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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klein, aber dennoch ziemlich lichtstark.
    Die Pistole und den Silberdolch steckte John Sinclair ein. Für die Beretta hatte er eine Halfter und für den Silberdolch eine schmale Scheide aus weichem Leder.
    John schloß den Koffer wieder.
    »Was hat das zu bedeuten, John?« fragte Pamela. »Wie kommst du an diese Gegenstände?«
    Sie waren zum Du übergegangen. Die gemeinsam erlebte Gefahr hatte sie zusammengeschweißt.
    Der Geisterjäger lächelte. »Das erzähle ich dir später«, gab er zur Antwort. Mit einem Knopfdruck knipste er die Lampe an und ließ sie dann kreisen.
    Der Strahl huschte über rohe Felswände, die senkrecht in die Höhe stiegen. Überall gab es kleine Vorsprünge und Nischen. John ließ den Strahl weiterwandern, doch er verlor sich bald in der Dunkelheit. Die Wände waren zu hoch.
    »Weiter«, sagte der Geisterjäger.
    Sie gingen langsam über den unebenen Boden. Steine versperrten ihnen oft den Weg, und nach ungefähr zwanzig Yards sahen sie den ersten Passagier.
    Es war Ginny, das Girl mit den grau gefärbten Haaren und den angeklebten Augenwimpern, das John in der Flughalle so angestarrt hatte.
    Jetzt war Ginny völlig fertig. Das Gesicht war geschwärzt, die Haare angesengt, die Kleidung zerrissen.
    John leuchtete Ginny an. Dann ließ er den Strahl etwas wandern, damit das Girl nicht geblendet wurde.
    Ginny hockte mit dem Rücken an die Felswand gelehnt. Sie hatte die Beine an den Körper gezogen. Jetzt hob sie den Blick.
    »Pam«, flüsterte sie ungläubig.
    Pamela Morton ging neben Ginny in die Hocke. Sie streichelte mit beiden Händen das Gesicht der Tänzerin. »Ginny, wo sind die anderen Mädchen?«
    Ginny machte eine unbestimmte Bewegung. »Da hinten irgendwo.«
    »Und warum bist du nicht mitgegangen?«
    »Ich will hier sterben.« Plötzlich begann sie zu weinen. Pamela mußte ihre gesamte Überredungskunst aufbieten, um Ginny zu beruhigen.
    »Komm mit uns«, sagte sie.
    Ginny nickte. Willig ließ sie sich hochziehen.
    John Sinclair war schon ein paar Schritte vorgegangen. Jetzt drehte er sich um und sagte: »Bleibt immer dicht hinter mir.«
    »Okay«, erwiderte Pamela Morton, die sich wieder einigermaßen erholt hatte.
    Doch nach zwei Minuten stockt auch ihr der Atem.
    Ein gewaltiges Rauschen lag plötzlich in der Luft. Überrascht blieben die vier Menschen stehen, rissen ihre Köpfe in den Nacken.
    Sie sahen von dem Flugvampir nur den Schatten. Mit eng anliegenden Flügeln schoß er wie eine Rakete in die schmale Schlucht hinein.
    Genau auf Pamela Morton zu…
    ***
    John Sinclair, der berühmte Geisterjäger, reagierte eiskalt, obwohl ihm höchstens fünf Sekunden blieben.
    Er knickte etwas in den Knien ein, leuchtete mit der Lampe den heranrasenden Vampir an und zog mit der rechten Hand in einer traumhaft sicheren Bewegung seine Pistole.
    Sie war längst entsichert. Eine Patrone war aus dem Magazin in den Lauf gehebelt worden.
    John feuerte.
    Zweimal jagte er die silbernen Geschosse aus der Waffe. Wie in Großaufnahme hatte er die glühenden roten Augen in dem häßlichen Gesicht gesehen.
    Beide Kugeln klatschten in die Fratze der Bestie.
    Hinter dem Geisterjäger schrien die Mädchen auf. Sie hatten den Vorgang gar nicht richtig mitbekommen, so schnell war alles gegangen.
    Die Vampirbestie mußte die geweihten Geschosse voll schlucken.
    Der Flug wurde zwar nicht gestoppt, aber in eine andere Richtung gelenkt.
    »Hinwerfen!« schrie John und riß die Mädchen mit sich.
    Gerade noch rechtzeitig. Der Riesenvampir fegte über sie hinweg und klatschte ein paar Yards weiter gegen die Felswand. Vergeblich versuchte er die Flügel auszubreiten, um wegfliegen zu können.
    Erstens war die Schlucht zu eng, und zweitens wirkten die Kugeln bereits.
    Der Flugvampir stieß einen jaulenden, fast menschlich klingenden Schrei aus. Er wälzte sich auf dem Boden.
    John Sinclair sprang auf. Wenn es nötig war, wollte er mit einer dritten Kugel dem Blutsauger endgültig den Garaus machen.
    Er brauchte es nicht.
    Die Macht des geweihten Silbers zerstörte die urwelthafte Bestie. Die Haut zerbröselte wie harter Lehm, der von kräftigen Fingern zermalmt wird. Innerhalb von fünfzehn Sekunden war der Vorgang abgeschlossen.
    Zurück blieb nur noch Asche.
    An allen Gliedern zitternd hatten die Mädchen den unbegreiflichen Vorgang mit ansehen müssen. Pamela Mortons Blicke huschten zwischen John und der zu Staub zerfallenen Bestie hin und her.
    Der Geisterjäger konnte förmlich sehen, wie hinter ihrer Stirn

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