Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
den beiden anderen Krokodilen verfuhr Mr. Silver auf dieselbe Weise.
    Ich traute meinen Augen nicht.
    Silver hatte tatsächlich alle drei Krokodile mit seiner blanken Faust erschlagen, ihre Schädel zertrümmert.
    Diese Gefahr war zum Glück abgewandt.
    Aber wir waren immer noch nicht gerettet. Jetzt griffen uns die Baummonster erneut an.
    Silver schleuderte ihnen die langen Tierkadaver entgegen.
    Mir drehte sich der Magen um, als ich sah, was die Bäume mit den Krokodilen machten.
    Sie umschlangen sie sogleich mit ihren verästelten Armen und zerquetschten sie ganz langsam an ihren dicken Stämmen.
    Dadurch waren sie aber abgelenkt.
    Mr. Silver schaltete sofort.
    »Jetzt müssen wir abhauen, Tony!«, schrie er mir zu. »Schnell! Solange sie mit den Krokodilen ihr grausames Spiel spielen, lassen sie uns in Ruhe.«
    Er packte mich.
    Wir schleppten einander aus dem Sumpf.
    Wir krochen wie von Furien gehetzt über den schlammigen Boden.
    Es schien so, als würden wir es schaffen.
    Die Flucht schien zu klappen.
    Doch plötzlich pfiff etwas gefährlich laut durch die Luft.
    Etwas legte sich blitzschnell um Silvers breiten Brustkorb.
    Er begann sogleich wie verrückt um sich zu schlagen, doch die Liane ließ ihn nicht mehr los.
    Und die anderen Bäume widmeten sich von diesem schaurigen Moment an ebenfalls wieder nur noch uns.
    Was von den Krokodilen übrig geblieben war, sah schauderhaft aus.
    Genauso würden wir aussehen, wenn nicht noch das ganz große Wunder geschah.
    Silver wurde von der Liane zu Fall gebracht.
    Er wälzte sich im Schlamm.
    Das Schlinggewächs wickelte sich mehr und mehr um ihn.
    Es versuchte ihn wie eine Riesenschlange zu erdrücken, zu zerquetschen, blutigen Brei aus seinem Körper zu machen.
    Ich sprang zu ihm, presste meinen magischen Ring auf die Liane. Doch ich erreichte damit nichts.
    Das Holz sprach einfach nicht auf die Zauberkraft meines schwarzen Steines an.
    Was tun?
    Die Liane hatte Silver schon fast ganz umhüllt. Und die Baummonster krochen wie träge Soldaten auf uns zu.
    Ich hatte noch einen zweiten Flammenwerfer.
    Mit dem Ersten hatte ich die Spinne tödlich getroffen.
    Warum sollte ich nicht bei diesen Baumbestien damit ebenfalls Erfolg haben.
    Ich überlegte nicht lange, sondern handelte unverzüglich. Ich zerrte das zwanzig Zentimeter lange, armdicke Ding vom Gürtel und richtete die Düse auf die näher rückenden Bäume.
    Nun drückte ich auf den Knopf.
    Nichts rührte sich.
    Der Schlamm musste die Düse verstopft haben.
    Am Boden röchelte Mr. Silver. Mir standen die Haare zu Berge.
    Einer der Bäume schnalzte mit seinem Ast nach mir, als wollte er mich peitschen.
    Der Schlag war furchtbar.
    Ich kippte zur Seite und landete ebenfalls im Dreck.
    Keuchend brachte ich den Flammenwerfer an meinen Mund. Ich spuckte die Düse an. Ich blies mir die Lunge aus dem Leib, hoffte, dass sie nun gereinigt war, schnellte wieder auf die Beine und richtete das Ding, von dessen Funktionieren unser beider Leben abhing, noch einmal gegen die Bäume.
    Diesmal fauchte die vier Meter lange Flammenzunge rot glühend aus der Düse.
    Einer der Bäume fing Feuer.
    Die anderen erstarrten. Zwei von ihnen wichen sogar vor den Flammen zurück.
    Ich richtete den ungemein heißen Strahl auf die Liane.
    Sobald sie brannte, erschlaffte die Kraft, mit der sie Mr. Silvers Körper umhüllte.
    Mein Freund konnte sich selbst befreien.
    Ein weiterer Flammenstrahl drängte die Baumbestien noch mehr zurück.
    Nun nahmen wir die Beine in die Hand.
    Wir rannten, so schnell wir konnten.
    Hinter uns breitete sich das Feuer aus. Wir kümmerten uns nicht darum.
    Wir trachteten nur, so schnell wie möglich aus diesem gefahrvollen, unheimlichen Teil des Mangrovensumpfes herauszukommen.
    ***
    Abraham Jacobs begab sich zu Yew Ratnam auf die Dschunke.
    Eben war die Nacht angebrochen. Am Himmel funkelten Millionen von Sternen.
    Die Luft war würzig und mild. Nach der erdrückenden Schwüle des Tages eine Wohltat.
    Jacobs kletterte die Stufen des Niederganges hinab.
    Unten empfing ihn ein grauenvolles Knurren. Es klang hungrig, voll Gier nach Menschenblut.
    Jacobs trat durch eine Tür in den finsteren Raum. Gleich darauf begannen die Wände zu leuchten.
    Der Wertiger riss sein mächtiges Maul auf und knurrte Jacobs entgegen.
    Aus den Pranken ragten ungemein lange Krallen. Rasiermesserscharf. Sie konnten einen Menschen mühelos in Stücke reißen.
    »Du hast großen Hunger, nicht wahr?«, fragte Jacobs.
    Der Wertiger knurrte

Weitere Kostenlose Bücher