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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ursprung er sich nicht erklären konnte.
    Vier Schritte noch bis zum Knick.
    Er vernahm ein Zischeln und Flüstern.
    Aha! dachte er. Jugendliche! Wohl auf der Suche nach irgendwelchen Dingen, die sie in der nächsten Pfandleihe zu Geld machen können!
    Bloomingdale ballte die Fäuste.
    Gleich würde es rauchende Schädel geben, und hinterher wollte der Portier den Taugenichtsen klarmachen, daß es besser für sie wäre, sich eine vernünftige Arbeit zu suchen.
    Drei Schritte.
    Marc Bloomingdale hatte keine Angst. Er verfügte trotz seines Alters immer noch über genügend Kräfte, um mit ein paar Rotznasen fertigzuwerden. Deshalb rechnete er mit keinen Schwierigkeiten. Ein wenig vorsichtig mußte er nur sein, wenn die Kerle, die sich gewaltsam Einlaß in dieses Haus verschafft hatten, süchtig waren, denn diese ausgemergelten Typen gingen zumeist gleich aufs Ganze und schreckten in ihrer Hysterie auch vor einem Mord nicht zurück, weil sie den quälenden Entzugserscheinungen nicht gewachsen waren.
    Zwei Schritte.
    Rauschgift war für Marc Bloomingdale so ziemlich das schlimmste, was einem Jugendlichen passieren konnte. Die schreckliche Sucht höhlte den noch im Aufbau begriffenen Körper erbarmungslos aus, und in ganz kurzer Zeit waren diese jungen Menschen nur noch ausgemergelte Wracks, deren letzte Station der Friedhof war. Irgendwann, irgendwo machten sie ihren letzten Tanz auf der Nadel. Zumeist erwischten sie dann ein bißchen zuviel und starben in irgendeinem Rattenloch an einer gottverdammten Überdosis.
    Ein Schritt.
    Das alles ging Bloomingdale wie ein Blitz durch den Kopf, während er auf den Gangknick zueilte.
    Jetzt hatte er ihn erreicht.
    Er wandte sich nach links…
    Und stand sieben grauenerregenden Knochenmännern gegenüber!
    ***
    Larry Crandalls Büro war beeindruckend groß. Die Wände waren mit spanischer Eiche getäfelt, die Kassettendecke war im Farbton darauf abgestimmt, und der nußbraune Teppich rundete das Ensemble hervorragend ab.
    Crandall, der einem Modejournal entstiegen zu sein schien, kam uns mit ernster Miene entgegen. Nur als er mir die Hand reichte, hellten sich seine Züge kurz auf.
    »Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Ballard.«
    »Meinerseits«, gab ich einsilbig zurück.
    Der Polizeichef von New York bat uns, Platz zu nehmen. Wir setzten uns in tiefe schwarze Ledersessel. Crandall fragte, ob er uns irgend etwas zu trinken anbieten könne. Wir verneinten. Er wollte mir eine Freude machen und hielt mir sein hölzernes Zigarettenetui entgegen.
    »Bitte, bedienen Sie sich, Mr. Ballard.«
    »Vielen Dank, ich bin Nichtraucher.«
    Das Etui wanderte zu Mr. Silver weiter.
    »Ich ebenfalls«, sagte dieser.
    Crandall lachte. »Das nenne ich Charakterstärke.« Frank Esslin ließ das Etui nicht unberührt vorüberziehen. Er und Crandall steckten sich eine von diesen dicken, dunkelbraunen Nudeln an, nachdem sie uns höflich gefragt hatten, ob wir dagegen nichts einzuwenden hätten, was wir ebenso höflich verneinten.
    Ich hatte Zeit, mir Crandall etwas genauer anzusehen. Er sah aus wie aus dem Ei gepellt. Sein Haarschnitt war korrekt. Sein Gesicht war glatt rasiert. Die himmelblauen Augen wirkten ungemein wachsam und klug.
    »Wissen Sie, daß ich Sie schon sehr lange kenne, Mr. Ballard«, sagte der Polizeichef, nachdem er die Zigarre aus dem Mund genommen hatte.
    »So?«
    »Frank, mit dem ich seit vielen Jahren befreundet bin, hat mir sehr viel von Ihnen erzählt. Bis vor kurzem wußte ich allerdings nicht, wie Sie aussehen - doch dann sah ich Sie in dieser Talkshow, die über den ganzen nordamerikanischen Kontinent ausgestrahlt wurde.«
    »Seither kennt dich jedes Kind«, sagte Frank Esslin schmunzelnd.
    »Leider wissen nun auch alle, die mit der Hölle paktieren, wie ich aussehe«, sagte ich ernst. Das war die Kehrseite meiner Popularität. Genaugenommen ein großer Nachteil…
    Larry Crandall schlug die Beine übereinander. »Ich halte persönlich sehr viel von Ihnen, Mr. Ballard.«
    »Das freut mich.«
    »Als Frank mir erzählte, es sei ihm gelungen, Sie nach New York zu holen, hatte ich sofort den Wunsch, Sie kennenzulernen.«
    »Nun, dieser Wunsch ist ja jetzt in Erfüllung gegangen.«
    »Ich weiß von Ihren großartigen Erfolgen im Kampf gegen die dämonische Unterwelt. Vielleicht ist es nicht richtig, wenn ein Polizeichef an Geister und Dämonen glaubt - aber ich sage mir, was ich privat denke, geht niemanden etwas an. Offiziell muß ich mich vom Glauben an diese

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