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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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das ist sie jetzt nicht mehr«, erwiderte Taxier. Er blickte auf seine Taschenuhr. »In dreißig Minuten kommt der Zug von London hier durch.«
    »Ja. Auf den warte ich«, sagte Ferdy Dunlop. Es klang, als würde er wie ein Wolf knurren. Ron Taxier musterte den Jungen verwundert. Was war mit Ferdy bloß los? Er war kaum wiederzuerkennen…
    ***
    Da war das Knarren wieder.
    Joe Napels wurde davon langsam verrückt. Er legte die Karten zitternd weg und drehte sich um.
    »Was ist denn nun schon wieder?« fragte Ritchie Badmin ärgerlich.
    »Sag mal, sitzt du auf deinen Ohren, oder bist du schwerhörig?«
    »Hat es vielleicht schon wieder geknarrt?« fragte Badmin höhnisch.
    »Nun sieh mal an, das hat es!« gab Napels wütend zurück. »Verdammt noch mal, ich bin doch nicht meschugge. Wieso kann immer nur ich dieses Geräusch hören?«
    »Was sich einer einbildet, das kann immer nur derjenige hören, der es sich einbildet.«
    »Dann waren es diesmal wohl nicht mal die Kisten, he?«
    »Es war alles bestens, und ich war gerade dabei, den Pot zu gewinnen.«
    »Ich pfeife auf den Pot. Ich sage dir, mit diesen Särgen stimmt irgend etwas nicht.«
    »Sag mal, warst du deswegen schon mal beim Arzt? Du leidest an ‘nem ausgewachsenen Verfolgungswahn!«
    »Ich laß mich von dir nicht aufziehen. Ich weiß, daß mit diesen drei Särgen irgend etwas nicht in Ordnung ist.«
    »Hör mal, können wir uns nicht nach diesem Spiel darüber unterhalten? Ich bin seit langem endlich mal daran, zu gewinnen.«
    »Ich hab’ keinen Nerv mehr für die Karten«, brummte Joe Napels unwillig.
    »Wenn ich dir die Freude mache, nochmal nachzusehen, würdest du dann das Spiel zu Ende spielen?«
    »Vielleicht.«
    Badmin erhob sich ächzend. »Viel schlimmer als mit drei Särgen durch die Nacht zu fahren, ist es, die Reise in Gesellschaft eines Verrückten zu machen.« Er begab sich zu den Särgen.
    Napels’ Züge wurden hart. Er hatte sich ebenfalls erhoben und preßte nun die Lippen furchtsam aufeinander. Badmin erreichte die Särge, und in dem Augenblick, wo er sich über den ersten beugte, passierte es…
    ***
    Krachend splitterte das Holz der Sargdeckel, als wäre in allen drei Särgen gleichzeitig eine Bombe gezündet worden. Holzteile flogen Ritchie Badmin um die Ohren. Der Mann stieß einen entsetzten Schrei aus. Einige Splitter hatten seine Haut aufgeritzt. Blut rann ihm übers Gesicht. Joe Napels traute seinen Augen nicht. Fassungslos beobachtete er das grauenerregende Schauspiel, das sich ihm nun bot. Badmin wich mit eckigen Bewegungen von den Särgen zurück. Sein Gesicht war von namenlosem Grauen verzerrt. Er hob abwehrend die Arme, während er immer wieder aus vollem Halse grelle Schreie ausstieß.
    Sie richteten sich gleichzeitig auf.
    Wie Sprungfedern kamen die Dämonen aus dem Sarg: Zodiac und zwei von seinen Gehilfen. Der dritte hatte sich bereits um Ferdy Dunlop, den Streckenwärter, gekümmert. Alles klappte so, wie Zodiac es sich vorgenommen hatte. Diesmal würde es keine Panne geben. Diesmal würde er einen Triumph erringen, den man ihm im Reich der Dämonen hoch anrechnen würde.
    Die grausigen Gestalten verließen die Särge.
    Zodiac wies auf Badmin und Napels. Sein bleiches Totengesicht war haßverzerrt. »Los, Brüder!« schrie er mit donnernder Stimme. »Macht sie euch Untertan!«
    Die beiden Dämonen befolgten Zodiacs Befehl auf der Stelle.
    Sie näherten sich Badmin und Napels. Badmin fing an, mit Paketen um sich zu werfen. Er brüllte, so laut er konnte, doch niemand konnte ihn außerhalb des Gepäckwagens hören. Mit immer schwereren Paketen versuchte er sich den Dämon vom Leib zu halten, doch der Abgesandte der Hölle war dadurch nicht aufzuhalten. Schon war der Dämon bei ihm. Ein letzter Schrei. Dann verstummte Ritchie Badmin. Vom Dämon war plötzlich nichts mehr zu sehen. Er hatte sich in Badmins Körper eingenistet.
    Joe Napels versuchte zu fliehen.
    Er warf alles hinter sich um, das ihm geeignet erschien, seinen Verfolger aufzuhalten. Mit langen Sätzen flog er auf die Tür zu, die aus dem Gepäckwagen führte, doch der Dämon, der sich in Zodiacs Auftrag um ihn kümmern sollte, flitzte an ihm vorbei und erreichte vor ihm die Tür. Napels prallte mit schreckgeweiteten Augen zurück. Das Scheusal stieß ein schauriges Lachen aus.
    »Wir beide, Joe Napels«, zischte die Bestie aus der Unterwelt, »wir beide werden eins werden, zur Pein der Menschheit und zum Ruhme des Schattenreiches.«
    Napels’ Augen glänzten

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