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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und grub aus dem Kissenberg das Telefon aus.
    ***
    Ed Comstock stand am Ufer des Michigansees.
    Die schwarze Wasserfläche sah aus wie poliertes Glas. Es war bewölkt.
    Kein Stern war am nächtlichen Himmel zu sehen. Der Untote wandte sich um. Höllische Impulse hatten ihn hierhergeführt. Ganz in der Nähe war der Chicago Corinthian Yacht Club, in dem eine feuchtfröhliche Weihnachtsfeier abgehalten wurde. Der kalte Wind trug Musik und Gelächter zu Comstock herüber. Seine Miene nahm einen galligen Ausdruck an. Haß kerbte sich in seine Züge. Haß auf alles, was lebte, was glücklich und fröhlich war.
    Das schrille Gelächter eines Mädchens ließ Comstock zusammenzucken.
    Er drehte sich in diese Richtung. Seine Hände öffneten und schlossen sich wie stählerne Greifwerkzeuge. Der Untote hatte mit einemmal den unbändigen Wunsch, einen Mord zu begehen. Er wollte töten. Leben vernichten.
    Das Leben dieses lachenden Mädchens.
    Comstock setzte sich sofort mit schleppenden Schritten in Bewegung. Auf dem nahe gelegenen Parkplatz stand eine Menge Fahrzeuge.
    Das lachende Mädchen und ein junger blonder Mann, mehr als einsachtzig groß, eingehüllt in eine dicke Fuchsjacke, eilten zwischen den Wagenreihen hindurch. Plötzlich blieb der betrunkene Junge stehen.
    Gleich darauf rief das Mädchen kichernd: »Laß das doch, Helmut. Mein Gott, seid ihr Deutschen denn nicht zu bremsen, wenn euch die Leidenschaft gepackt hat? Ich müßte zehn Hände haben, um dich abwehren zu können.«
    Der Lange grinste breit. »Laß dich doch treiben, Baby, okay? Und Onkel Helmut aus good old Germany zeigt dir, wie man’s anstellen muß, wenn man den Himmel auf Erden erleben möchte.«
    »Papperlapapp«, kicherte das Mädchen. »Ob Deutsche oder Amerikaner. Ihr Männer seid im Grunde genommen alle gleich. Ihr klopft große Sprüche, und wenn es darauf ankommt, euren Mann zu stehen, zeigt sich, daß hinter eurer großen Klappe nichts dahinter ist.«
    Der Deutsche erwiderte mit seinem gefärbten Amerikanisch: »Na warte, in einer halben Stunde werde ich dir das Gegenteil beweisen.«
    Sie eilten zu einem weinroten Volkswagen.
    Comstock folgte ihnen ohne Eile.
    Als der Lange die Wagenschlüssel aus der Hosentasche zog, trat Ed Comstock in das Blickfeld des beschwipsten dunkelhaarigen Mädchens. Aus ihrem Gesicht wich alle Farbe, als sie des Mannes ansichtig wurde. Sie war so entsetzt, daß sie für einen Moment die Sprache verlor.
    Der lange Deutsche wollte den Wagen aufschließen.
    Sein Blick streifte unwillkürlich das verstörte Gesicht des Mädchens. »Um Himmels willen, Alicia, was ist denn mit dir los?« fragte er besorgt.
    Sie konnte immer noch nicht sprechen. Ihre dunkelbraunen Augen starrten in Comstocks Richtung. Ihre zitternde Hand wies auf den unheimlichen Alten, der zwischen zwei Straßenkreuzern stand und sie mit seinen leeren Augen furchterregend anglotzte.
    »Da!« druckste Alicia schließlich krächzend heraus. »Da, Helmut!«
    Der Lange fuhr gereizt herum. Er erwartete, irgendeinen Kerl zu sehen, der möglicherweise an der Weihnachtsfeier des Yachtklubs teilgenommen hatte und jetzt im Suff seine Rechte auf Alicia geltend machen wollte.
    Als er den häßlichen Alten mit seinem zerzausten grauen Haar und den leichenblassen Zügen erblickte, fuhr ihm unwillkürlich ein Eissplitter ins Herz.
    – Ed Comstock kam näher.
    Alicia versteckte sich ängstlich hinter dem großen Deutschen. »Sag, er soll weggehen, Helmut. Ich habe Angst vor ihm! Was will der Alte von uns?«
    Der Deutsche streckte Ed Comstock entschlossen die linke Hand entgegen. »Stop, Opa! Keinen Schritt weiter, oder es kracht. Meine Freundin fürchtet sich vor dir. Also kratz die Kurve und erschrecke jemand anderen, okay?«
    Comstock reagierte nicht auf Helmuts Worte.
    Der blonde Junge wurde wütend. »Sag mal, du hast wohl Bohnen in den Ohren!« schrie er den Alten an. »Ich sagte, du sollst verschwinden!«
    Comstock ging weiter.
    »Helmut!« stöhnte das Mädchen hinter dem Deutschen. »Helmut, was ist das für ein unheimlicher Kerl? Der… der scheint nicht mehr zu leben …«
    »Blödsinn. Wenn er nicht leben würde, könnte er nicht auf seinen Stelzen stehen«, gab der Lange zurück.
    »Sieh dir seine Augen an. Das sind die Augen eines Toten!«
    »Nun laß doch den Quatsch, Alicia!« rief Helmut ärgerlich. Dann machte er einen schnellen Schritt auf Comstock zu. »So, Freundchen, und jetzt machst du schleunigst kehrt und stakst dorthin zurück, woher du

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