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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub
Autoren: A.F.Morland
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hypnotisiert.«
    »Diesen Blick bemerkte ich bei Lissy«, preßte Magoon hervor. Er schaute zur Theke hinüber, wo sein Mädchen die zahlreichen männlichen Gäste bediente. Sie lachte mit ihnen, war gut gelaunt, gab sich kokett, arbeitete flink und fand zwischendurch immer noch Zeit für ein paar freundliche Worte. »Heute ist sie wieder völlig… normal«, sagte Magoon kopfschüttelnd. »Ich kann das alles nicht begreifen, Mr. Ballard. Was hat das, was gestern nacht passiert ist, zu bedeuten?«
    Mir war klar, daß sich Claudia Kent diesen Scherz geleistet hatte, und ich sah an Magoons Augen, daß er im Grunde genommen dasselbe dachte wie ich. Nur… er wagte nicht, darüber zu sprechen.
    Was hatte die Hexe tatsächlich mit diesem Spiel vorgehabt? Hatte sie Magoon nur mal zeigen wollen, wie leicht es ihr fiel, ihm auf der Nase herumzutanzen? Sie konnte Lissy Vandem verschwinden und wieder erscheinen lassen. Wo war Lissy gewesen, als sie verschwunden war?
    Von Lissy würden wir das sicherlich nicht erfahren. Entweder hatte die Hexe ihr striktes Stillschweigen aufgetragen, oder Claudia Kent hatte dem Mädchen einfach die Erinnerung genommen. So oder so würde Lissy uns nicht sagen können, was wir wissen wollten.
    Also mußten wir uns an Claudia halten. Ich fragte Magoon: »Kann ich die Schallplatte sehen?«
    Henry Magoon machte ein verzweifeltes Gesicht. »Tut mir leid, Mr. Ballard. Das Teufelsding ist verschwunden. Ich wollte mir die Platte gestern nacht noch genauer ansehen, aber sie lag nicht mehr auf dem Teller. Später habe ich unsere gesamte Schallplattensammlung auf den Kopf gestellt. Und heute habe ich wieder zwei Stunden verschwendet, um die Single aufzustöbern. Sie ist nicht mehr da.«
    Boney M. beendete seinen Song. Magoon versuchte witzig zu sein. Er rief etwas ins Mikrophon und lachte dazu gekünstelt. Dann schaltete er auf Stereo-Tonband um. Eine spanische Pop-Gruppe legte mit Full Speed los.
    Magoon hatte wieder Zeit für mich. Mit sorgenverhangenem Blick schaute er mich an. »Was braut sich hier zusammen, Mr. Ballard?«
    »Ich wollte, ich könnte es Ihnen sagen«, seufzte ich.
    »Was raten Sie mir? Was soll ich tun? Wie soll ich mich verhalten? Ich mache mir Sorgen um Lissy. Wenn es nur um mich ginge, wäre das nicht so schlimm. Ich habe nach wie vor keine Angst vor dieser verdammten Hexe. Aber wenn sich dieses Biest an Lissy heranmacht, sehe ich rot. Lissy ist meine Schwachstelle. Nur da bin ich verwundbar.«
    Ich hob die Schultern. »Ich kann Ihnen nur empfehlen, gut auf Lissy aufzupassen. Weichen Sie nicht von ihrer Seite…«
    Magoon nickte langsam. »Ich will versuchen, sie im Auge zu behalten.«
    »Sowie sich Claudia Kent einen neuen faulen Zauber einfallen läßt, rufen Sie mich an, klar? Auch wenn es mitten in der Nacht ist. Ich möchte, daß Sie wissen, daß ich rund um die Uhr für Sie da bin, Mr. Magoon.«
    »Vielen Dank, Mr. Ballard. Sie sind sehr hilfsbereit.«
    »Ich wünschte, ich könnte im Augenblick mehr für Sie tun.«
    ***
    Ich mußte Lance Selby zwingen, mir zuzuhören.
    Als der Name Witch Corner fiel, winkte er sofort ab. Erst als ich meinen Freund anbrüllte — ich machte das nicht gern —, nickte er deprimiert und seufzte: »Okay, Tony. Schieß los.«
    »Claudia Kent kann diese eigenartige Melodie gezielt einsetzen«, behauptete ich. »Wir haben sie beide gehört, aber nur dich hat sie krank gemacht. Du warst der Meinung, mein magischer Ring hätte mich vor den bösen Klängen bewahrt. Doch seit gestern weiß ich, daß das nicht stimmt. Lissy Vandem und Henry Magoon waren in derselben Lage wie wir. Auch sie hörten beide diese geheimnisvollen Flötentöne, aber nur Lissy hat darauf reagiert.«
    Lance schaute mich mit großen, glänzenden Augen an. »Das Mädchen«, sagte er schleppend, »ist in großer Gefahr, Tony.«
    »Ich hab’ sie gestern abend gesehen. Sie war quietschvergnügt, nicht so geknickt wie du.«
    »Sie ist trotzdem in großer Gefahr. Sie hat die Melodie jetzt bestimmt genau so in sich wie ich. Dies ist der erste Schritt auf die Hexe zu. Lissy Vandem und ich wurden durch diese Töne in den Bann der Hexe geschlagen.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Lissy muß der Diskothek ab sofort fernbleiben«, antwortete mein Freund eindringlich. »Nur so kann sie sich dem weiteren Einfluß dieser Hexe entziehen. Tut sie das nicht, wird sie unweigerlich in einen gefährlichen Strudel hinabgerissen, aus dem kein Mensch sie mehr zu retten vermag.«
    Ich kratzte mich
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