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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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Diana. »Sagen Sie es mir, dann kann ich mitlachen.«
    Sie tippte kurz auf die Bremse, um einen heranpreschenden MG freie Bahn zu lassen.
    »Es ist auch zu komisch«, kicherte Wilma. »Ich weiß nicht, warum ich hier sitze und mit Ihnen fahre. Ich kenne Sie gar nicht. Mich muß es irgendwie gepackt haben.«
    »Das kommt vor.«
    »Sagen sie mal, wie heißen Sie eigentlich?« fragte Wilma Bond jetzt wieder mit normaler Stimme.
    »Nennen Sie mich Diana.«
    »Und weiter?«
    »Diana reicht.«
    »Meinetwegen. Diana, hübscher Name. So hätte ich auch gern geheißen. Aber meine Mutter hieß Wilma, und so mußte ich auch diesen Namen tragen. Scheußlich.« Die Serviererin holte ein Kaugummi aus der Manteltasche. »Auch eins?«
    Diana schüttelte den Kopf.
    Wilma schob sich den Gummi zwischen die Zähne. Dann legte sie die Hände um ihre Knie und starrte schweigend durch die Frontscheibe. Diana schaltete in den zweiten Gang zurück und bog in die Sloome-Street ein. Sie war ziemlich schmal und noch mit Kopfsteinen gepflastert. Mietwohnungen säumten die Fahrbahn. Wie dunkle bucklige Ungeheuer sahen die geparkten Wagen aus.
    »He, wohin fahren Sie denn«, rief Wilma Bond plötzlich. »Ich habe Ihnen ja meine Adresse noch gar nicht gesagt.«
    »Sind wir denn hier nicht richtig?«
    »Schon – aber.« Die Kellnerin stockte. »Moment mal, woher wissen Sie denn, wo ich wohne?«
    »Ich habe mich eben für Sie interessiert.«
    »Jetzt brat’ mir doch einer ‘n Wallach. Haben Sie irgend etwas mit mir vor? Sind Sie vielleicht lesbisch? Wenn ja, die Tour läuft bei mir nicht. Mir ist ein anständiger Kerl lieber.«
    »Keine Angst, ich bin ganz normal.«
    »Aber das Treffen war doch nicht zufällig?«
    »Nein.«
    »Na also. Was wollen Sie dann von mir? Nun mal raus mit der Sprache. Ich habe nämlich keine Lust, mir die ganze Nacht noch um die Ohren zu schlagen. Mein Job ist schon schwer genug.«
    »Ich will mit Ihnen reden«, sagte Diana.
    »Worüber?«
    »Haben Sie bitte noch etwas Geduld.«
    Diana stoppte für Sekunden an einer Kreuzung und bog dann nach links ab, hinein in eine zweispurige Straße, die an der Nordseite eines Parks vorbeiführte.
    Wie die Perlen einer Kette waren die Laternen am Parkrand aufgereiht. Sie verbreiteten nur milchiges Licht. Es erreichte kaum den Boden.
    Der Wagen wurde langsamer, und Diana fuhr in einen schmalen Weg, der wie mit dem Lineal gezogen in den Park stach. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, sagte Wilma. »Langsam wird mir vor Ihnen unheimlich.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, erwiderte Diana Torkano. »Wie gesagt, ich will nur mit Ihnen reden.«
    Die Scheinwerfer des Wagens stachen lange Lichtspeere in die Dunkelheit. Es war kühler geworden und durch den Witterungsumschwung hatte sich etwas Bodennebel gebildet, der in grauen, geisterhaften Schleiern über die Erde kroch und sich in den Zweigen der Sträucher wie ein Gespinst fing.
    Auf einer kleinen Lichtung, auf der drei Bänke standen, stoppte Diana Torkano den Wagen, hieb den Rückwärtsgang ins Getriebe und rollte einige Yards weit in einen schmalen Weg.
    Dann löschte sie die Scheinwerfer.
    »So, da wären wir«, sagte die Frau. »Bitte, Wilma, steigen sie aus.«
    »Was soll das denn wieder?« Wilma war ernstlich sauer. »Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann tun Sie das gefälligst innerhalb des Wagens. Draußen ist es mir zu kalt.«
    »Ich will Ihnen aber etwas zeigen!«
    »Können sie das denn nicht hier drin?«
    »Nein, es liegt auf der Ladefläche.«
    »Okay, Lady, einmal noch. Aber dann ist Sense. Sie können sich nur freuen, daß ich so neugierig bin. Und danach fahren Sie mich nach Hause, verstanden?«
    »Ich verspreche es Ihnen.«
    »Das kenne ich«, murmelte Wilma, während sie die Tür öffnete und sich aus dem Wagen schwang.
    Diana Torkano war auf der anderen Seite ausgestiegen. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt, Mordfieber war in ihr hochgestiegen und ließ ihr Herz schneller klopfen.
    Diana riß schon an der Verschnürung, als Wilma Bond erst an die hintere Seite des Wagens trat. Die Frau hatte sich fröstelnd in den billigen Sommermantel gehüllt.
    Schwungvoll warf Diana die Plane hoch.
    »Kommen Sie näher, Wilma«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Schauen Sie in den Wagen.«
    Wilma Bond trat dicht an die Ladefläche und plötzlich wurden ihre Augen groß.
    Jemand starrte sie an, aus roten blutunterlaufenen Augen. Im ersten Augenblick war Wilma Bond nicht fähig, einen Ton hervorzubringen. Dann wandte sie
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