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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub
Autoren: A.F.Morland
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selbst. Und du kümmerst dich um die Gäste an der Bar.« Magoon hielt seiner Freundin die Hände mit nach oben gewendeten Handflächen hin. »Wir werden das Geld bald scheffeln, Baby. Das verspreche ich dir.«
    Sie verließen ihre Diskothek.
    Als sie die Tür abgeschlossen hatten, stieß drinnen die grausame Hexe ein höhnisches Gelächter aus, das jedoch weder Lissy noch Henry hörten.
    ***
    Ich fuhr den Peugeot in die Garage.
    Als ich mein Haus betrat, empfing mich das lästige Schrillen des Telefons. Ich machte dem Lärm ein Ende, indem ich den Hörer abnahm. Tucker Peckinpah war am anderen Ende des Drahtes.
    »Hallo, Partner«, sagte ich schmunzelnd.
    »Wie geht’s, Tony? Ich dachte, es wäre mal wieder an der Zeit, danach zu fragen.«
    »Es geht mir ausgezeichnet. Und Ihnen?«
    »Komme gerade aus Japan zurück. Wir möchten uns da mit einem Computerkonzern fusionieren.«
    »Goldhändchen will wieder mal einen neuen großartigen finanziellen Erfolg landen, wie?« sagte ich amüsiert. Peckinpah war auf geschäftlicher Basis ein Phänomen. Was immer er anfaßte, es wurde zu einem Erfolg. Er hatte auch meine Freundin unter Vertrag. Der Verlag, den er eigens für Vicky gegründet hatte, brachte alle ihre Bücher mit weltweitem Erfolg auf den Markt.
    Er fragte mich, wie Vicky mit dem Drehbuch vorankam.
    »Ich komme gerade von ihr«, antwortete ich. »Die erste Fassung ist beinahe fertig. Danach kommt das Feilen an den Dialogen.«
    Er fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihm zu dinieren. Ich nahm die Einladung gern an. Wir speisten in einem erstklassigen Lokal in der Innenstadt. Er hatte mir viel zu erzählen, und als er damit fertig war, hörte er dem zu, was ich ihm zu berichten hatte.
    Wir sprachen über die Spuk-Diskothek.
    »Haben Sie sich darum gekümmert?« fragte mich der Industrielle. Er war sechzig Jahre alt, rundlich, rauchte Zigarren, und sein Haar lichtete sich in letzter Zeit schon sehr.
    »Ich war mit Lance Selby da«, erwiderte ich.
    »Und? Was hat die Hexe getan?«
    »Fast nichts. Sie hat eine Schallplatte aufgelegt, das war eigentlich alles.« Peckinpah schaute mich an, als hätte er den Verdacht, ich würde ihn auf den Arm nehmen wollen. »Eine Schallplatte aufgelegt?«
    Ich nickte. »Mit einer gräßlichen Melodie. Lance wurde halb verrückt davon. Ich mußte ihn aus der Diskothek bringen, so hysterisch wurde er durch diese Musik.«
    »Und was weiter?«
    »Wir sind seither nicht mehr hingegangen.«
    »Heißt das, daß diese Hexe nach wie vor in jener Diskothek haust, Tony?«
    »Lance weigerte sich, noch mal dorthin zu gehen.«
    »Warum haben Sie nicht allein…?«
    »Ich war mit Mr. Silver für ein paar Tage in Schottland. Da war ein Werwolf aufgetaucht. Wir haben ihn zur Strecke gebracht.«
    »Werden Sie sich jetzt der Hexe widmen?«
    Ich nickte. »Darauf können Sie sich verlassen.«
    ***
    Ich kam nach neun nach Hause.
    Geruhsam wollte ich den Abend beschließen. Ich blätterte die Zeitung durch. Da sprang mir eine Kurzmeldung ins Auge.
    WITCH CORNER WIEDERERÖFFNET
    Wie wir kurz vor Redaktionsschluß erfahren haben, hat die Spuk-Diskothek in der Tanner Street, die vor ein paar Wochen von sich reden machte, ihre Pforten toieder geöffnet. Ihre neuen Besitzer heißen Lissy Vandem und Henry Magoon. Wir werden in unserer morgigen Ausgabe ausführlicher über das wiedereröffnete Witch Corner berichten.
    Ich hob senkrecht von meinem Sessel ab und eilte zum Fenster. Bei Lance Selby brannte noch Licht. Ich war sicher, daß ihn diese Neuigkeit brennend interessieren würde, deshalb ging ich zu ihm hinüber. Er öffnete auf mein mehrmaliges ungestümes Klingeln. Seine Miene war irgendwie leidend. Er gefiel mir nicht. Er machte einen kranken Eindruck auf mich.
    Seit wir im Witch Corner gewesen waren, hatte sich Lance irgendwie verändert. Er war furchtsam und schreckhaft geworden. Und er zog sich vor mir zurück.
    Keine zehn Pferde hätten ihn in die. Diskothek zurückgebracht. Er war nicht einmal mehr bereit, mit mir über das Witch Corner zu sprechen. Ich hatte das gerade bei ihm äußerst befremdend gefunden. Lance war normalerweise ein mutiger Mann. Und er haßte Hexen, Teufel und Dämonen genau so sehr wie ich. Deshalb konnte ich nicht verstehen, daß er von jener Spuk-Diskothek so plötzlich nichts mehr wissen wollte.
    Da ich gemerkt hatte, wie sehr ihn jedes Wort über das Witch Corner gequält hatte, hatte ich bald aufgehört, davon zu sprechen. Doch nun war eine neue Situation eingetreten. Ich
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