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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augen.
    Anscheinend übermittelten ihr die Flammen eine Botschaft aus der Hölle.
    Schaurige Szenen spielten sich in den hochschlagenden Flammen ab. In wilder Aufeinanderfolge sah das Mädchen mehrere Morde, die alle von ihrem Vater begangen wurden. Eine Zukunftsvision? Fast sdiien es so. Clarissa hielt den Atem an. Der Leib ihres Vaters fiel in sich zusammen. Langsam wurde der Leichnam zu Asche…
    Fünfzehn Minuten danadi besprach Clarissa mit dem Angestellten des Krematoriums die Überführung der Urne. Den Mann überlief es kalt. So nüchtern wie dieses Mädchen hatte noch niemand mit ihm gesprochen. Ihr Vater war doch eben erst verbrannt worden. Gab es denn nichts, das ihn mit ihr verbunden hatte? O ja, es gab sogar mehr, als dieser Mann ahnen konnte.
    Sobald geregelt war, was geregelt sein mußte, verließ Clarissa das Krematorium. Sie war ganz in Schwarz gekleidet. Ein schwarzer Schleier verbarg ihr blasses Gesicht. Ihre Augen glänzten zornig. Ein kleiner Park lag um das Feuerbestattungsinstitut. Der Herbst hatte die Blätter von den Bäumen geholt. Sie bedeckten in verschiedenen Brauntönen den Boden und waren verurteilt, auf die Fäulnis zu warten. Plötzlich hob sich ein Wind.
    Clarissa blieb mitten im Park stehen. Sie schaute zu den gelichteten Baumkronen hinauf, die von unsichtbaren Fäusten gerüttelt zu werden schienen.
    Ein eigenartiges Knurren mengte sich in das Geräusdi des Windes. Mehr und mehr verdichtete sich dieses Knurren, wurde zu einer hohlen, unnatürlichen Stimme, formte Worte… »Clarissa!«
    »Vater!« stieß das Mädchen erstaunt hervor. Sie zeigte keine Furcht. »Vater, warum hast du mir das angetan?«
    »Ich hatte genug vom Leben.«
    »Und genug von mir?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Warum hast du mich verlassen, ohne midi darauf vorzubereiten?«
    »Du wärst dagegen gewesen.«
    »Allerdings!« sagte Clarissa trotzig. »Und das mit Redit. Es war unfair…«
    »Du denkst immer nur an dich, Clarissa!« hallte die kräftige Stimme aus dem Nichts.
    »Du weißt, wie sehr ich das Alleinsein hasse, Vater!«
    »Du wirst nicht allein sein. Ich werde bei dir sein. Du wirst meiner Urne einen Ehrenplatz geben.«
    Clarissa fielen jene grauenvollen Szenen ein, die ihr die Flammen im Krematorium vorgegaukelt hatten: ihr Vater hatte Morde begangen. Sie sprach ihn darauf an. Er lachte böse.
    »Vielleicht werde ich dem Satan manchen Liebesdienst erweisen, mein Kind. Ich bin es ihm schuldig.. Schließlich hat er mich zu sich geholt, als ich ihn darum bat. Dafür kann er von mir verlangen, was er will.«
    Clarissa nickte langsam. Sie senkte den Kopf. »Und wenn ich mal Hilfe brauchen sollte…«
    »Ich werde für dich dasein, Clarissa. Und je schlimmer die Gemeinheit ist, um die du mich bittest, desto lieber werde ich sie ausführen!«
    Von einer Sekunde zur anderen legte sich der Wind wieder. Es war, als hätte jemand einen überdimensionalen Ventilator abgeschaltet. Oliver Blenford stieß ein schauriges Gelächter aus, das sich mehr und mehr von Clarissa entfernte, in die Weite der Sphären eintauchte und schließlich verklang.
    Das Mädchen setzte seinen Heimweg fort.
    ***
    Sie öffnete die Tür und betrat das Haus. Es war eine kleine Familienpension, die Ina und Charles Dysart gehörte. Clarissa warf die Tür hinter sich zu. Sie hatte nie verstanden, warum sich ihr Vater nie nach einer Wohnung umgesehen hatte. Was hatte ihm all die Jahre an diesem miesen alten Haus gefallen? Die Leute, die hier wohnten? Lauter verschrobene Typen waren das. Ein Schauspieler namens William Meredith, der sich für den größten Komödianten aller Zeiten hielt und kaum mal ein Engagement bekamt — weil man seine Größe nicht erkannte, wie er behauptete.
    Dann wohnte hier noch ein drogensüchtiger Kerl namens Richard Atherton. Alle Welt wußte, daß er dem Heroin rettungslos verfallen war, aber niemand redete darüber. Man tat so, als wisse man nichts davon. Und wenn Atherton kein Geld für einen neuen Push hatte und in seinem Zimmer wegen der nicht auszuhaltenden Entzugserscheinungen an den Wänden hochging, redeten die Dysarts von einer schlimmen Nierenkolik, die den armen Jungen mal wieder peinigte.
    Nierenkolik! Jedermann in dieser verlogenen Familienpension wußte, wie es wirklich um Atherton stand.
    Und Robert Gidding? Ein komischer Kauz, der sich Magier nannte. Er trat in verschiedenen Varietés auf, zauberte Kaninchen aus dem Zylinder und las in Telefonbüchern, die nicht geöffnet waren. Er war der

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