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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Kein Grund zur Aufregung, meine Herrschaften. Ein Unwetter, wie es in diesen Tagen oft vorkommt. Wir haben Herbst, und da muß man schon mal mit Stürmen rechnen.«
    »Aber nicht so aus heiterem Himmel«, sagte ein Mann, zwischen dessen Lippen eine dicke Zigarre qualmte. »Ich habe mich ein wenig mit der Wetterkunde beschäftigt. Es gibt immer gewisse Vorzeichen für einen Sturm. Aber das hier ist äußerst ungewöhnlich.«
    »Da gebe ich Ihnen recht, mein Herr«, sagte Harry König, »aber wir müssen uns nun mal mit den Tatsachen abfinden. Angst brauchen Sie nicht zu haben, dieses Haus ist sicher.«
    »Das wollen wir auch hoffen.« Der Mann drehte den Kopf, weil die Tür zu seinem Zimmer aufgerissen worden war und seine Gattin mit allen Anzeichen von Aufregung auf den Gang stürmte. Ihr großer Busen wogte unter heftigen Atemzügen.
    »Draußen ist alles voller Nebel, Fritz«, rief sie. »Richtige dicke Suppe. Also hier fahre ich nicht noch einmal hin. In diesem Haus ist man ja seines Lebens nicht…«
    Da sah sie Harry König, und sie sprach den Satz nicht mehr zu Ende. »Tut mir leid, gnädige Frau, aber ich habe Ihrem Gatten schon gesagt, daß Sie sich keine Sorgen zu machen brauchen. Der Betrieb läuft ganz normal weiter. Ich darf Sie sicher bald unten zum Essen begrüßen.« Harry König deutete noch eine Verbeugung an und ging rasch die Treppe hinunter. Die Stimmen der aufgeregten Gäste begleiteten ihn noch bis zur Rezeption.
    Der Hotelier ging in die Küche.
    Sein Sohn arbeitete dort mit zwei Frauen. Dieter war gerade dabei, Filets zu schneiden.
    Besorgt blickte er seinen Vater an, und auch die beiden Frauen sahen auf.
    »Das haben wir ja noch nie erlebt, Chef«, meinte die rothaarige Frau Hausmann, »solch ein Unwetter, und dann so plötzlich. Ich bin nur froh, daß ich hier bin.«
    »Natürlich«, erwiderte Harry König ein wenig geistesabwesend. Dann wandte er sich an seinen Sohn. »Sind überall die Türen und Fenster geschlossen?«
    »Ja, Vater. Ich habe mich selbst davon überzeugt. Allerdings in den Zimmern der Gäste…«
    »Sie werden wohl selbst so vernünftig sein.«
    Dieter König legte sein Messer zur Seite und kam auf Harry König zu. Leise fragte er: »Hast du eine Erklärung dafür, Vater?«
    »Wieso fragst du?«
    »Ich glaube nicht an eine natürliche Ursache. Jetzt nicht mehr. Der plötzliche Sturm, der Nebel. Vater, hier wird doch an den Urkräften der Natur gerüttelt.«
    »Nicht so laut!« zischte Harry König. »Die beiden Frauen sehen schon her.«
    Dieter König senkte seine Stimme. »Willst du meine ehrliche Meinung hören, Vater?«
    »Ja.«
    »Wir sitzen hier in einer verdammten Rattenfalle. Ich habe das Gefühl, man will uns hier festhalten, und dann…«
    Dieter König sprach nicht mehr weiter, denn plötzlich verlöschte das Licht!
    Schlagartig war alles dunkel. Die Frauen stießen schrille Schreie aus. Harry König fing sich als erster. »Bleib du hier!« rief er seinem Sohn zu. »Wahrscheinlich ist die Hauptsicherung ausgefallen. Ich laufe in den Keller.«
    Harry König hatte kaum die Küche verlassen, da hörte er schon die wütenden Rufe der Gäste.
    »Verdammte Schweinerei. Erst der Sturm und dann der Lichtausfall. Sind wir denn hier im Mittelalter gelandet?« schrie eine Männerstimme.
    Harry König gab keine Antwort. So schnell es die Dunkelheit erlaubte, lief er die schmale Kellertreppe hinunter, die auch zu den Toiletten hinführte.
    Der Hauptsicherungskasten befand sich in einer Nische. Harry König riß ein Zündholz an.
    Im gleichen Augenblick stockte ihm der Atem.
    Der Hauptsicherungshebel war nicht heruntergedrückt. Normalerweise mußten noch alle Lichter brennen. Doch in diesem Fall waren die Gesetze der Naturwissenschaft auf den Kopf gestellt worden. Der Stromverlust mußte einen anderen Grund haben.
    Einen magischen Grund…
    Harry König merkte, wie langsam das kalte Grauen an seinem Rücken hochkroch…
    ***
    John Sinclair schien zu einem Eisklumpen zu erstarren!
    Wie hypnotisiert starrte er auf die grauenvolle Hand, die sich immer weiter aus dem Erdreich schob. Jede Einzelheit prägte sich der Geisterjäger ein. Er sah die langen knöchernen Finger, an denen zum Teil die Nägel noch vorhanden waren und nach oben hin nadelspitz zuliefen und dabei an kleine Messer erinnerten.
    Unendlich langsam bewegte sich die Hand, die Finger formten sich zu einer Klaue, die geradewegs auf den noch immer erstarrt dastehenden John Sinclair zeigte.
    Der Oberinspektor hatte

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