GK175 - Dämonenhochzeit
kreuzte die Arme vor der Brust. »Nein! Bitte nicht!«
»Es muß geschehen!«
Die vier Unheimlichen traten an die junge Frau heran. Sie griffen nach Vilma Bancrofts Kleider. Sie hörte den Reißverschluß ratschen. Sie spürte, wie vor ihrem Busen die Knöpfe geöffnet wurden. Sie fühlte, wie sie langsam entblättert wurde, konnte es jedoch nicht verhindern.
Vor Scham wäre sie am liebsten in den felsigen Boden versunken.
»Leg dich hier hin!« wurde ihr befohlen. Ihr Herz pochte wie verrückt gegen die Rippen. O Gott, warum tat man ihr nur diese schreckliche Schmach an.
Sie blickte an sich hinab und stellte fest, daß sie tatsächlich splitternackt war. Die vier Männer durchbohrten sie mit ihren erschreckenden Blicken. Noch einmal kam der Befehl, sie solle sich auf den kniehohen Altar legen. Vilma versuchte sich weiter zu weigern. Da zwangen die Dämonendiener sie mit magischer Kraft dazu, ihrem Befehl Folge zu leisten. Seufzend sank sie auf den Steinsockel. Er war nicht kalt. Er hatte Körperwärme. Erstaunlich.
Nun begannen die Diener Ximbarros, das Opfer für ihren Herrn vorzubereiten. Vilma wurde gesalbt. An verschiedenen Stellen trieben ihr die vier Männer schwarze Nadeln ins Fleisch. Sie wunderte sich darüber, daß es nicht weh tat. Immer mehr gewann sie den Eindruck, daß sie der Realität durch die vielen Vorbereitungsarbeiten entrückte.
Schaudernd stellte sie fest, daß in ihr eine unerklärbare Freude aufloderte.
Der Wunsch, mit Ximbarro vermählt zu werden, quoll auf wie ein bösartiges Krebsgeschwür. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Es war wie eine Sucht, die von ihr immer heftiger Besitz ergriff. Sie wollte Ximbarro gehören, wollte sich ihm schenken und sich ihm unterwerfen. Ein böses Glitzern stahl sich in Vilmas Augen.
Die Vorbereitungen fruchteten bereits.
Ximbarro hatte die Gestalt einer Fledermaus angenommen. Er hing mit dem Kopf nach unten in einer finsteren Ecke des großen unterirdischen Raumes und beobachtete die Arbeiten seiner Sklaven.
Ein teuflisches Grinsen verzerrte sein häßliches Fledermausgesicht. Ungeduld überfiel ihn.
Endlich waren seine Diener mit der Vorbereitung fertig. Wortlos wandten sie sich um. Mit schnellen Schritten verließen sie den Raum. Vilma lag reglos auf dem Altar. Sie war erregt. Ihr nackter Busen hob und senkte sich schnell.
Ximbarro löste die Krallen von der Decke. Er spannte die Flügel aus und flatterte gaukelnd durch den Raum. Dabei stieß er heisere Schreie aus.
Vilma blickte ihm mit leuchtenden Augen nach. »Ximbarro!« rief sie krächzend. »Komm, Ximbarro! Komm und mach mich glücklich!« Sie wußte, daß dieses flatternde Tier Ximbarro war. Sie fühle es mit jeder Faser ihres auf das abgrundtief Böse vorbereiteten Körpers.
Noch während des Fluges nahm Ximbarro menschliche Gestalt an. Als seine Beine den Boden berührten, war die Metamorphose abgeschlossen. Mit einem dämonischen Funkeln in den tiefliegenden Augen stand er vor dem Altar. Seine Lippen zuckten kurz. Er grinste grauenerregend, doch Vilma fühlte sich ungeheuer von ihm angezogen. Ximbarro trug einen weiten, schwarzen Umhang, der bis auf den Boden reichte.
»Ximbarro!« stöhnte Vilma. Sie war voll Begierde. Daß ihr nackter Körper den Blicken des Dämons preisgegeben war, störte sie nicht im mindesten. Sie genoß seine Blicke. Und ein angenehmer Schauer überlief sie, als sie ihm nun erregt die Arme entgegenstreckte, um ihn näher an sich heranzulocken. »Komm, Ximbarro! Nimm mich! Deine Diener haben mich für dich vorbereitet. Ich möchte nun dir gehören!«
Der Dämon schob sein bleiches Kinn vor. »Zuerst wird uns der Fürst der Finsternis vermählen!«
»Ich kann es kaum noch erwarten!«
Ximbarro breitete die Arme aus. Der lange schwarze Umhang klaffte dadurch auf. Vilma sah, daß der Dämon darunter nackt war. Ihr Verlangen wuchs ins Uferlose. Sie war nicht mehr sie selbst. Sie war zu einer anderen geworden.
»Asmodis!« schrie Ximbarro mit seiner gewaltigen Stimme. »Asmodis! Höllenfürst! Herrscher über Geister und Dämonen! Höre mich! Sieh hier dieses Weib! Ich will sie zu meiner Gemahlin haben! Sende uns die Kräfte des Bösen, damit sie uns vereinen!«
Ximbarros Stimme verhallte in dem unterirdischen Raum.
Es folgte eine kurze Stille. Der Dämon kniete nieder. Ergeben senkte er sein Haupt, denn Asmodis war mächtiger als er.
Plötzlich brach das Inferno mit einer satanischen Gewalt los. Die Hölle selbst schien Einzug in diesen
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