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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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ruckartig den Kopf, sah in Diana Torkanos Gesicht und hauchte: »Wer ist denn das?«
    »Dein Mörder!« kicherte die Torkano…
    ***
    Wilma begriff die Worte gar nicht. Erst als sie zwei Hände an ihrer Kehle spürte und merkte, wie die Fingernägel tief in das Fleisch drangen, wurde ihr die Tragweite dieser Antwort bewußt. Sie schlug Diana ins Gesicht, traf sie an der Lippe, die aufsprang und anfing zu bluten.
    Die Torkano lockerte den Griff. Gleichzeitig schrie sie: »Hol sie dir!« Die Mörderpuppe kroch über die Ladefläche. Es dröhnte dumpf, wenn sie mit den Händen aufschlug. Die blutunterlaufenen Augen waren weit aufgerissen, und dann packten die Pranken zu.
    Wilma hatte sich mit einem Fußtritt befreien können und die Torkano zurückgeschleudert. Doch ehe sie davonrennen konnte, spürte sie den ungeheuren Druck auf beiden Schultern.
    Schreiend ging Wilma in die Knie. Gnadenlos, wurde sie zu Boden gedrückt, und als sie den Kopf hob, sah sie plötzlich die blutigen Augen dicht vor sich.
    In einer verzweifelten Aktion versuchte sie sich auf dem feuchten Boden herumzurollen. Es gelang ihr nur halb, sie rutschte aber aus dem Mantel.
    Der Stoff riß wie Papier.
    Wilma sah plötzlich eine Chance, als die unheimliche Puppe einen Mantelfetzen in der Hand hielt. Sie robbte über die Erde, und sie schaffte es, dem Griff zu entkommen.
    Die Torkano warf sich ihr in den Weg. Doch Wilma hatte schon soviel Schwung, daß Diana zur Seite gestoßen wurde.
    Dann begann die Serviererin zu rennen. Fluchtartig und kopflos rannte sie in die Gebüschwand. Die Panik hatte sie wie eine Strömung erfaßt. Sie dachte nicht einmal daran zu schreien, die hätte auch keinen Ton hervorgebracht, denn ihre Kehle war wie zugeleimt. Hinter ihr kletterte die Puppe aus dem Wagen.
    »Los, hinterher!« kreischte die Torkano. »Pack sie, verdammt!« Die Puppe begann zu laufen, zwar etwas ungelenk, dafür aber ungemein kraftvoll und auch schnell. Die Geräusche der fliehenden Wilma wiesen ihr auch in der Dunkelheit den Weg.
    Und Wilma rannte.
    Zweige peitschten ihr ins Gesicht. Ein langer Dorn hatte ihr den Pullover an der rechten Schulter aufgerissen und einen blutigen Streifen über die weiße Haut gezogen. Wilma hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Ihr Herz raste, der Atem ging keuchend, die Erschöpfung macht sich breit. Wilma wurde langsamer, und die Mörderpuppe holte auf. Yard für Yard rückte sie der rothaarigen Serviererin näher. Nicht einmal mehr dreißig Schritte, dann hatte sie die Frau eingeholt.
    Wilma stürzte weiter, und plötzlich sah sie die Umrisse eines Schuppens auftauchen. Das kleine Gebäude war rund, aus Holz gebaut, besaß eine Tür, und hinter dem Fenster flackerte auf einmal ein Lichtschein auf.
    Licht – das bedeutete, daß auch Menschen in der Nähe waren. Ein wahnwitziger Hoffnungsfunke blitzte in Wilma auf. »Hilfe!« ächzte sie. »Hilf…«
    Da wurde die Tür geöffnet.
    Wilma fiel dem Mann förmlich in die Arme, der sie überrascht auffing und mit in das Haus zog.
    »Die Tür, Mister. Schließen Sie die Tür!« keuchte Wilma. »Schnell!« Der Mann tat es automatisch. Er war der Parkwächter, der in dem kleinen Geräteschuppen lauerte, um Dieben auf die Spur zu kommen, die in den letzten Wochen zahlreiches Gartengerät gestohlen hatten.
    Der Parkwächter war schon älter, von ziemlich kräftiger Gestalt.
    Als er jetzt die völlig erschöpfte Frau in den Armen hielt, wußte er zuerst nicht, was er mit ihr machen sollte. Dann setzte er sie auf einen Holzstuhl und drehte die Petroleumlampe höher, denn elektrisches Licht gab es nicht.
    Er sah in das schweißnasse, von Tränenspuren gezeichnete Gesicht der Frau. Wilma rang immer wieder nach Atem, wollte etwas sagen, doch sie brachte nur stockende Worte hervor.
    »Draußen – die Puppe – sie will mich umbringen… bitte, helfen Sie mir… ich…«
    »Eine Puppe?« Die Augen des Parkwächters weiteten sich erstaunt.
    Wilma nickte heftig. »Hinter mir. Ich – ich kann nicht mehr!« Die Frau begann zu weinen.
    Dem Parkwächter lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er trat an das kleine Fenster und peilte durch die blinde Scheibe.
    Erkennen konnte er kaum etwas. Büsche und Bäume wurden von der Dunkelheit verschluckt.
    Doch dann sah er etwas Großes, Helles zwischen den Stämmen herhuschen, und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Eine Gestalt.
    Ja, jetzt war sie deutlich zu erkennen und sie näherte sich dem Haus. Der Parkwächter wandte sich um. »Sie
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