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GK0200 - Das Todeskarussell

GK0200 - Das Todeskarussell

Titel: GK0200 - Das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennen.
    Sie blieben an der Mauer stehen und sahen sich um. Nichts rührte sich. Das Haupthaus, der Stall und die große Scheune lagen ruhig und verlassen. Hinter drei Fenstern des Haupthauses schimmerte Licht. Rauch stieg aus zwei Kaminen.
    Der Stall stand im rechten Winkel zum Haupthaus. Ein langgezogenes Gebäude, in dem auch Kühe und Schweine untergebracht waren. Und natürlich die Hühner.
    Die beiden Diebe liefen los. Ungesehen kamen sie bis zur Stalltür, die nur durch einen großen primitiven Holzriegel gesichert war. Marco grinste. »Leichtes Spiel!« flüsterte er, als er sich den Riegel ansah.
    Im gleichen Augenblick hörten sie das Hecheln.
    Die Diebe zuckten herum.
    Vom Haupthaus her kam ein Hund angelaufen. Eine fleckige Dogge. Es sah grotesk aus, wie sie durch den kniehohen Schnee hetzte, doch das weit aufgerissene Maul und die spitzen Reißzähne bewiesen die Gefährlichkeit des Hundes.
    »Auseinander!« zischte Marco. Er stieß seinen Freund zur Seite und hielt im nächsten Augenblick ein Messer in der Hand.
    Es war ein Dolch mit einer breiten Stahlklinge, die bläulich schimmerte.
    Marco ließ den Hund kommen, während Bela dem Freund fasziniert zusah.
    Dann war die Bestie heran.
    Mit gefletschten Zähnen schnellte sie sich kraftvoll ab und flog auf Marco zu.
    Der junge Zigeuner stand wie ein Fels. Den linken Arm hatte er angewinkelt und vorgestreckt, die rechte Hand beschrieb einen Halbkreis, und von unten her drang dem Hund das Messer in den Körper.
    Im Sprung noch wurde die Dogge schlaff. Winselnd fiel sie zu Boden, zuckte ein paarmal und rührte sich nicht mehr.
    Marco zog das Messer aus der Wunde. Er grinste, reinigte die Klinge am Fell des Hundes und sagte: »Das hätten wir geschafft.« Unter dem Kadaver der Dogge lief das Blut in den Schnee und tränkte ihn rot.
    »Und jetzt den Riegel«, sagte Marco.
    Bela zog schon den Holzklotz aus den Eisenösen. Marco half ihm dabei. Nach einer halben Minute lag der Riegel im Schnee. »Halte du Wache«, sagte Marco. »Und wenn sich etwas rührt, dann pfeifst du, verstanden?«
    Bela nickte. Er war grundsätzlich mit allem einverstanden, was sein Freund sagte.
    Marco zog das Tor auf. Er knarrte häßlich in den Angeln. Der junge Mann mußte gehörig Kraft aufwenden, denn der hohe Schnee setzte dem Tor Widerstand entgegen.
    Doch dann hatte Marco es geschafft, nachdem Bela auch noch mit angepackt hatte.
    Der schwarzhaarige Marco schlüpfte in den großen Stall. Eine undefinierbare Geruchsmischung schlug ihm entgegen. Es stank nach verfaultem Heu, nach Kot, und dazwischen mischte sich der beißende Geruch des desinfizierenden Chlorkalks. Dazu kam die Wärme, die den jungen Zigeuner wie ein Mantel umhüllte. Marcos Augen mußten sich erst an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Durch die verdreckten Fenster sickerte nur spärliches Mondlicht. Als Marco schließlich Umrisse und Konturen erkennen konnte, sah er einen langen schmalen Gang vor sich, an dessen linker Seite sich die einzelnen Boxen befanden.
    Aufgereiht standen hier die Kühe. Irgendwo im Hintergrund hörte Marco das Grunzen von Schweinen. Die Tiere waren aufgeschreckt worden. Sie witterten den fremden Menschen.
    Marco schlich weiter. Wo befanden sich denn nun die verdammten Hühner? Und dann wäre er fast darüber gestolpert. Das Huhn schien sich verirrt zu haben. Es hüpfte plötzlich aus einer Box hervor, und Marco griff blitzschnell zu.
    Er bekam es am Kopf zu fassen. Das Huhn flatterte aufgeregt mit den Flügeln.
    Marco tötete es schnell und lautlos, aber so, daß es kein Blut vergoß. Er grinste. Das hatte ja besser geklappt, als er es sich vorgestellt hatte. Mit dem Huhn unter dem Arm wollte er sich, wieder dem Ausgang zubewegen, als er plötzlich das Geräusch hinter seinem Rücken hörte. Marco wirbelte herum und wurde noch in der Bewegung vom Strahl einer Lampe geblendet.
    »Du dreckiger Zigeuner!« brüllte eine Stimme. »Dir werde ich es schon zeigen, warte nur.«
    Schwere Schritte näherten sich ihm.
    Marco drehte den Kopf etwas zur Seite, so daß er nicht mehr genau in den tanzenden Lichtstrahl zu sehen brauchte.
    Ein Ungeheuer schien auf ihn zuzukommen. Der Kerl war fast so breit wie der Gang, die Lampe baumelte vor seiner Brust, und drohend schwang er die Fäuste.
    »Ich werde dich totschlagen!« giftete er.
    Da drehte Marco durch. Gedankenschnell zog er sein Messer, warf sich vor und stieß mit der Klinge zu.
    Er traf. Ein dumpfes Geräusch, ein gurgelnder Schrei, der

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