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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die hin und herwischten und ihr Gesicht mit zuckenden Schatten übergossen.
    Bill Conolly hatte Marai von seinem Plan berichtet. Das Silber sollte geschmolzen werden, und Marai sollte versuchen, es durch ihre geistigen Kräfte magisch aufzuladen.
    Sie war das Medium, und sie mußte es schaffen – auch ohne Hilfe des Gurus.
    Padma Lahore hatte sich nicht mehr gemeldet. Aber vor dem Haus flogen noch immer seine schrecklichen Vampire herum. Bill und Suko sahen die Schatten hin und wieder vor den Scheiben umherhuschen.
    Marai blickte gar nicht mehr zum Fenster hin. Sie wollte von ihrem Vater nichts mehr sehen, und Bill Conolly zog in weiser Voraussicht die Vorhänge zu.
    Während Suko das Silber beobachtete, das unter den Flammen langsam wärmer wurde, ging der Reporter zur Tür.
    Spaltbreit zog er sie auf – und zuckte im gleichen Augenblick zurück.
    Einer der vor der Tür patrouillierenden Diener war herumgewirbelt und hatte seine Maschinenpistole auf Bill Conolly angelegt.
    Bill sah in die dunkle Mündung und in die glanzlosen leeren Augen des Mannes.
    Er wußte genug.
    Sacht schloß er die Tür.
    Suko wandte sich ihm zu. Bill hob nur die Schulter, und der Chinese verstand.
    Beiden Männern war klar, daß sie das Zimmer auf normalen Wegen nicht verlassen konnten. Bill hatte auch Marai eingeweiht. Teilnahmslos hatte sie dem Reporter zugehört, sie war in der letzten halben Stunde in eine Art Apathie gefallen, in der ihr alles egal war.
    In den nächsten Minuten hielten sich Bill und Suko vor dem Kamin auf. Die Flammen hatten das gußeiserne Gefäß bereits stark erwärmt, und auch das Silber darin begann sich schon zu verformen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war es in den flüssigen Zustand übergegangen.
    Danach allerdings begann der schwierigste Teil der Arbeit. Sie besaßen keine Form, in die sie das Silber hätten fließen lassen können, um es dann zu einem Kreuz oder einer Kugel erstarren zu lassen.
    Dabei mußte Marai helfen. Und zwar mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sie sollte Kraft ihrer Gedanken das Metall in die gewünschte Form bringen. Es war nur die große Frage, ob dies gelang. Bisher war mit Marai kein einziger Versuch in dieser Richtung hin unternommen worden.
    Das Silber war jetzt soweit geschmolzen.
    Suko nickte Bill Conolly zu. Der Reporter wußte, was er zu tun hatte. Er ging zu Marai und führte sie an den Kamin heran. Suko hatte inzwischen die Pfanne mit dem geschmolzenen Silber ein wenig vorgeholt, weg vom Feuer.
    Die Pfanne war flach, fast eben. Sie besaß nur an den Rändern Erhöhungen, damit die Flüssigkeit nicht herauslaufen konnte.
    Bill Conolly und die junge Inderin blieben dicht vor dem Kamin stehen.
    »Versuch es«, flüsterte der Reporter Marai zu. »Konzentriere dich. Du mußt es schaffen. Unser aller Leben kann davon abhängen.« Bill sprach mit eindringlicher, beinahe beschwörender Stimme, und Marai, das Medium, nickte zu seinen Worten.
    Sie starrte auf das Silber, das von einer kaum wahrnehmbaren Dampfschicht überlagert war. Der Blick des Mädchens schien sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Marai rollte mit den Augen. Deutlich trat das Weiße hervor.
    Bill war etwas zurückgegangen. In angespannter Haltung stand er da und beobachtete Marai und auch die Pfanne mit dem noch flüssigen Silber.
    Jetzt streckte die Inderin beide Arme aus. Die Hände schwebten über der Pfanne. Langsam bewegte sie die Finger, malte Zeichen in die Luft. Aus ihrem Mund drangen kaum verständliche Worte. Die Lippen schienen sich beim Sprechen nicht zu bewegen.
    Ein dicker Schweißfilm lag auf der Stirn des Mädchens. Diese Beschwörung kostete Kraft. Kraft und Energie, die ihr das Letzte abforderten.
    Bill hatte das Gefühl, die Luft in dem Raum hätte sich verändert. Und tatsächlich schwebte über Marai ein Schein, der sich laufend veränderte und dann kranzförmig ihren Kopf umschloß.
    Bill konnte nur ahnen, welch magische Kräfte das Mädchen geweckt hatte. Er selbst konnte sie nicht erfassen.
    Aber Marai hatte Erfolg.
    Das Silber begann plötzlich zu brodeln. Es warf Blasen, wogte in der Schale hin und her und nahm eine Form an. Die Form, die Bill dem Mädchen vorher genannt hatte.
    Aus dem flüssigen Silber bildete sich ein Kreuz, das an seinem Ende zugespitzt war und dort einem Messer ähnelte.
    Dann sackte Marai mit einem Aufschrei zusammen. Bill konnte das Mädchen im letzten Augenblick noch auffangen. Die Beschwörung war über ihre Kräfte

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