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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unterirdischen Raum zu halten. Die Erde erbebte. Das felsige Gestein knirschte schrecklich. Grelle Blitze fegten in den Boden, und gewaltige Donner grollten hinterher. Ein Brüllen und Heulen erfüllte die Luft. Feuerzungen schlugen aus den Wänden. Es stank bestialisch nach Schwefel. Ein Seufzen und Stöhnen umgaukelte Ximbarro und die junge Frau. Vilma lag zitternd auf dem Altar. Sie fühlte sich von kalten Händen betastet, gekniffen und geschlagen. Mehrmals schrie sie vor Schmerz laut auf. Dann brach ein grauenvolles Lachen wie ein alles vernichtender Orkan los.
    Eine volle Stunde währte dieses furchtbare Toben.
    Ximbarro und Vilma mußten es über sich ergehen lassen. Asmodis persönlich war für all diese Schrecknisse, die selbst Ximbarro nur selten gesehen hatte, verantwortlich.
    Endlich kehrte Ruhe ein.
    Ximbarro blieb noch eine Weile erschöpft auf den Knien liegen. Millionen von Teufeln hatten ihn gegeißelt. Kobolde und Monster hatten ihm sein Opfer zu entreißen versucht. Ximbarro hatte sie mit der Kraft seines Geistes von Vilma verbannt.
    Nun richtete sich der Dämon auf. Erneut breitete er die kräftigen Arme aus. Diesmal fiel der schwarze Umhang von seinem nackten Körper ab. Vilma sah das glühende Herz in seiner Brust schlagen.
    »Nun sind wir vermählt«, sagte Ximbarro mit seiner hohlen Stimme. »Jetzt muß die von Asmodis geschlossene Ehe vollzogen werden Ich werde dich besitzen! Und deine vitale Kraft wird in meinen Körper überfließen…«
    Der Dämon kam langsam auf die junge Frau zu.
    Er beugte sich über sie, und sie fühlte, daß er ihr nun das Leben nehmen würde.
    Aber sie war darüber nicht traurig…
    ***
    An den folgenden zwei Tagen ließen wir Roy Bancroft – wie beschlossen – nicht aus den Augen. Wir postierten uns vor der Bank, in der er arbeitete. Wir beobachteten sein Haus. Die Nachtwache übernahm jeweils Mr. Silver. Ihm machte das nichts aus. Er hatte die Fähigkeit, monatelang wachzubleiben, ohne deshalb zu ermüden. Wir wußten über jeden Schritt Bescheid, den Bancroft machte. Aber der Kassierer tat uns nicht den Gefallen, uns auf die Spur des Dämons zu führen, der ihn in seiner Gewalt hatte. Mr. Silver äußerte einmal die Vermutung, daß der Unhold hinter Bancroft möglicherweise von unserer Tätigkeit Kenntnis hatte. In diesem Fall konnten wir bis zum Jüngsten Tag darauf warten, daß Bancroft den Dämon verriet.
    Wir setzten unsere Beschattung trotzdem fort.
    Aber wir beschränkten uns nicht nur darauf. Ich suchte einige von Bancrofts Kollegen zu Hause auf, um mehr Fakten über den Kassierer zusammenzutragen. Man hatte allgemein festgestellt, daß sich Roy Bancroft sehr zu seinen Ungunsten verändert hatte. Es gab häufig Streit mit ihm. Dann funkelte jedesmal eine triebhafte Mordlust in seinen Augen.
    Daß Vilma Bancroft eine Schwester auf Andros Island hatte, stimmte. Ich ließ mir von einem Mann aus der Devisenabteilung der Bank die Adresse dieses Mädchens geben, fuhr sogleich zum Flugplatz und ließ mich mit einer Sondermaschine die 35 Kilometer hinüberfliegen. Drei Meeresarme – Creeks genannt – teilen Andros in vier große Teile. Miß Karen Craig wohnte ganz oben im Norden. Ein Taxi brachte mich dorthin.
    Das Haus von Vilma Bancrofts Schwester war nicht groß, lag aber in einer idyllischen Gegend unweit vom Strand: Als ich auf das Gebäude – es bestand größtenteils aus weißlackiertem Holz – zuging, richtete sich im Gemüsegarten ein schlankes Persönchen auf. Sie trug einen breiten Sonnenhut aus Stroh, der jenen Hüten ähnlich sah, die die Chinesen auf den Reisfeldern tragen.
    Von dem Mann aus der Devisenabteilung wußte ich, daß Karen Craig unverheiratet war und allein in diesem netten Haus wohnte.
    »Sir?« fragte sie und blickte mich aus himmelblauen Augen an. Sie war nicht sehr groß. Ihre Füße stecken in flachen Sandalen. Die Jeans waren abgetragen und gerade richtig für die Gartenarbeit. Die karierte Bluse paßte genau dazu. Ein paar rötlichblonde Haare strähnten unter dem Strohhut hervor.
    Das Mädchen war schätzungsweise zwanzig Jahre alt.
    »Mein Name ist Anthony Ballard«, sagte ich und lächelte freundlich. Ich trat näher an das Mädchen heran. Sie ließ den Rechen fallen. Er klapperte auf den Boden.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Ballard?«
    »Ich komme wegen Ihrer Schwester…«
    »Wegen Vilma?« Karen schaute mich verwundert an.
    Ich nickte. »Ist sie hier?«
    Karen schüttelte den Kopf. »Ich habe Vilma seit zwei Monaten

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