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GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

Titel: GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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heißt Mordio, wie uns die kleine hölzerne Kreatur verraten hat«, sagte ich.
    Ross rieb seine feuchten Handflächen an den Hosenbeinen trocken. »Die Sache kann jetzt verdammt gefährlich werden, nicht wahr?«
    »Keine Sorge. Du gerätst nicht ins Schußfeld«, antwortete ich. »Im übrigen ist Mordio nicht der erste Hexer, mit dem ich zu tun habe. Es ist noch nicht allzulange her, da schickte ich Rajasinha, den Hexer von Colombo, für alle Zeiten zur Hölle, und mit Mordio werde ich ebenso verfahren – die verdammten Puppen mit eingeschlossen!«
    Ross leckte sich benommen die Lippen. All sein Mut hatte ihn verlassen. Er zitterte am ganzen Leib und konnte sich nicht beruhigen.
    »Capone und Mordio. Was für ein grauenvolles Gespann!« sagte Ross erschüttert.
    »Die beiden sind schuld am Tod deines Vaters, Hector!« sagte ich eindringlich.
    Das gab den Ausschlag. Ross zitterte plötzlich nicht mehr. Seine Augen nahmen einen harten Ausdruck an. Sein Kinn schob sich vor. Er atmete tief und heftig.
    »Okay, ich führe euch zu Mordio.«
    »Er wird gestehen, daß er die Puppen in Capones Auftrag geschickt hat!« sagte Mr. Silver mit düsterer Miene. »Und sobald wir dieses Geständnis haben, wandert Brian Capone lebenslänglich ins Gefängnis. Dann gibt es weit und breit nur noch dein Sägewerk, Hector. Ich seh’s schon kommen. Du wirst noch mal ein steinreicher Mann.«
    Ross senkte den Blick. »Geld. Was ist schon Geld. Ich würde gern darauf verzichten, wenn dafür noch mein Vater leben würde.«
    »Was geschehen ist, können wir nicht mehr ungeschehen machen«, sagte ich ernst. »Aber wir können verhindern, daß noch mehr passiert.«
    Ross nickte fest. »Kommt. Ich führe euch zu Mordio!«
    ***
    Die Tür ging auf. Capones dicker Kopf erschien. »Schläfst du schon, Baby?« flüsterte er.
    »Nein«, antwortete Jessica.
    Er kicherte und trat ein, schloß die Tür schnell hinter sich und kam zu ihrem Bett. Sie machte Platz für ihn, indem sie ein Stück zur Seite rückte. Als er sich setzte, schaukelte die ganze Liegestatt. Er trug seinen violetten Pyjama, in den sein Monogramm gestickt war. Und er hatte sich eigens für sie mit dem teuren Herrenparfüm besprüht, das er sich aus Paris schicken ließ.
    »Wäre furchtbar schade gewesen, wenn du schon geschlafen hättest, Baby«, knurrte Capone, und seine Hände begannen sie unter der Decke zu begrabschen.
    Jessica war jedoch nicht bei der Sache. Sie mußte immerzu an den unheimlichen, buckligen Kerl denken, den Brian in seinem Haus empfangen hatte. Er merkte schnell, daß sie mit ihren Gedanken woanders war. Ärgerlich setzte er sich auf.
    »Ist dir nicht gut – oder was?«
    »Ich hätte eine Frage, Brian. Sie läßt mich einfach nicht los«, sagte Jessica zögernd.
    »Jetzt? Mitten in der Nacht hast du eine Frage? Die muß aber verdammt wichtig sein.«
    »Für mich schon.«
    »Na schön, ich höre.«
    »Aber du darfst mir deswegen nicht böse sein.«
    »Wie lange willst du mich noch hinhalten?« fragte Capone verdrossen.
    »Ich… ich mußte noch mal zur Toilette …. als du …. als dieser Mann … Also, ich habe den Kerl unten in der Halle gesehen. Er sah schrecklich aus. Was ist das für ein Mann, Brian? Was wollte er von dir? Man bekommt die Gänsehaut, wenn man ihn ansieht.«
    Capone machte blitzschnell Licht, und als Jessica seinen Blick sah, erschrak sie. Er zischte mit kleinen grauen Flecken an den Wangen: »Hör zu, Baby. Wenn du dir Kummer ersparen willst, vergiß den Knaben ganz schnell wieder, klar? Sonst kann ich nämlich für nichts garantieren!«
    ***
    Mordio hatte zehn neue Puppen geschnitzt. Eine sah aus wie die andere. Er war stolz auf sein Werk und grinste zufrieden. Nun würde er ihnen mit Hilfe der Schwarzen Magie ihr böses Leben einhauchen, und sie würden seinen Befehlen gehorchen, wie verrückt diese auch immer sein mochten.
    Mordio wohnte in einem uralten Holzhaus mitten im Wald. Die Pfade, die hierher führten, waren größtenteils verwildert, denn keiner wagte sich in Mordios Nähe. Er hatte beizeiten dafür gesorgt, daß die Leute Angst vor ihm hatten. Eine Angst, die er ihnen ins Herz gepflanzt hatte. Eine Angst, die sie niemandem erklären konnten. Sie war einfach vorhanden. Und so blieben die Bewohner von Wantage seinem Haus fern.
    Inmitten des großen düsteren Raumes war eine große Feuerstelle aus Natursteinen angelegt.
    Es war kein gewöhnliches Feuer, das hier loderte.
    Mordios Puppen hockten ringsherum auf Bänken, um an der

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