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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Braucht ihr eine Extraeinladung, oder laßt ihr euch endlich herbei, zu uns zu kommen, damit wir mit dem Unterricht beginnen können!«
    Mrs. Jordan wandte sich abrupt um und verschwand wieder.
    Yvonne streckte ihr die Zunge heraus und zischte: »Alter Drachen! Wenn sie nur auf jemandem herumhacken kann, dann fühlt sie sich wohl!«
    »Jetzt haben wir die elende Peitschenknallerin verärgert«, kicherte Linda.
    Yvonne zog ihr Trikot an. »Ja. Jetzt wird sie uns wieder bis zum Umfallen schinden, dieser widerliche Quälgeist.«
    Die Mädchen eilten in den Ballettsaal und nahmen ihre gewohnten Plätze ein.
    »Na endlich!« sagte Mrs. Jordan mürrisch.
    »Qua-qua-qua«, erdreistete sich Yvonne darauf zu erwidern.
    Mrs. Jordans gestrenger Blick durchbohrte sie. »Wie war das?«
    »Ich habe nichts gesagt«, entgegnete Yvonne.
    »Ich finde es nicht gerade besonders mutig, wenn man nicht zu den Dingen steht, die man tut oder sagt, Miß Yvonne.«
    Das blonde Mädchen senkte den Blick und schwieg.
    »Nun!« sagte Mrs. Jordan in scharfem Ton.
    Yvonne preßte die Lippen fest aufeinander. Ihre blauen Augen waren auf den spiegelblanken Boden geheftet.
    »Ich erwarte von Ihnen, daß Sie sich für Ihr ungebührliches Benehmen entschuldigen, Miß Yvonne!« zischte Mrs. Jordan giftig.
    Darauf kannst du lange warten, verflixte Hexe! dachte Yvonne. Aber da gab ihr Linda einen sanften Stoß, und sie murmelte: »Bitte entschuldigen Sie…«
    »Lauter! Ich habe nichts gehört! Miß Yvonne, also wenn das mit Ihnen nicht anders wird, muß ich demnächst ein ernstes Wort mit Ihrem Vater reden!«
    »Entschuldigen Sie, Mrs. Jordan«, sagte Yvonne etwas lauter. »Es tut mir leid, daß ich zu spät zum Unterricht gekommen bin, und ich bedaure, daß ich vorhin frech war!«
    »Na also«, nickte Mrs. Jordan. Dann klatschte sie in die Hände, um die Aufmerksamkeit aller Schülerinnen auf sich zu lenken und sagte: »Wir beginnen zunächst mit ein paar Lockerungsübungen und wiederholen dann die Schrittkombinationen, die wir gestern durchgenommen haben.«
    Sie hob die Hände, als wollte sie dirigieren.
    Da gellte ein entsetzter Schrei durch das Studio, und im selben Moment blieb allen Mädchen fast das Herz stehen, denn in der Tür standen sieben in schwarzes Leder gekleidete Rocker, die die Ballettschülerinnen mit ihren schrecklichen Totenfratzen grauenerregend anstarrten…
    ***
    Don Baccala stieß ein schauriges Gelächter aus.
    Er spuckte auf den Parkettboden. Sein Speichel verätzte das Holz und brannte ein Loch in den Boden, als hätte man Salzsäure darauf gegossen. Auf ein stummes Kommando setzten sich die sieben Schreckensgestalten in Bewegung.
    Die fünfzehn Mädchen wichen verstört, leichenblaß und zitternd vor ihnen zurück. Dicht drängten sie sich aneinander, jede sich von der anderen Hilfe erhoffend, keine wollte vorne stehen…
    Mrs. Jordan stand wie angewurzelt da.
    Fassungslos starrte sie die unheimlichen Geisterrocker an. Es war ihr nicht möglich, zurückzuweichen. Es war ihr überhaupt unmöglich, sich zu bewegen. Das Grauen hatte sie gelähmt.
    Don Baccala kam auf sie zu.
    Mrs. Jordan zitterte wie Espenlaub. Sie bemerkte, daß der Rocker kein Spiegelbild hatte. Im riesigen Wandspiegel konnte Mrs. Jordan nur sich sehen. Sie stand allein mitten im Studio, und ihr Gesicht drückte uferlose Bestürzung aus.
    »W-was wollen Sie von uns?« preßte die Tanzlehrerin mühsam hervor.
    Baccala lachte gemein. »Vielleicht möchten wir mit euch ein bißchen tanzen.« Er wandte sich zu seiner Crew um. »Los, Freunde! Laßt die Puppen tanzen!«
    Shatter, Baffin, Hombster, Parray, Rayer und Oldfield stürmten heulend los. Die entsetzten Mädchen stoben nach allen Seiten kreischend auseinander. Die Knochenrocker packten sie, preßten sie gegen die Wand. Die Girls schrien in größter Hysterie.
    Baccala lachte begeistert.
    »O mein Gott!« stöhnte Mrs. Jordan. In ihrer Ratlosigkeit machte sie einen Schritt vorwärts.
    »Stop!« brüllte Baccala sie an.
    Sie achtete nicht darauf und machte noch einen Schritt. Da stieß ihr der Rockerboß die Knochenfaust in den Rücken. Die Frau verlor auf der Stelle das Bewußtsein.
    Indessen wirbelten die schreienden, weinenden, kreischenden Mädchen wie von Teufeln gehetzt durch das Studio.
    »Hei! Hei! Hei! Ist das ein herrlicher Höllentanz!« schrie Baccala begeistert.
    Baffin war hinter Yvonne her.
    Das verstörte Mädchen schlug immer wieder blitzschnell einen Haken. Baffins Knochenhände sausten dreimal

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