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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zuchthaus rausfliege? Einen größeren Gefallen könnte er mir nicht tun.«
    »Ich fürchte, er wird sich etwas anderes einfallen lassen.«
    »Auf wessen Seite stehen Sie, Mr. Moody?« fragte ich den Oberaufseher geradeheraus.
    »Selbstverständlich auf der Seite des Rechts und der Ordnung.«
    »Also auf meiner Seite«, sagte ich. »Dann habe ich ja kaum etwas zu befürchten.«
    Bernard Moody überging diese Bemerkung. Er sagte: »Vielleicht sollte ich dich noch darauf hinweisen, daß es keinen Zweck hat, Mr. Montjoy mit dieser Sache zu belästigen. Der Direktor hat genug andere Sorgen, wie du dir vorstellen kannst. Außerdem würdest du deine Lage damit nur noch weiter verschlimmern. Barney Sunters kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn ihn jemand anschwärzt.«
    Ich bleckte die Zähne. »Bestellen Sie ihm, daß ich nicht die Absicht habe, mich an Mr. Montjoy zu wenden.«
    Damit war die Unterredung beendet.
    Ich verbrachte den Nachmittag in der Tischlerei. Unbehelligt. Aber ich war auf der Hut. Nach Arbeitsschluß ließ ich mich für die Gruppe einteilen, die im Fitneßsaal etwas für ihre Kondition tun wollte.
    Von diesem Moment an knisterte die Luft um mich herum. Die Häftlinge wichen mir aus. Niemand redete mit mir. Keiner wollte als mein Freund abgestempelt werden, denn das bedeutete automatisch, daß er den Ärger, der auf mich zukam, mit mir hätte teilen müssen.
    Ich schwang mich auf den Home-Trainer und strampelte einige Kilometer herunter. Der Aufseher verließ den Saal. Jemand hatte ihn gerufen. Bestimmt auf Veranlassung von Barney Sunters, der nicht anwesend war.
    Plötzlich turnte keiner mehr. Ich hörte zu treten auf und stieg ab. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Im selben Moment erblickte ich Kent Sheldon. Er war schwer wie ein Panzer, hatte das Gesicht eines Mongolen, grausame Züge und die Figur eines Sumoringers.
    Barney Sunters’ Gorilla!
    Die personifizierte Gefahr. Er hatte bestimmt schon vielen Häftlingen zu mehreren schmerzerfüllten Tagen verholfen. Er stampfte langsam auf mich zu, als wollte er mich mit Genuß zu Brei walzen.
    Knapp vor mir blieb er stehen. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen gehört, so still war es im Saal.
    Kent Sheldon roch nach Schweiß. »Du bist Tony Ballard, stimmt’s?« fragte er.
    Ich nickte. »Seit meiner Geburt.«
    »Und bis zu deinem Ende, das nicht mehr allzu fern ist, wenn du weiter so das Maul aufreißt!« knurrte der Gorilla. »Du hast heute vormittag eine verdammt flotte Lippe riskiert.«
    »Hättest du mir nicht zugetraut, wie?« gab ich zurück, während ich Kent Sheldon keinen Sekundenbruchteil aus den Augen ließ. Er verfügte sicherlich über Bärenkräfte, aber ich fühlte mich ihm dennoch nicht unterlegen, denn ich war garantiert schneller als er, und ich war in so ziemlich allen Kampfsportarten gut ausgebildet. Aber davon hatte Sheldon keine Ahnung. Ein zusätzliches Plus für mich.
    »Du mußt 'ne Meise haben, Ballard!« sagte Kent Sheldon. Er war tatsächlich davon überzeugt, daß ich nicht ganz richtig im Kopf sein konnte.
    Daß ich Barney Sunters beleidigte, konnte der Gorilla zur Not noch verstehen, aber daß ich auch ihm gegenüber keinen Respekt zeigte, das war nur mit Irrsinn zu erklären.
    »Barney Sunters hat mich gebeten, dir bessere Manieren beizubringen«, sagte Kent Sheldon fast flüsternd. »Er möchte, daß du dich wegen deines ungebührlichen Benehmens entschuldigst.«
    »Dann hab’ doch nicht ich, sondern er ’ne Meise«, erwiderte ich kühl.
    Das war zuviel.
    Kent Sheldon griff mich frontal an. Aber er erlebte sein blaues Wunder. Seine wirbelnden Fäuste verfehlten mich mehrmals, und als er mich mit seinen Tatzen packen wollte, griff er daneben und landete auf dem spiegelglatten Parkett.
    So etwas schien ihm noch nie passiert zu sein, denn er schaute daraufhin ziemlich verstört aus der Wäsche. Kraftvoll schwang er seine Massen hoch und stürzte sich erneut auf mich.
    Ich konzentrierte mich voll auf ihn, stellte mich auf seinen berserkerhaften Kampfstil ein und hatte in keiner Phase Schwierigkeiten mit ihm. Insgesamt viermal schickte ich ihn zu Boden.
    Beim letztenmal wuchtete er sich in meinen rasant hochgezogenen Aufwärtshaken. Der Treffer rüttelte den Gorilla mächtig durch. Er grunzte, flog zurück und landete mit ausgebreiteten Armen auf dem Kreuz.
    Die Umstehenden schienen nicht fassen zu können, was geschehen war. Sie hatten Kent Sheldon noch nie verlieren sehen. Noch dazu so klar. Nicht bloß nach

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