Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kellerräume.
    Harry Custer hatte der Mann geheißen, von dem durch einen grauenvollen Vorgang nur noch die Finger übriggeblieben waren. Die Custers bewohnten das Apartment 18/12. Die zweite Zahl stand für die Etage.
    John blickte sich im Keller um. An den Wänden waren Pfeile angebracht, vor deren Spitzen die Nummern der jeweiligen Etagen standen.
    Der Geister-Jäger orientierte sich kurz. Er mußte sich links halten. Zügig ging er durch den langen Betongang, erreichte dann einen Quergang und mußte nach links abbiegen.
    Überrascht blieb er stehen.
    Vor ihm stand eine blondhaarige Frau.
    Sie schien genauso irritiert zu sein, wie der Oberinspektor. Wie ein beim Naschen ertapptes Kind preßte sie ihre rechte Hand gegen den Mund und sagte dann: »Haben Sie mich erschreckt, Mister.«
    John Sinclair lächelte beruhigend. »Keine Angst, Madam, ich bin kein Mädchenräuber.«
    Die Blondhaarige mit den provozierenden Formen wiegte den Kopf. »In diesem Haus ist man nicht sicher. Was hier alles passiert ist…«
    Erst jetzt fiel John auf, daß die Blondhaarige direkt vor Custers Kellertür stand.
    Mißtrauen flackerte in John hoch. »Gehört Ihnen der Keller?«
    Die Blonde schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe gehört, was hier passiert sein soll. Gräßlich, sage ich Ihnen.« Sie schüttelte sich.
    Die Tür war durch ein Polizeisiegel gesichert worden. Außerdem war das Schloß noch zu.
    John Sinclair holte seinen Spezialschlüssel aus der Tasche und machte sich an dem Schloß zu schaffen.
    »He«, sagte die Blonde. »Was haben Sie denn daran zu suchen? Dieser Keller ist von der Polizei…« Sie sprach nicht weiter, da John sich umgedreht hatte und seinen Ausweis präsentierte. »Ein Bulle?«
    »Ja, haben Sie etwas gegen die Polizei?«
    »Nein, nein«, versicherte die Frau rasch. Sie zog ihre dunkle Strickjacke enger um die Schultern, konnte aber damit den herzförmigen Ausschnitt ihres grünen Pullovers nicht verdecken. Zu dem Pullover trug sie eine enge, weiße Hose, unter deren Stoff die Nähte des Minislips deutlich abgebildet waren.
    John hatte das Schloß aufbekommen und betrat den Keller. Er machte Licht, wandte den Kopf, sah, daß die Frau ihm gefolgt war, und sagte: »Bleiben Sie bitte im Gang, Madam.«
    »Sie können May sagen«, meinte die Blonde. »So nennen mich fast alle Männer.«
    »Aha.« John wußte längst, welchem Gewerbe die gute May nachging. Der Geister-Jäger ging ein paar Schritte in den Keller hinein und blickte sich um.
    Ein Sideboard, dahinter ein Kasten mit Bier, Regale mit Konservendosen, darauf ein Stapel alter Zeitungen – und die Finger. Scharf sog John Sinclair den Atem ein.
    May Chandler war ihm doch nachgeschlichen, peilte über seine Schulter und stieß einen leisen Schrei aus.
    John drehte sich um. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen draußenbleiben!« fuhr er die Blonde an. »Dieser Anblick ist verdammt nichts für Sie.«
    May war bis zur Tür zurückgewichen. Sie schluckte und würgte. Die Haut am Hals bewegte sich heftig. »Ich… ich wollte doch nur sehen, ob es stimmt, was die Leute gesagt haben«, flüsterte sie rauh.
    »Jetzt haben Sie es ja gesehen«, erwiderte John. »Am besten ist, Sie verschwinden.«
    Der Oberinspektor ging auf die Knie nieder und untersuchte den Betonboden, in dem die Finger steckten. Man hatte sie schon heraushauen wollen, doch John hatte sich dagegen gewehrt. Er hatte sich seine eigenen Gedanken über den Fall gemacht, und für ihn war es durchaus möglich, daß dieser Keller ein magisches Feld in sich barg. Genau wie der Spiegel in James Bardens Wohnung unter Umständen ein Tor in die Dämonenwelt war.
    Johns Finger strichen über den Beton. Er fühlte sich rauh an und war hart, wie er sein mußte.
    Aber wie war die Hand in den Beton gekommen? War der Mann eingesunken? War der Beton plötzlich wieder flüssig geworden? John dachte daran, daß er unter Umständen eine magische Beschwörung durchführen mußte, um endgültig Bescheid zu wissen. Aber dazu hatte er jetzt keine Zeit, und er sollte auch vorerst keine Gelegenheit dazu bekommen, denn die Ereignisse entwickelten sich völlig anders, als er es voraussehen konnte.
    Hinter ihm stieß May Chandler plötzlich einen erstickten Schrei aus. John sprang auf, drehte sich um.
    Die Situation hatte sich schlagartig geändert.
    Vier Halbwüchsige, die wie Rocker gekleidet waren, standen vor der Kellertür. Die silbernen Abzeichen und Orden auf ihren Jacken glänzten im kalten Licht der unter der

Weitere Kostenlose Bücher