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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub
Autoren: A.F.Morland
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beunruhigt hinter dem Ohr. »Meinst du, daß die Hexe versuchen wird, Lissy Vandem in den Tod zu treiben?«
    Lance hob langsam die Schultern. Er schien um viele Jahre älter geworden zu sein. Er war saft- und kraftlos. Ein verbrauchter Mensch war er, der die Freude am Leben schon beinahe verloren zu haben schien.
    »Ich habe den Verdacht«, sagte er schleppend, »daß Claudia Kent die Absicht hat, ihre Diskothek demnächst wieder zu übernehmen… Dann nimmt das Unheil wieder seinen Lauf, und niemand wird ihrem schändlichen Treiben Einhalt gebieten können.«
    »Wie kann sie dieses Ziel erreichen, Lance?« fragte ich aufgeregt.
    »Sie hat unzählige Möglichkeiten. Hexen sind Bräute des Satans, wie du weißt. Wenn sie Hilfe brauchen, ist der Teufel immer rasch zur Stelle.«
    »Gibt es denn keine Chance, ihr einen Riegel vorzuschieben?« fragte ich, während ich merkte, wie meine Handflächen feucht wurden.
    »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, sie zur Strecke zu bringen. Dazu wäre es aber nötig, ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüberzüstehen. Wir beide haben versucht, diese Konfrontation zu erzwingen. Aber Claudia Kent hat uns abblitzen lassen.«
    Ich fletschte wütend die Zähne. »Ich krieg’ sie dran!« fauchte ich, und in meiner Brust loderte die eiskalte Flamme des Hasses. »Ich zwinge dieses Biest in die Knie. Es muß mir gelingen. Ich will nicht, daß Lissy Vandem so endet wie all die anderen unschuldigen Mädchen, die von Claudia Kent in den Tod getrieben wurden.«
    ***
    Sperrstunde.
    Magoon massierte die müden, brennenden Augen. Lissy stand bei der Kasse und zählte das Geld. Alle Gäste waren gegangen. Auch Tony Ballard hatte sich in seinen Peugeot gesetzt und war nach Paddington abgerauscht.
    Magoon durchquerte das Lokal. Er stellte sich hinter seine Freundin, schlang seine kräftigen Arme von hinten um sie, preßte sie fest an sich und küßte ihren Nacken. »Wie fühlst du dich, Liebes?« fragte er fürsorglich.
    »Ein wenig abgespannt. Es war viel zu tun.«
    »Nur eine natürliche Müdigkeit… Und sonst?« Diese Frage klang lauernd.
    »Nichts sonst. Ich freue mich aufs Bett. Ich werde schlafen wie ein Murmeltier.«
    Magoon drehte Lissy herum, »Bist du wirklich okay?«
    »Was soll die Frage, Henry? Natürlich bin ich okay. Ich fühle mich ausgezeichnet, ehrlich. Nur eben… abgespannt. Was hast du denn? Während des ganzen Abends hast du mich beobachtet. Versuch das jetzt nicht abzustreiten. Ich habe es bemerkt. Du hast mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Warum tust du das? Traust du mir nicht mehr?«
    Magoon lächelte verlegen. »Sag doch nicht so etwas, Baby. Es ist nur… Verdammt noch mal, ich mache mir eben Sorgen um dich.«
    Lissy stupste seine Nasenspitze. »Das ist zwar furchtbar nett von dir, aber wirklich nicht nötig.«
    »Na schön. Dann mach jetzt schnell, damit wir von hier wegkommen.«
    »Ich bin gleich soweit. Trage du inzwischen die Getränkekisten zum Wagen.«
    Magoon schleppte die Kisten mit den leeren Flaschen aus der Diskothek. Er stellte sie neben dem Eingang ab und lief dann um die Ecke, um den Kombi zu holen.
    Mit Schwung stellte er die Kisten auf die Ladefläche. Da bemerkte er plötzlich aus den Augenwinkeln, wie die Diskothektür, wie von Geisterhand bewegt, zuklappte. Magoon zuckte hoch.
    Er stieß sich den Kopf an der hochgestellten Ladeklappe. »Au!« Sein Gesicht wurde von einem heftigen Schmerz verzerrt.
    Im selben Moment knallte die Eingangstür zu. Magoon brach der kalte Angstschweiß aus.
    »O mein Gott!« stöhnte er. »Lissy!«
    Aufgeregt rannte er zur Tür. Sie war abgeschlossen. Und in der Diskothek erklang auf einmal wieder diese scheußliche Flötenmelodie…
    ***
    »Lissy!« krächzte Magoon in größter Sorge um sein Mädchen. Er trommelte mit den Fäusten gegen die Tür. Mit den Füßen trat er gegen das Holz. Er war wie von Sinnen. Lissy! Ballard hatte gesagt, er solle sie keinen Moment aus den Augen lassen, und was hatte er getan? Er hatte die Diskothek verlassen. O Himmel, was für ein Idiot war er bloß. Er hatte das Schicksal regelrecht herausgefordert, hatte Lissy dieser gottverfluchten Hexe bedenkenlos überlassen…
    Lissy! Sie war in Gefahr.
    O nein. Lissy, Lissy, Lissy!
    Keuchend sprang Magoon zurück. Dann warf er sich mit voller Wucht gegen die Tür. Ein heftiger Schmerz raste durch seine Schulter. Er achtete nicht darauf, nahm einen neuerlichen Anlauf, rannte noch einmal gegen die Tür.
    Dem vierten Ansturm war das Schloß nicht
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