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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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daß du nun in meinen Gedanken lesen kannst.«
    »Du möchtest, daß ich etwas für dich tue.«
    »Ja, Vater. Ich will sehen, mit welcher Macht dich der Höllenfürst ausgestattet hat.«
    »Ich vermag sehr vieles zu tun.«
    »William Meredith besitzt einen vierbeinigen Freund«, sagte Clarissa mit funkelnden Augen. »Das Tier geht mir auf die Nerven. Eines Tages wird es versuchen, mich zu zerfleischen. Wir müssen dieser Bestie zuvorkommen, Vater. Ich möchte, daß du den Dobermann für mich tötest!«
    Oliver Blenford nickte mit zusammengezogenen Brauen. Knurrend versprach er seiner rothaarigen Tochter: »Wenn du es wünschst, wird es geschehen.«
    ***
    Meredith war auf seinem Zimmer. Hassan lag neben dem Sofa und schaute seinem Herrn aufmerksam zu. Er war Merediths Publikum. Der Schauspieler stand in großartiger Pose vor dem großen Wandspiegel und deklamierte mit donnernder Stimme Shakespeare, König Richard der Dritte, zweiter Aufzug, zweite Szene, Buckingham: »Umwölkte Prinzen, herzbeklemmte Pairs, die diese schwere Last des Jammers drückt! Nun tröstet euch in gegenseit’ger Liebe. Ist uns’re Ernt’ an diesem König hin, so werden wir des Sohnes Ernte sammeln. Der Zwiespalt eurer hochgeschwollnen Herzen, erst neulich eingerichtet und gefugt, muß sanft bewahrt, gepflegt, gehütet werden. Mich deucht es gut, daß gleich ein klein Gefolg von Ludlow her den jungen Prinzen hole, als König hier in London ihn zu krönen…«
    Plötzlich jaulte Hassan.
    Meredith wandte sich irritiert um. »Kusch!« schrie er den Dobermann an. »Hast du denn keine Achtung vor der Kunst? Wie kannst du mitten in meine Rede hineinheulen? Was fällt dir ein, du blödes Vieh?«
    Hassan wiederholte sein Heulen. Er federte auf die Beine und fing zu winseln an.
    »Wirst du wohl still sein?« schrie Meredith gereizt. »Verdammt noch mal, was ist denn mit dir los? Was ist denn in dich gefahren? Hassan! Hassan!«
    Der Dobermann knurrte und fletschte die Zähne. Es schien, als fühle er sieh bedroht.
    »Er schnappt über!« keuvhte der Schauspieler kopfschüttelnd. »Wer hat schon mal gehört, daß ein Hund ganz plötzlich den Verstand verloren hat? Aber hier passiert’s!«
    Hassan duckte sivh, als erwarte er Schläge. Das Tier zitterte am ganzen Leib. Es wich vor etwas zurück, das Meredith nicht sehen konnte.
    »Herrje, was hat er nur?« stöhnte der Schauspieler perplex.
    Hassan gebärdete sich wie toll.
    »Hassan, was ist denn los mit dir?« Nun machte sich Meredith schon Sorgen um das Tier. Der Dobermann jaulte, winselte und kläffte schrill. Sein Fell sträubte sich. Das Zittern wurde immer heftiger. Die Flanken flogen hin und her. Hassans Zunge hing weit aus dem Rachen. Es war Todesangst, ganz unverkennbar.
    William Meredith wollte das arme Tier beruhigen. Er ging auf Hassan zu. Da wirbelte der Dobermann herum. Mit weiten Sätzen sauste er pfeilschnell durch das Zimmer.
    Dann ein Sprung. Wie vom Katapult geschleudert flog Hassan durch die Luft. Sein kräftiger Tierleib durchschlug die Fensterscheibe. Klirrend brach das Glas. Der Hund überschlug sich mehrmals in der Luft und schlug dann hart auf der Straße auf. Vielleicht hätte er den Aufprall überlebt, aber in diesem Augenblick kam ein Wagen daher.
    Meredith eilte fassungslos zum Fenster.
    Er mußte zusehen, wie sein Dobermann von dem Fahrzeug überrollt wurde.
    ***
    Wenn man sagte, ein Viertel von London gehörte ihm, dann war das beinahe untertrieben. Nelson Wise war Industrieller und Großgrundbesitzer. Ein Geschäftsmann durch und durch, der seine Nase prinzipiell immer da hineinsteckte, wo das meiste Geld zu riechen war. Wise war 55 Jahre alt, ein vitaler Managertyp, der jeden Morgen seine vier Kilometer lief, ehe er das reichliche Tagewerk in Angriff nahm. Seine himmelblauen Augen hatten einen gütigen Schimmer, aber Nelson Wise konnte sehr hart sein, wenn es darum ging, finanzielle Vorteile zu wahren.
    Wise war ein geselliger Mensch. Die Partys, die er laufend gab, bewiesen das hinlänglich. Es gab nur noch einen Mann, der reicher war als Nelson Wise — das war Tucker Peckinpah.
    Und dieser Tucker Peckinpah überredete mich, mit ihm auf Wises Party zu gehen. »Was machen Sie schon allein zu Hause, Tony?« fragte mich mein Partner. »Sie sind Strohwitwer. Sie sollten die Gelegenheit ausnützen und mal wieder so richtig auf den Putz hauen. Bei Wise bietet sich bestimmt die beste Gelegenheit dazu.«
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Sie sind mir vielleicht ein Kerl,

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