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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und ich setzte sie unter Druck, indem ich behauptete, ich würde allein nach London zurückkehren, wenn sie nicht mitkäme. Natürlich hätte ich das nicht wirklich getan, denn es kam für mich nicht in Frage, sie gerade dann im Stich zu lassen, wenn sie mich am dringendsten brauchte. Aber das konnte sie ja nicht wissen.
    Sie wurde wütend, sagte, ich wäre nicht fair, und ich hätte kein Recht, ihr auf diese Weise das Messer an die Brust zu setzen. Sie steigerte sich in ihren Zorn immer weiter hinein. Natürlich trugen ihre angegriffenen Nerven dazu auch ein gerüttelt Maß bei. Und schließlich schrie sie, ich solle doch hingehen, wo der Pfeffer wächst, wenn ich es mit ihr nicht mehr aushalten könne.
    Danach fing sie haltlos zu weinen an, und ich benötigte eine halbe Stunde, um sie halbwegs zu beruhigen.
    Eine weitere halbe Stunde ging dafür drauf, Vicky klarzumachen, daß ich nur ihr Bestes wollte. Allmählich begann sie, das einzusehen, und sie gab endlich zu, daß sie eigentlich ja auch schon lange die Nase von diesem Job voll hatte, aber da wäre doch dieser Vertrag…
    Ich hakte sofort ein: »Peckinpahs Anwälte werden den Knoten, der dich an diesen Vertrag bindet, für uns lösen.« Tucker Peckinpah war ein reicher, britischer Industrieller, mit dem ich eine recht außergewöhnliche Partnerschaft eingegangen war. Er hatte mir vor Jahren ein Konto eingerichtet, von dem ich unbegrenzt abheben durfte. Somit hatte ich keinerlei finanzielle Probleme und konnte mich ganz auf die Jagd von Geistern und Dämonen konzentrieren.
    Mein Einwand war in der Lage, Vickys Bastion einzureißen. Sie erklärte sich seufzend damit einverstanden, daß ich Peckinpahs Anwälte für uns mobilisierte.
    Ich küßte meine Freundin. »Ich wußte, daß letztlich doch deine Vernunft siegen würde«, sagte ich zufrieden.
    »Ein bißchen schäbig komme ich mir trotzdem vor«, sagte Vicky kleinlaut.
    Ich grinste. »Brauchst du nicht. Verträge sind schließlich dazu da, um gebrochen zu werden.«
    Meine Freundin lachte, und das hatte ich damit erreichen wollen. »Also, du hast vielleicht komische Ansichten…«
    Ich begab mich zum Telefon und ließ mich von dem Mädchen in der Zentrale mit Tucker Peckinpah in London verbinden.
    Das Gespräch dauerte sechs Minuten. Als ich den Hörer in die Gabel zurücklegte, rieb ich mir erfreut die Hände. »Die Sache ist so gut wie geritzt. Wir machen morgen noch Chicago – und dann geht es zurück in die schöne, weit weniger strapaziöse Heimat.«
    Vicky legte mir ihre nackten Arme um den Hals und küßte mich innig. »Wir werden uns für mehrere Wochen in unser Haus in der Chichester Road einschließen und niemandem öffnen, okay?«
    Ich zwinkerte ihr zu und knurrte: »Ja. Und ich verspreche dir, daß es herrlich sein wird…«
    Es klopfte.
    Vicky verschwand im Bad.
    »Ja, bitte?« rief ich zur Tür.
    Mr. Silver trat ein. Er trug immer noch seinen schwarzen Smoking.
    »Was ist?« fragte ich ihn. »Fürchtest du dich allein?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren, ein ehemaliger Dämon und seit geraumer Zeit mein Freund und Kampfgefährte, blickte mich mit seinen perlmuttfarbenen Augen sorgenvoll an. »Ich hab’ da so eine blöde Vorahnung, Tony«, sagte er ernst. »Wir werden doch morgen nach Chicago weiterreisen…«
    Plötzlich war meine Erinnerung an jenes Telefongespräch wieder voll da. Ich nickte schnell. »Ja, Silver?«
    Der Ex-Dämon konnte in Streßsituationen Dinge tun, die für einen Normalsterblichen unvorstellbar waren. Hin und wieder gelang es Mr. Silver auch, einen Blick in die Zukunft zu werfen.
    »Unheil wartet auf uns in Chicago, Tony«, sagte Mr. Silver ernst, und ich hatte keinen Grund, ihm nicht zu glauben. In solchen Dingen irrte sich mein Freund niemals.
    »Was wird geschehen?« fragte ich den Ex-Dämon unangenehm berührt.
    Der Hüne hob die massigen Schultern. »Ich weiß es leider nicht genau. Der Blick in die Zukunft war ziemlich getrübt…«
    Ich warf einen schnellen Blick auf die Badezimmertür. »Besteht auch für Vicky Gefahr?«
    »Schon möglich.«
    Meine Augen richteten sich auf den schwarzen Stein meines magischen Ringes.
    »Eine neue Herausforderung der Geschöpfe des Grauens«, sagte Mr. Silver bestimmt.
    Meine Miene verkantete. Meine Backenmuskel zuckten hart. »Na schön«, sagte ich mit heiserer Stimme. »Ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen.«
    ***
    Ed Comstock näherte sich mit langsamen Schritten dem erstarrten Mädchen. Seine zuckenden Hände

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