Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verflüchtigt, und auch die Dunkelheit war noch nicht völlig hereingebrochen, so daß John das Geschehen ziemlich deutlich erkennen konnte.
    Es gab keinen Zweifel, wohin der Weg des Skeletts führte. Direkt auf den Ausgang zu.
    Und dabei mußte es an John Sinclair vorbeikommen…
    ***
    Sekundenlang lehnte sich Harry König gegen die Wand und atmete ein paarmal tief durch.
    Jetzt verlier nur nicht die Nerven! hämmerte er sich ein. Du mußt ruhig bleiben! Du mußt!
    Er machte kehrt und lief so schnell es ging die Treppe hoch. Mit einer Hand stieß er die Tür auf und rannte in das kleine Foyer des Hotels. Dort prallte er mit einem Hotelgast zusammen. Es war Richard Steiner, ein junger Mann, der mit seiner Frau auf der Hochzeitsreise war.
    Steiner hatte König erkannt. Es war noch nicht stockfinster. Von draußen fiel etwas Helligkeit durch die großen Scheiben, wenn auch das Hotel von einer graumilchigen Nebelwand umgeben war. Richard Steiner faßte König am Arm.
    »Was ist überhaupt los, Herr König?« rief er. »Erst der Sturm, dann der Lichtausfall.«
    König drehte sich um. »Ich weiß es auch nicht«, erwiderte er keuchend. »Und lassen Sie mich bitte los.«
    »Ja, schon gut, Mann. Aber zum Teufel, man kann ja mal fragen. Vielleicht ist auch nur die Hauptsicherung rausgesprungen. Ich bin Elektriker und kann gern einmal nachsehen.«
    König schüttelte den Kopf. »Nein, das hat keinen Zweck. Ich habe schon nachgesehen. Daran kann es nicht liegen.« Er schwieg abrupt, so als hätte er schon zuviel gesagt.
    Müde strich sich der Hotelier über das Gesicht. Vom ersten Stock her hörte er das Schimpfen der Gäste. Eine Kellnerin hatte eine Kerze aufgetrieben. Sie stand auf einem Unterteller, den die Frau in beiden Händen hielt und so vor sich her balancierte.
    Sie stellte die Kerze auf das Rezeptionspult.
    »Danke«, sagte Harry König. Das Licht warf zuckende Schatten über sein und Steiners Gesicht.
    Aus der Küche kam Dieter König. »Vater«, rief er, »verdammt, wir…« Er sah Richard Steiner und verstummte.
    »Ich wollte Ihrem Vater helfen«, meinte Steiner, »aber er ist ja zu stolz. Mann, Ihr Hotel sieht mich nie mehr wieder.« Steiner machte auf dem Absatz kehrt und ging die Treppe hoch.
    Vater und Sohn starrten ihm nach. »Hat er etwas bemerkt?« fragte Dieter König.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Ein Glück, daß…«
    Da flammte das Licht wieder auf.
    Harry und Dieter König sahen sich überrascht an. »Wie ist das nur möglich?« flüsterte der Hotelier. Er warf einen Blick aus dem Fenster und stellte fest, daß der Nebel draußen völlig verschwunden war.
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, murmelte Dieter König.
    Ein Teil der Gäste hatte sich auf der zum Foyer führenden Treppe versammelt. Steiner war auch noch dabei.
    »Na endlich«, rief er. »Woran hat’s denn gelegen? Vielleicht doch an der Hauptsicherung?«
    Harry König wollte seine Ruhe haben und rief zurück: »Ja, es hat an der Sicherung gelegen!«
    »Habe ich doch gesagt. Hätten Sie mal vorher auf mich gehört. Das kostet Sie aber ‘ne Runde.«
    »Okay«, meinte Dieter König. »Meinetwegen auch zwei.« Richard Steiner grinste. Er fühlte sich als Held. Er kam aus dem Ruhrgebiet und war, wie man so schön sagt, ein Mann aus dem Leben. Ihn konnte so leicht nichts erschüttern, und in dem Stahlwerk, in dem er arbeitete, war er als Hans Dampf in allen Gassen bekannt.
    »Na, Leute«, sagte er zu den anderen Gästen, »wie habe ich das wieder gemacht?«
    »Fabelhaft«, meinte der Mann, mit seiner Zigarre und verschwand in seinem Zimmer.
    »Krummer Typ«, brummte Steiner, zog die Schultern hoch und ging auf sein Zimmer zu.
    Karin, seine Frau, saß auf dem Bettrand. Sie war genau das Gegenteil von ihrem Mann.
    Zierlich, ziemlich blaß und mit halblangen blonden Haaren. Steiner warf die Tür hinter sich ins Schloß. »Mann, sind das alles Penner«, sagte er, »wir hätten doch lieber nach Spanien fahren sollen. Da ist wenigstens was los. Aber hier gibt es ja nur einen Lichtausfall. Na ja, wenigstens ‘ne Runde habe ich dem komischen Hotelier aus dem Rücken gekitzelt.«
    »Du machst es schon richtig, Richard«, sagte Karin Steiner. Sie war dabei, sich ihre Fingernägel zu lackieren. Sie trug nur einen durchsichtigen BH und einen mehr als knapp sitzenden Slip. Geduldig pinselte sie den roten Lack auf die Nägel.
    Richard Steiner setzte sich zu ihr und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. Er war ein kräftiger Typ mit breiten

Weitere Kostenlose Bücher