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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schrie hinter ihm her: »Ach, scher dich doch zum Teufel, du blöder Hund!«
    Er holte die Whiskyflasche unter dem Bett hervor.
    Eine halbe Stunde später war er stockbesoffen.
    ***
    Der Tote trat aus dem verfilzten Unterholz. Ein unheimliches Brausen heulte durch die hohen Wipfel der Bäume. Palmen und Eukalyptusbäume ächzten gespenstisch. Die Farne duckten sich weit dem Erdboden entgegen. Mit staksenden Schritten näherte sich der Tote der Zeltstadt.
    In den meisten Zelten war bereits das Licht gelöscht worden.
    Jetzt zeigte sich der Mond wieder am nächtlichen Himmel. Der Leichnam warf einen dünnen, langen Schatten.
    Das Monster blieb stehen. Es hob den Kopf. Man konnte meinen, der Tote würde nun lauschen.
    Hinter einer Zeltwand redeten drei Männer durcheinander. Sie lachten und scherzten. Einer erzählte einen Witz. Die anderen fingen brüllend zu lachen an. Dann machte jemand »Pst!«, und die Männer redeten nur noch mit gedämpfter Stimme weiter.
    Das unheimliche Monster setzte seinen Weg durch die Zeltstadt fort.
    Der Wind rüttelte an den Planen. Die Seilverstrebungen ächzten. Aber die Haken waren von Fachleuten in den festen Boden getrieben worden. Es konnte nichts passieren.
    Erneut blieb der wandelnde Leichnam stehen. Er drehte sich unschlüssig einmal um die eigene Achse. Seine Totenaugen schienen etwas zu suchen.
    Tapp-tapp-tapp…
    Er ging auf eines der Zelte zu.
    Tapp-tapp-tapp…
    Jetzt stand er vor dem Eingang. Seine dürre jedoch unwahrscheinlich kräftige Hand faßte nach dem Stoff. Der Tote zog die Pläne zur Seite, zuckte dann aber in dem Augenblick zurück, als Angus Portland mit wutverzerrtem Gesicht aus Lambeths Zelt stürmte.
    Portland schaute nicht links und nicht rechts.
    Er rannte auf sein Zelt zu und verschwand in der nächsten Sekunde darin.
    Starr blieb das unheimliche Monster inmitten der Zeltstadt stehen…
    ***
    Eine halbe Stunde nach Portlands Besuch verließ Jack Lambeth schwankend sein Zelt. Der Wind fauchte ihm ins Gesicht. Er breitete grinsend die Arme aus, damit der Wind eine breitere Angriffsfläche hatte. In seinen Achselhöhlen duftete ein herbes Männer-Deodorant. Er hatte sich Eau de Cologne in die Wangen gerieben und lutschte ein Pfefferminzplättchen, damit Dorothy nicht gleich die Whiskyfahne roch. Mochten die anderen von ihm denken, was sie wollten. Er begehrte Dorothy so sehr, daß es ihn beinahe um den Verstand brachte. Jetzt, wo er sie wiedergetroffen hatte, konnte er nicht verstehen, wie er es ohne sie so lange hatte aushalten können. Ja, sie war kalt und herzlos. Aber wenn sie mit einem Mann zusammen war, dann entfesselte sie unvorstellbare Naturgewalten. Lambeth redete sich ein: Wer sie einmal besessen hat, der kommt nicht mehr von ihr los. Es zieht ihn immer wieder zu ihr hin. Man kann sich dagegen einfach nicht wehren.
    Lautlos huschte er durch die Nacht.
    Schon stand er vor Dorothys Zelt. Sie schlief bestimmt schon, aber das störte Lambeth nicht. Er war verrückt nach ihr. Er brauchte sie. Sie durfte jetzt nicht schlafen.
    Er blickte sich um.
    Kein Mensch ahnte, was er vorhatte. Grinsend betrat er Dorothys Zelt. Nervös leckte er sich die Lippen.
    Zitternd knipste er das Nachtlämpchen an.
    Sie lag auf dem Rücken. Ihr feenhaftes Gesicht war völlig entspannt. Sie sah unendlich gut und edel aus. Ihr flammendrotes Haar wallte über das ganze weiße Kissen. Ein wundervoller Rahmen für dieses hübsche Gesicht.
    Lambeth beugte sich über sie und küßte ihre warmen Lippen. Sein begierdevoller Blick betrachtete ihre vollen Brüste, die sich deutlich unter dem dünnen Stoff des Nachthemds abzeichneten. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er konnte sich kaum noch beherrschen.
    Als er sich auf die Kante ihres Bettes setzte, schlug sie verwirrt die Augen auf. Sie erblickte Lambeth und war sofort zornig. Ihre grünen Augen funkelten in einer furchtbaren Wildheit. Es fiel ihr nicht ein, die Decke über ihren Busen zu ziehen. Schamgefühl war etwas, das sie nicht kannte.
    »Jack!« stieß sie gereizt hervor. »Du machst jetzt, daß du auf der Stelle aus meinem Zelt kommst!«
    Lambeth kicherte. »Ich denke nicht daran, Baby.«
    »Jack, ich…«
    »Ich muß dir unbedingt etwa erzählen«, sagte Lambeth blinzelnd.
    »Das hat bis morgen Zeit.«
    »Jetzt, wo du wach bist, wäre es doch unsinnig, daß ich gehe.«
    »Du bist betrunken.« Das klang nicht entrüstet, sondern verärgert.
    Lambeth hob die Hände. »Keine Sorge. Ich bin trotzdem immer noch Herr meiner

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