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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Nerven.
    Dann hatte ich ihn dort, wo ich ihn brauchte.
    Mit einem wilden Ruck riß ich das Laken an mich.
    Wir hatten Vollmond!
    An der Wand hing der venezianische Spiegel, den ich von A. F. Mabb bekommen hatte. Er stellte die Todesfälle dar, die ich für Blenford aufgebaut hatte.
    Ich konnte jetzt nur noch hoffen, daß das stimmte, was mir Mabb über diesen gefährlichen magischen Spiegel erzählt hatte.
    Es stimmte!
    ***
    Der magische Spiegel fing Blenfords Gestalt ein. Normalerweise haben Geister und Dämonen kein Spiegelbild, aber in diesem Fall handelte es sich um keinen gewöhnlichen Spiegel. Sofort entstand ein mörderischere Sog. Eine tödliche Anziehungskraft wirkte auf Oliver Blenford. Er riß die brennenden Augen bestürzt auf und fing gellend zu schreien an. Er stemmte die Beine fest auf den Boden, doch der Todessog des Spiegels war stärker als er. Zuckend und brüllend kam Blenford seinem Ebenbild immer näher. Seine schlohweißen Haare waren vom Entsetzen gesträubt. Er schlug verzweifelt um sich.
    Seine Kleider knatterten in diesem magischen Sturm. Schneller, immer schneller näherte sich der Spuk dem Spiegel.
    Jetzt flog er schreiend darauf zu.
    Ich schloß die Augen unwillkürlich, als der Aufprall folgte. Zwei Dinge passierten zur gleichen Zeit.
    Der Spuk und das Spiegelbild verschmolzen ineinander.
    Und der Aufprall des personifizierten Bösen schaffte das, was ich mit dem Hammer nicht fertiggebracht hatte: es zertrümmerte das Glas des magischen Spiegels.
    Sekunden noch hing die dämonische Erscheinung im leuchtenden Rahmen.
    Dann kippte die magische Kraft Oliver Blenfords Gestalt in die finsterste Tiefe des Totenreiches hinab. Von dort unten hallte uns noch ein letzter gellender Schrei entgegen. Dann folgte eine erlösende Stille.
    ***
    Sechzig Sekunden währte diese Stille jedoch nur. Dann warf sich Clarissa Blenford mit einem furchtbaren Aufschrei auf die Spiegeltrümmer, die auf dem Boden herumlagen. In fiebernder Hast ergriff sie ein dolchartiges Bruchstück und versuchte sich damit vor meinen Augen die Pulsadern aufzuschneiden. Ich stürzte mich auf sie. Sie biß mich in die Hand, aber ich ließ es nicht -zu, daß sie sich mit diesem Glasscherben das Leben nahm.
    Vielleicht hätte sie es schließlich doch noch geschafft.
    Der Kampf mit Oliver Blenford hatte mich völlig ausgelaugt.
    Da griff William Meredith ein. Gemeinsam gelang es uns, die Tobende zu überwältigen.
    »So billig kommen Sie nicht davon, meine Liebe!« keuchte ich mit brennenden Lungen.
    Charles Dysart verständigte die Polizei.
    Inspektor Harris holte das Mädchen persönlich ab. Was wir ihm erzählten, war so haarsträubend, daß er nur immer wieder verständnislos den Kopf schütteln konnte.
    »Übrigens: Caboon und Gidding sind endlich ihren Krampf losgeworden«, sagte Harris, als ich schwieg. Ich fragte, wann die Lähmung von ihnen abgefallen war. Es war der Moment gewesen, als der magische Spiegel Oliver Blenford verschluckt hatte.
    Harris brachte Clarissa aus dem Haus. Sie ging apathisch mit ihm.
    »Ich habe kein Mitleid mit ihr«, sagte Meredith grimmig.
    »Ich auch nicht«, sagte ich. »Keine Strafe kann hart genug für solche Menschen sein.«
    Der Schauspieler nickte. Er war ganz meiner Meinung.
    ENDE

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