gehorchte. Wie ein Wurm kroch er unter die graue Segeltuchplane. Das Boot schaukelte bedrohlich, besonders als der Meister noch einstieg und nach der langen Ruderstange griff.
    Er stakste sie ins Wasser, und das Boot setzte sich in Bewegung. Noch schien man den toten Wärter nicht entdeckt zu haben, es waren wenigstens keine Rufe zu vernehmen.
    Lautlos glitt der Kahn durch die urwelthafte Sumpflandschaft. John Sinclair lag platt wie ein Fisch unter der Plane. Die Luft war stickig, feucht und kaum zu atmen.
    Johns Gedanken befaßten sich mit dem Meister. Es war ihm längst klar geworden, daß dieser Mann kein Dämon war. John Sinclair hatte Erfahrung genug, um dies sofort zu spüren. Er nahm an, daß der Meister mit einem Dämon paktierte oder von ihm besessen war, wenn auch der Fall bisher in natürlichen Bahnen verlaufen war. Die einzige Tatsache, die auf eine magische Verbindung hinwies, war das Auftauchen des grünhäutigen Monsters gewesen, das von mehreren glaubwürdigen Zeugen beobachtet worden war.
    John Sinclair, der keine Uhr besaß, wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als der Kiel des Bootes plötzlich über Grund schrammte.
    Das Ziel war erreicht.
    Und schon wurde die Plane hochgehoben.
    Das Gesicht des Meisters tauchte auf.
    John konnte es jetzt erkennen, denn der Mann hatte die Krempe seines Hutes hochgebogen und den Mantelkragen wieder in seine natürliche Lage gedreht.
    John sah ein breites Gesicht, das von einer flachen Stirn beherrscht wurde. Die Haare des Mannes waren schwarz, ziemlich lang und klebten ihm am Schädel In den stecknadelkopfgroßen Pupillen vermeinte John, ein böses Leuchten zu sehen.
    Er hatte den Mann noch nie in seinem Leben gesehen.
    »Steig aus!« befahl der Meister.
    John kroch unter der Plane hervor, die der Kerl ein wenig angehoben hatte.
    Der Oberinspektor blickte sich um. Sie befanden sich immer noch im Sumpfgebiet, doch diesmal an dessen Rand. Die Anlegestelle war versteckt, Gebüsch umgab sie, aus dem der braune Holzsteg wie

Weitere Kostenlose Bücher