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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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treffe ich sie zu Hause an. Dann werde ich sie auch nach Bill fragen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Sei vorsichtig, John«, sagte Sheila mit belegter Stimme. »Diese Frau ist – so wie Bill sie mir beschrieben hat – eiskalt. Sie soll eine menschliche Bestie sein.«
    John stand auf. »Ich kann schon auf mich achtgeben. Nur du mußt dich ruhig verhalten, Sheila. Ich schau hinterher noch mal vorbei.« John küßte Sheila auf beide Wangen und verließ das Haus. Wieder ging er quer über das Grundstück. Den Weg kannte er schon im Schlaf.
    Diesmal betrat er nicht durch das zerstörte Fenster das Haus, sondern klingelte an der Tür.
    Was er nicht erwartet hatte, trat ein.
    Ihm wurde geöffnet.
    Diana Torkano stand vor ihm, in einem seidenen Hausmantel und mit einem erstaunten Ausdruck in den Augen.
    »Sie, Herr Oberinspektor?«
    »Ja.« John ließ sich durch die schauspielerische Leistung nicht täuschen. »Entschuldigen Sie bitte die späte, oder besser gesagt frühe Störung, aber kann ich Sie mal einige Minuten sprechen?«
    »Bitte, kommen Sie herein.«
    Die Frau gab den Weg frei. John roch ein herbes Parfüm. Er sah auch, daß sich Diana Torkano die Oberlippe aufgerissen hatte. »Haben Sie einen besonderen Grund für diesen Besuch?« fragte die Torkano.
    »Ja.«
    »Welchen denn?«
    »Ich möchte Sie zu gern als Anstifterin zum Mord überführen…«
    ***
    Schon mehr als einmal war Bill Conolly aus tiefer Bewußtlosigkeit erwacht und es war immer das gleiche scheußliche Gefühl. Die stechenden Kopfschmerzen, die bleischweren Augenlider, der würgende Druck im Magen und der peinigende Durst.
    Bill hörte sich selbst stöhnen. Vorsichtig bewegte er Arme und Beine und stellte mit Genugtuung fest, daß er nicht gefesselt war. Das erleichterte natürlich seine Befreiungschancen.
    Bill blieb noch einige Zeit liegen und setzte sich dann vorsichtig auf. Schon jetzt überkam ihn ein seltsames schwindeliges Gefühl, und der Reporter hatte Angst vor einer Gehirnerschütterung. Seine rechte Hand fuhr zum Kopf hoch, tastete über die Stirn – und…
    Bill zuckte zusammen. Mit den Fingerspitzen hatte er eine verkrustete Wunde berührt. Dort hatte ihn der Schlag mit dem harten Gegenstand getroffen.
    Jetzt kam auch die Erinnerung zurück. Bill dachte an die Hausdurchsuchung und daran, daß er die Liste mit den Namen gefunden hatte, und dann war der Schlag auf den Schädel gekommen. Bill fühlte nach der Liste. Sie war nicht mehr da. Der oder die Unbekannte mußte sie ihm abgenommen haben.
    Und jetzt steckte er noch in diesem verdammten Loch und hatte Kopfschmerzen, als würde ihm der Schädel zerspringen.
    Es war stockdunkel. Bill fiel trotz seiner mißlichen Lage der Vergleich mit einem Bärenhintern auf. Aber das Feuerzeug hatte man ihm gelassen. Bill holte es aus der Tasche, stellte die Gasflamme höher und knipste es an.
    Die Flamme brannte ruhig. Bill hob den Arm und führte ihn im Kreis. Man hatte ihn in eine Rumpelkammer gesteckt. Muffige Backsteinwände und rissige Decke, über die der Flammenkreis tanzte. Eine Handbreit von seinem Rücken entfernt befand sich die stabile Metalltür, und mit den Füßen stieß er gegen allerlei Gerümpel. Bill sah einen Besen, der mehr Staubflusen als Borsten besaß, einen Tisch, von dem das vierte Bein fehlte, einen eingerissenen Lampenschirm, mehrere grau angestrichene Pappkannen und Becher und ein großes verstaubtes Tintenfaß.
    Bill brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen, um zu wissen, wo er sich befand.
    In einer winzigen Requisitenkammer, die zu einem Theater gehörte. Aber das half ihm auch nicht weiter.
    Bill stand auf. Diese Bewegung forderte die Kopfschmerzen und trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Hinzu kam noch die verbrauchte stickige Luft, die kaum zu atmen war.
    Obwohl es ihm sinnlos erschien, probierte er die Türklinke. Natürlich war die Tür verschlossen. Die Klinke quietschte, sie lechzte förmlich nach Öl. Aber da war wohl niemand, der diese Arbeit übernahm. Was ihm am meisten auf die Nerven fiel, war die beängstigende Stille. Sie drückte aufs Gemüt und wurde nur von Bill Conollys Atemzügen unterbrochen. Bill legte sein Ohr an die Tür und lauschte. Aber auch von außerhalb des Raumes war kein Geräusch zu vernehmen. Mit zwei langen Schritten hatte Bill die Kammer durchmessen. Er bückte sich und nahm das abgebrochene Tischbein in die rechte Hand.
    Besser so eine Waffe als keine. Dann löschte er die Flamme des Feuerzeuges, kauerte sich auf den

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