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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Hände zu Fäusten geballt. Automatisch wurde er bei dieser Szene an seinen ersten Fall erinnert, der ihn in den Norden der Britischen Insel geführt hatte. Dort war er auf Professor Orgow getroffen, der mit Hilfe eines weiblichen Mediums die Toten eines Dorffriedhofs aus den Gräbern geholt hatte.
    Grauenhafte Dinge waren damals geschehen, und John Sinclair war es nur mit Hilfe des Militärs gelungen, den massiven Angriff der lebenden Leichen zu stoppen. Sollte er hier Ähnliches erleben? Nein, dieser Fall durfte sich nicht wiederholen!
    John Sinclair schüttelte die Gedanken an die makabre Vergangenheit ab und konzentrierte sich voll auf die Gegenwart.
    Bis zum Ellbogen hatte sich der Arm schon aus der Erde gewühlt. Neben ein paar welk aussehenden Stiefmütterchen begann sich jetzt ebenfalls die Erde zu bewegen. Der Teil einer Schulter tauchte auf. John Sinclair sprang vor. Gleichzeitig riß er den geweihten Dolch aus der Lederscheide.
    Tief rammte er ihn in das feuchte Erdreich des Grabes.
    Die Bewegung des Toten stockte.
    Ein dumpfes Stöhnen drang an Johns Ohren. Die aus dem Grab hervorragende Hand zuckte konvulsivisch. Finger ballten sich zur Faust.
    Und dann verschwand die skelettierte Knochenhand ebenso langsam wie sie gekommen war wieder in der Tiefe des Grabes. Diesmal hatte die Weiße Magie gesiegt.
    John Sinclair atmete auf.
    Doch nicht lange, denn als er den Blick schweifen ließ, packte ihn das eiskalte Entsetzen.
    Plötzlich schwebten am Himmel über ihm zwei riesengroße Augen. Sie waren umhüllt von einer dunklen Wolke und leuchteten kalt und bernsteingelb auf den Oberinspektor hinunter.
    Die Wucht einer ungeheueren dämonischen Kraft erfaßte den Geisterjäger.
    John taumelte, das Atmen bereitete ihm Schwierigkeiten. Er spürte fremde, tödliche Gedanken, die in sein Hirn eindringen wollten, jedoch durch irgend etwas abgehalten wurden.
    John kämpfte mit aller Macht gegen den unheilvollen magischen Einfluß an. Als er für einen Moment die Augen schloß, hatte er das Gefühl, in einen Trichter von unauslotbarer Tiefe zu fallen.
    Ihn schwindelte.
    John konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Rücklings fiel er zu Boden, genau auf das Grab, aus dem vor wenigen Augenblicken noch der Tote hatte entsteigen wollen.
    Der Anprall der Schwarzen Magie bereitete dem Geisterjäger körperliche Schmerzen. Johns Gesicht war in Todesangst verzerrt. Er hatte das Gefühl, jeden Augenblick müsse ihm der Brustkorb auseinanderfliegen.
    Bakuurs Macht war ungebrochen.
    John riß sich gewaltsam zusammen, wollte sich auf die Seite rollen, und dabei stieß er mit seinem Oberarm gegen den im Boden steckenden Silberdolch.
    Er winkelte den Arm an und riß den geweihten Dolch aus dem Erdreich. Es war mehr eine instinktive Bewegung gewesen, und doch spürte John auf einmal, wie der magische Einfluß schwächer wurde. Er riß die Augen auf.
    Hell strahlte der geweihte Dolch.
    Zwei gegensätzliche Kräfte prallten aufeinander.
    Noch immer standen die bernsteingelben Augen am Himmel. John sah sie wie durch einen Schleier.
    Aber er sah auch noch etwas anderes.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Friedhofs hatte es einer der Toten geschafft, aus dem Grab zu klettern. John sah nur den Rücken und erkannte ein halb zerfallenes, ehemals weißes Totenhemd. Der lebende Tote bewegte sich nicht, er starrte auf eine bestimmte Stelle.
    John hatte es geschafft, sich halb aufzusetzen und bekam durch die bessere Sicht mit, auf wen oder was der erweckte Tote wartete. Die Gestalt stieg plötzlich über die Mauer.
    Es war eine Ausgeburt der Hölle.
    Groß wie ein Mensch, mit einem Schädel, der aus ledernen Skeletteilen zu bestehen schien, die soeben noch durch dicke Muskelstränge zusammengehalten wurden.
    Und dann die Augen.
    Bernsteingelb leuchteten sie aus dem gräßlichen Totenschädel. Es waren die gleichen Augen, die auch oben in der Wolke zu sehen waren.
    Bakuur war gekommen!
    Zielsicher ging der finstere Dämon aus der Etruskerzeit über den kleinen Friedhof.
    Der lebende Tote lief wie eine Marionette nur zwei Schritte hinter ihm.
    John Sinclairs Augen wurden groß. Er erkannte jetzt, daß der aus dem Grab gestiegene Tote eine Frau war. Einige lange Haarsträhnen waren noch zu erkennen.
    Doch diese Frauengestalt wurde von der des lederartig wirkenden Skeletts verdeckt. Wie weiße Spinnweben hingen die Haare des Skeletts zu beiden Seiten des Kopfes herab und wurden vom leichten Abendwind bewegt.
    Der Nebel hatte sich

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