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GK0200 - Das Todeskarussell

GK0200 - Das Todeskarussell

Titel: GK0200 - Das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zündete sich nachdenklich eine Zigarette an. Sein Verdacht hatte sich bestätigt. Er war mal wieder in den dicksten Schlamassel hineingeraten…
    ***
    Superintendent Powell hatte Inspektor Fenton als ehrgeizigen exzentrischen Mann bezeichnet. Den Eindruck hatte John Sinclair jedoch nicht.
    Fenton war sogar überaus höflich und zuvorkommend. John entgingen allerdings nicht die Ringe unter seinen Augen, und auch die Gesichtshaut wirkte welk und abgeschlafft. Dieser Mann hatte in den letzten beiden Tagen allerhand durchgemacht.
    Fenton hatte seine Zelte in dem einzigen Hotel aufgeschlagen, das Brickaville zu bieten hatte. Das Haus nannte sich GOLDEN GOOSE, und in Anlehnung des Namens war eine goldene Gans an die Mauer über der Eingangstür gepinselt worden. Sie mußte jedes Jahr neu gemalt werden, da die Farbe immer wieder verblaßte.
    Um Frank Spiro und Doug McMahon kümmerten sich bereits die Ärzte. Die beiden Männer waren nach Brighton ins Krankenhaus gebracht worden. Dort waren sie am besten aufgehoben.
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte Fenton den Oberinspektor. »Ich habe allerdings nur Whisky anzubieten.«
    John lächelte. »Einen kleinen Schluck nehme ich.«
    »Okay, trinken wir ihn zusammen.«
    Wassergläser standen auf der Ablage über dem Waschbecken und die Whiskyflasche neben dem Bett. Fenton goß ein. »Auf die Lösung des Falles«, sagte er und kippte das Getränk in einem Zug hinunter. Dann verzog er das Gesicht und stellte das Glas weg. »Im Dienst trinken, das habe ich auch noch nicht gemacht.«
    John lachte. »Irgendwann ist jeder mal reif.«
    »Sie sagen es.« Fenton ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er war zwar ungepolstert aber sauber. Auch das Zimmer machte alles in allem einen sehr wohnlichen Eindruck. Die beiden kleinen Fenster mit den blanken Scheiben, die bunte Tapete – Blümchenmuster – und die bedruckten Vorhänge. Etwas spießbürgerlich zwar, aber gemütlich.
    »Was hält Sie eigentlich noch hier, Kollege?« fragte John. Er drehte das Glas zwischen den Fingern und blickte Inspektor Fenton an.
    Fenton hob die Schultern. »Meine Sturheit.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Wissen Sie, Kollege, ich bin ein Typ, der immer das ausführt, das er sich in den Kopf gesetzt hat. So ist es auch hier. Ich will das Rätsel dieses Karussells aufklären, und wenn ich dabei über den Jordan gehe.«
    John wiegte den Kopf. »Sie sollten weniger verbissen sein, Fenton.«
    Die Haltung des Inspektors straffte sich. »Warum?«
    »Weil wir es hier mit Rätseln zu tun haben, die nicht mit normalen kriminalistischen Methoden zu lösen sind. Glauben Sie an Geister, Inspektor?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sehen Sie. Aber Sie sind eines besseren belehrt worden und standen dem Phänomen ziemlich hilflos gegenüber. Dieser Vampir, der aufgetaucht ist, lebt nicht mehr. Das wissen Sie wahrscheinlich.«
    »Ja.«
    »Okay, ich habe ihn mit einer geweihten Silberkugel getötet. Es gibt auch noch andere Methoden, auf die ich aber nicht näher eingehen will. Tatsache ist jedoch, daß diese Blutsauger nun mal existieren. Genau wie Werwölfe, Ghouls, oder andere dämonische Wesen. Und um sie zu bekämpfen, bin ich da. Sie haben sicherlich über die Abteilung beim Yard schon des öfteren gelächelt, was ich Ihnen auch nicht verübeln kann, haben aber jetzt selbst eingesehen, daß auch Sie mal Ihrem Latein am Ende sind. Das soll nun keine Moralpredigt sein«, sagte John schnell, als er sah, wie Fenton einen roten Kopf bekam, »ich wollte nur darauf hinaus, daß Sie sich nach Möglichkeit aus dem Fall heraushalten sollten. Sie haben mich gerufen, und ich bin gekommen. Alles weitere ist meine Sache. Fahren Sie wieder nach Brighton zurück. Für den Kampf gegen die Mächte der Finsternis fehlen Ihnen einfach die Voraussetzungen.«
    Fenton fuhr über sein dunkles Haar, das ihm ziemlich wirr vom Kopf abstand. Von seiner sonst gepflegten Frisur war nicht mehr viel übriggeblieben.
    »Eine lange Rede, Oberinspektor«, erwiderte er, »aber sie ist bei mir nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Tut mir leid. Ich bleibe am Ball.«
    »Das ist natürlich schlecht.« John stand auf und trat ans Fenster. Sein Blick fiel auf einen kleinen Garten. Ein alter Mann strich den halbhohen Zaun mit grüner Farbe. Bäume und Büsche besaßen noch keine Blätter. Bei einigen waren allerdings schon erste Knospen zu erkennen.
    John zündete sich eine Zigarette an. Langsam drehte er sich um. Sein Blick klebte an dem am Tisch sitzenden

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