GK175 - Dämonenhochzeit
ebenfalls auf. Bis auf die kleine Dreieckshose, die ich trug, war ich nackt. Die Sonne streichelte meinen athletischen Körper und bräunte sanft meine Haut.
Vicky blickte mich bettelnd an. Sie sah wundervoll aus in ihrem winzigen Tanga. Ich mußte die Augen schließen, damit mir nicht Gedanken kamen, die nicht hierhergehörten. Übelgelaunt wies ich zum strahlendblauen Himmel hinauf.
»Ein Tag herrlicher als der andere. Wir sollten das unbeschwert genießen«, sagte ich.
»Wir könnten heute abend zu Bancroft gehen«, meinte Vicky.
Ich überlegte blitzschnell, ob ich für den kommenden Abend nicht schon etwas Besseres vorhatte, aber zu meinem Leidwesen hatte ich versäumt, mich rechtzeitig darum zu kümmern. Der Abend war noch frei. Vicky wußte das. Und es gab nichts, womit ich mich jetzt noch hätte herausreden können.
Ich versuchte es trotzdem: »Ich dachte…«
Vicky ließ mich nicht ausreden. »Wir bleiben noch eine ganze Weile hier, Tony. Was macht es da schon aus, wenn du einen einzigen Abend opferst?«
Zugegeben, das hörte sich nicht schlimm an. Aber irgend etwas sagte mir, daß es bei diesem einen Opfer nicht bleiben würde. Nachdenklich betrachtete ich meinen magischen Ring. Es war mir, als läge über dem schwarzen Stein ein eigenartiger Schimmer. Wollte mir mein Ring die Anzeichen einer Gefahr signalisieren?
Ich suchte Mr. Silvers Augen. Er lächelte und nickte. »Heute abend. Okay?«
Was sollte ich da noch machen. Wenn ich künftig meine Ruhe haben wollte, mußte ich diesmal in den sauren Apfel beißen. »Also meinetwegen!« brummte ich verdrossen. »Aber wenn dieser Roy Bancroft sauber ist, will ich seinen Namen nie mehr wieder hören, verstanden?«
Vicky und Silver nickten wie auf Kommando. Am liebsten hätte ich sie mit den Köpfen zusammengestoßen. Und wenn ich geahnt hätte, was in der weiteren Folge auf mich zukommen sollte, hätte ich es vermutlich auch tatsächlich getan…
Das Abendessen stimmte mich versöhnlich. Ich genoß jeden einzelnen Gang. Während Vicky Bonney sich an einer Grapefruit gütlich hielt, delektierte ich mich an einem russischen Ei. Anschließend gab es Suppe auf französische Art. Danach wurden mächtige Steaks serviert. Und hinterher bekamen wir noch eine große Portion Eis.
Nachdem wir unser »Heineken« – ein holländisches Bier – getrunken hatten, drängte Vicky zum Aufbruch. Barbara Fenton wirbelte in einem schicken Kleid an uns vorbei, als wir durch die Hotelhalle gingen.
Burgess Durning wartete draußen in seinem Kabrio auf sie. Als er uns aus dem Hotel kommen sah, winkte er uns. Ich winkte zurück. Barbara setzte sich neben den Millionär. Die Pneus pfiffen schrill, und das Kabrio zischte ab.
»Nehmen wir auch den Wagen?« fragte Mr. Silver.
»Es ist nicht weit bis zu Bancrofts Haus«, sagte Vicky.
Ich klopfte mir mit beiden Händen auf den Bauch und meinte schmunzelnd: »Wir haben viel gegessen. Ein kleiner Verdauungsspaziergang kann uns nicht schaden.«
Ein schwarzer Mercedes rollte vom Parkplatz auf uns zu. Gig Thinnes stoppte das Fahrzeug und steckte den Kopf zum Fenster heraus. »Na, ihr drei! Was habt ihr vor?«
»Nichts Besonderes«, gab ich wahrheitsgemäß zurück.
»Dann kommt mal mit!« rief Thinnes.
»Wohin?« wollte ich wissen.
»Da läuft eine Wohltätigkeitsveranstaltung zum Schutz der Tiere. Mit Limbo-Einlagen und Gratis-Drinks.«
»Vielen Dank«, sagte Vicky. »Wir kriegen unseren Gratis-Drink woanders.«
»Tatsächlich?« staunte Thinnes.
»Ja. Wir sind eingeladen«, schwindelte Vicky. Thinnes schaute mich an, denn ich hatte gesagt, daß wir nichts Besonderes vorhätten. Ich schenkte mir die Antwort, hob statt dessen nur die Schultern und ließ sie lustlos wieder fallen.
»Tja, wenn das so ist«, sagte Gig Thinnes und zog den Kopf wieder zurück. »Dann viel Spaß!« rief er und drückte aufs Gas.
Wir verließen das Hotelgelände.
Die Straße, die wir entlanggingen, war von Bambus und Mahagonibäumen flankiert. Ab und zu fuhr ein Auto an uns vorbei. Unsere Schatten wurden dann zunächst lang, dann rasch kürzer, während sie zur Seite wanderten. Die darauf folgende Dunkelheit beunruhigte mich, ohne daß ich hätte sagen können, weshalb.
Seit wir auf dem Weg zu Bancrofts Haus waren, beunruhigte mich so ziemlich alles. Ich fragte mich, was das auf sich hatte. Dieses eigenartige Unbehagen verspürte ich normalerweise nur dann, wenn mir aus irgendeiner unbekannten Richtung Gefahr drohte.
Aber, Teufel noch mal, war
Weitere Kostenlose Bücher